Mitten im AbstiegskampfEx-FC-Profi jetzt Trainer und Sport-Boss gleichzeitig

Christopher Schorch gestikuliert als Interims-Coach beim Gastspiel des 1. FC Bocholt in Wuppertal.

Christopher Schorch am 5. Oktober 2024 als Interims-Coach beim Gastspiel des 1. FC Bocholt in Wuppertal.

Sport-Boss Christopher Schorch ist jetzt auch als Interimstrainer für den Klassenerhalt beim 1. FC Bocholt verantwortlich. Der Ex-Profi des 1. FC Köln will auf lange Sicht aber hoch hinaus.

von Béla Csányi  (bc)

Mit 36 Jahren könnte er eigentlich auch noch selbst auf dem Platz stehen, doch Christopher Schorch kämpft in der Regionalliga West jetzt in Doppelrolle als Sport-Boss und Interims-Teamchef um den Klassenerhalt.

Der frühere Bundesliga-Profi des 1. FC Köln arbeitet beim 1. FC Bocholt schon seit Beginn der Saison 2023/2024 als Geschäftsführer. In einer Chaos-Saison muss der einstige Innenverteidiger die Kohlen jetzt bis zum Saisonende auch als Verantwortlicher am Spielfeldrand aus dem Feuer holen.

Bocholt und Schorch träumen langfristig vom Aufstieg

„Ich vertraue der Mannschaft, ihrer Qualität und Mentalität zu einhundert Prozent. Deshalb stelle ich mich auch der Verantwortung. Für uns geht es nur noch um den Klassenerhalt. Diesen Kampf müssen wir mit vollem Fokus und absoluter Bereitschaft annehmen“, wurde Schorch in einer Vereinsmitteilung zitiert.

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Im Rahmen der zwölf Spiele andauernden Rettungs-Mission geht es am 8. März auch gegen die Zweitvertretung des 1. FC Köln, für die Schorch zwischen 2010 und 2012 selbst in zehn Regionalliga-Begegnungen auf dem Rasen gestanden hatte.

In der Bundesliga trug der damals von der Zweitvertretung von Real Madrid zurück nach Deutschland gelotste Abwehr-Hüne 21 Mal den Geißbock auf der Brust. Später spielte er unter anderem für den VfL Bochum, den MSV Duisburg und den KFC Uerdingen, ehe er seine Laufbahn 2022 beim Wuppertaler SV beendete.

Der WSV ist nun auch einer der Keller-Konkurrenten der „Schwatten“, die aktuell immerhin sechs Punkte über dem Strich liegen. Mit Uerdingen liegt noch ein zweiter Ex-Verein von Schorch als Puffer zwischen Bocholt und der Abstiegszone.

Nach einer herausragenden vergangenen Spielzeit, in der Bocholt lange oben mitgespielt hatte, saßen diesmal nicht alle Griffe von Schorch. Der setzte in Sunay Acar (46) nun schon den zweiten Trainer vor die Tür.

Weil er selbst nicht über die entsprechende Lizenz verfügt, fungiert er offiziell als Teammanager, hat für die nötigen Formalitäten entsprechende Assistenten an seiner Seite – wie schon bei seiner vorigen drei Spiele andauernden Interims-Mission vor der Acar-Verpflichtung im Oktober. Gegen die Kölner U21 gab es beim damaligen Debüt übrigens einen spektakulären 5:4-Auswärtssieg.

Auf lange Sicht ist in Bocholt der Drittliga-Aufstieg das erklärte Ziel, wie der Klub-Vorsitzende Ludger Triphaus am Sonntag (16. Februar 2025) auf der Jahreshauptversammlung verkündete: „Die Regionalliga ist für uns auf Dauer nicht tragfähig. Unser Ziel muss es sein, einen Schritt nach oben zu machen.“ Schorch soll dabei auch weiter entscheidend mitwirken, langfristig aber wieder „nur“ als Sport-Boss.