„War ihm zu wild“Ex-FC-Boss sollte bei Köln-Konkurrent einspringen

Claus Horstmann und Werner Spinner unterhalten sich auf der Tribüne.

Claus Horstmann, hier am 10. August 2012 mit dem damaligen Präsidenten Werner Spinner, stand kurz vor einem Wechsel zu Hannover 96.

Die Rückkehr von Claus Horstmann in den Vereinsfußball ist geplatzt. Der ehemalige FC-Boss machte einen Rückkzieher.

von Antje Rehse  (are)

Als Geschäftsführer erlebte Claus Horstmann beim 1. FC Köln unruhige Zeiten. Nun stand er kurz vor einer Rückkehr in den Profi-Fußball.

Demnach wollte Investor Martin Kind den ehemaligen Köln-Boss für den Job als Geschäftsführer bei Zweitligist Hannover 96 gewinnen. Der Posten ist seit Sommer vakant. Laut Kind, selbst seit Sommer als Boss der Profis abgesetzt, sei eine zeitnahe Besetzung „zwingend notwendig“. Horstmann galt als Übergangslösung für die Kind-Nachfolge.

Horstmann mehr als 13 Jahre beim 1. FC Köln

„Ich kenne ihn, das hätten wir uns sehr gut vorstellen können“, bestätigte Kind gegenüber der „Neuen Presse“. Zuvor hatte die „Bild“ von dem „Notfall-Plan“ berichtet.

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Horstmann arbeitete von 1999 bis 2013 für den 1. FC Köln, zunächst im Bereich Finanzen, zum Schluss als Vorsitzender der Geschäftsführung. 2013 wurde Alexander Wehrle sein Nachfolger als Finanzchef. Durch den sportlichen Niedergang war der erste Bundesliga-Meister da längst in finanzielle Turbulenzen geraten.

„Ich habe mehr als 13 Jahre beim 1. FC Köln erleben und maßgeblich gestalten dürfen. Ich bedanke mich für das Vertrauen und insbesondere bei den Mitarbeitern für den unermüdlichen und engagierten Einsatz. Natürlich werde ich dem FC auch weiterhin verbunden bleiben“, sagte Horstmann zu seinem Abschied.

Der damalige FC-Präsident Werner Spinner betonte, dass Horstmann „in den letzten mehr als 13 Jahren unter schwierigen Bedingungen einen guten Job gemacht habe“. Horstmann machte sich nach seinem FC-Abschied mit einer Beratungsagentur selbstständig.

Nun also die Rückkehr in den Vereinsfußball zu Hannover 96? Nein: Der Notfall-Plan platzte – weil Horstmann einen Rückzieher machte! „Als er kapiert hat, dass das alles hier ein bisschen wild ist, hat er abgesagt“, so Kind.

Die Situation beim FC-Konkurrenten ist kompliziert. Unternehmer Kind war jahrelang selbst Geschäftsführer des aus dem Verein ausgegliederten Profibereichs. Im Sommer 2024 bestätigte ein Gerichtsurteil aber seine durch den Verein 2022 initiierte Abberufung. Sportchef Marcus Mann führt die Profi-Abteilung mit einer Prokura. Die Suche nach seinem Boss – sie geht weiter.