Spitze gegen HoeneßBoateng: „Wichtig, dass mich diejenigen beurteilen, die genau hinschauen“

Jérome Boateng bei seiner offiziellen Vorstellung bei Olympique Lyon

Jérome Boateng, hier am 1. September 2021 bei seiner Vorstellung in Lyon, hat sich unter anderem über Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß geäußert.

Jérome Boateng hat es nach seiner Zeit beim FC Bayern zu Olympique Lyon verschlagen, Rat holte er sich unter anderem bei Bundestrainer Hansi Flick. Von Uli Hoeneß sei Boateng allerdings enttäuscht.

Lyon. Lange war nicht klar, wohin es Jérome Boateng (33) ziehen wird. Sein Vertrag beim FC Bayern war ausgelaufen und es war unklar, in welcher Liga der Innenverteidiger künftig spielen sehen wird. Am Ende wurde es Olympique Lyon in der französischen Ligue 1. Ein Telefonat mit Bundestrainer Hansi Flick (56) soll dabei geholfen haben, von Uli Hoeneß (69) ist er aber enttäuscht, erklärte der Abwehrmann nun.

Jérome Boateng dachte nicht an Karriereende

Trotz der langen Ungewissheit habe Boateng nicht einmal an ein mögliches Karriereende gedacht, wie er im Interview bei „Sport1“ verrät: „Das war nicht in meinem Kopf. Klar, es war die längste Sommerpause meiner Karriere und ich habe viele Gespräche mit Vereinen geführt. Ein Karriereende kam für mich aber überhaupt nicht infrage.“

Mit Lyon spielt der 33-Jährige in der kommenden Saison in der Europa League, auch deshalb habe ihm Flick zum Lyon-Wechsel geraten. Der Ex-Bayern-Trainer habe ihm gesagt, „dass es ein guter Verein ist, der international spielt und er sich für mich freuen würde, wenn mein Wechsel zu Lyon klappt“.

Alles zum Thema Uli Hoeneß

Jérome Boateng über mögliche Rückkehr in deutsche Nationalmannschaft

Auch wenn Boateng nicht in der Champions League spielen wird, ist ein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft noch nicht komplett ausgeschlossen.

Ex-Bundestrainer Joachim Löw (61) hatte Boateng zusammen mit Thomas Müller (31) und Mats Hummels (32) Anfang März 2019 aus dem DFB-Team ausgeschlossen, nur Müller und Hummels rehabilitierte er zur EM 2021.

Unter Flick sieht Boateng nun aber bessere Chancen auf ein Comeback: „Ich will jetzt nicht sagen, dass ich unbedingt zur Nationalmannschaft zurückmuss. Am Ende des Tages geht es um Leistung, die jeder bringen muss, um es sich zu verdienen, bei der Nationalmannschaft zu spielen. Und es gibt noch andere Verteidiger, die auf meiner Position ihre Ansprüche haben und ihre Leistung bringen müssen und gebracht haben.“ Deshalb müsse er sich Flick bei Lyon nun präsentieren und anbieten.

Jérome Boateng über Uli Hoeneß: „Die Aussagen haben mich enttäuscht“

Über einen anderen Ex-Weggefährten vom FC Bayern hat Boateng allerdings nicht so viele nette Worte übrig wie für Flick. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte sich vor der EM unter anderem gegen eine Boateng-Rückkehr in die Nationalmannschaft ausgesprochen.

„Die Aussagen haben mich enttäuscht, zumal man es gewohnt war, als Spieler des FC Bayern von oben gestärkt zu werden. Ich bin davon nie umgekippt, im Gegenteil. Ich weiß, dass ich anders beurteilt werde als andere Spieler, damit muss ich leben. Das ist halt so. Wichtig ist für mich, dass mich diejenigen beurteilen, die genau hinschauen. Ich kann aber versichern, dass da nichts hängen bleibt. Ich wünsche dem FC Bayern weiterhin alles Gute. Dieser Verein wird immer in meinem Herzen bleiben“, gab Boateng abschließend zu verstehen. (tsc)