Die Titelchance in der Bundesliga ist wohl endgültig futsch, die Trainersuche beim FC Bayern gestaltet sich als schwierig. Droht in der Champions League das nächste Debakel?
„Keinen, der an der Linie steht?“Bayern-Aussage lässt Matthäus aufhorchen – Forderung an Bosse
Nach der ernüchternden Schlappe gegen Borussia Dortmund muss der FC Bayern den Fokus auf die Champions League und die letzte Titelchance der Saison legen.
Lothar Matthäus (63) befürchtet allerdings nicht, dass der deutsche Rekordmeister im Viertelfinale gegen den FC Arsenal einen ähnlich blutleeren Auftritt wie gegen den BVB hinlegt.
Matthäus macht Werbung für Nagelsmann
In der Königsklasse kommt es am 9. und 17. April 2024 zu den zwei Duellen mit den „Gunners“ aus London. „Muss man sich als Bayern-Fan Sorgen machen, dass die Mannschaft mit einer ähnlich schlechten Leistung wie gegen Borussia Dortmund gegen Arsenal aus der Champions League fliegt?“, fragte der einstige Bayern-Kapitän am Montag (1. April 2024) in seiner „Sky“-Kolumne und gab selbst die Antwort: „Nein.“
Er äußerte sogar Verständnis dafür, dass die Münchner gegen den BVB die Köpfe hängen ließen, weil nur kurz zuvor Leverkusen einen späten Sieg gefeiert hatte. Trainer Thomas Tuchel (50) gratulierte Bayer sogar schon zum Titel. „Was man dem Coach und dem Team allerdings vorwerfen muss, ist die unterirdische Leistung auf dem Platz“, fand Matthäus.
Der TV-Experte glaubt aber an ein Aufbäumen des FC Bayern München in der Champions League – bei einem Satz eines Bayern-Stars wurde er hellhörig. Matthäus lobte Joshua Kimmich (29) als einzigen Spieler mit Normalform gegen den BVB.
„Bei der peinlichen 0:2-Pleite war es nur er, der sich auf dem Platz zerrissen hat. Und nach dem Spiel hat er einen Satz gesagt, der mich hat aufhorchen lassen“, so Matthäus. Kimmich hatte gesagt, dass man gegen den BVB keinen an der Seitenlinie und keine Mitspieler brauche, die einen motivieren. In so einem Spiel müsse man von selbst brennen. Matthäus: „Keinen, der an der Linie steht? Interessant.“
Seine These: „Man kann das auch so deuten, dass diese Bayern-Mannschaft vor allem in wichtigen Spielen überhaupt niemanden braucht, der ihr sagt, was sie zu tun hat.“ Deshalb sei er sich sicher, dass die Bayern gegen die „Gunners“ ganz anders auftreten werden. „Weil es um die letzte Möglichkeit geht, einen großen Titel zu gewinnen.“
Wie bereits zuletzt sprach sich der Welt- und Europameister für eine Rückkehr von Julian Nagelsmann (36) als Bayern-Coach aus. „Weil er von allen gehandelten Kandidaten in meinen Augen am allerbesten passt. Er kennt den Verein, er hat sehr oft sehr attraktiven Fußball spielen lassen“, schilderte Matthäus über den derzeitigen Bundestrainer.
Allerdings müssten die Vereinsbosse Nagelsmann künftig besser schützen als noch in dessen erster Zeit an der Säbener Straße, forderte Matthäus. „Was in München seit ein paar Jahren los ist, muss langsam ein Ende haben“, sagte der Franke. „Das ist bald nicht mehr der Verein, den ich kenne, vor allem wenn ich auf die Leistungen auf dem Platz schaue. Und ich glaube, dass Julian dafür eine sehr, sehr gute Option wäre.“ (are/dpa)