Kimmichs tolle GesteHier ruht die Feindschaft zwischen 1860 und Bayern München

Besuch bei kranken Kindern mit Joshua Kimmich: Gemeinsame Sache von Bayern und 1860 München.

Joshua Kimmich und 1860-Coach Michael Köllner besuchen am 19. Oktober 2021 krebskranke Kinder in München, im Hintergrund über Kimmich Initiator und Mentaltrainer David Kadel.

Bayern Münchens Nationalspieler Joshua Kimmich hat sich für den guten Zweck auf verbotenes Terrain gewagt: Ein gemeinsamer Termin mit 1860-München-Trainer Michael Köllner. Sie besuchten in München krebskranke Kinder.

von Alexander Haubrichs  (ach)

München. Die Roten und die Blauen – eigentlich geht da in München nichts zusammen. Bayern München und der TSV 1860 verbindet vor allem eins: Eine herzliche Abneigung gegeneinander. Schon Trainer Julian Nagelsmann (34) musste sich nach seinem Wechsel von RB Leipzig zu den Bayern einige Sprüche wegen seiner Blauen Vergangenheit anhören.

Und nun das: Joshua Kimmich (25) und 1860-Trainer Michael Köllner (51) bei einem gemeinsamen Termin. Wie das geht? Wenn es um kranke Kinder geht, da ruhen alle Animositäten. Gemeinsam besuchten der Nationalspieler, der für viele der Kids ein absolutes Idol ist, und der 1860-Coach kleine Patienten. Kimmich nutzt schon lange seine Bekanntheit, um sich sozial zu engagieren, während der Corona-Pandemie hatte er gemeinsam mit Teamkollege Leon Goretzka (26) eine Millionen-Hilfsaktion angeschoben.

Joshua Kimmich besucht die Kinder-Palliativ-Station

Nun war er vor der Auswärtspartie der Münchner bei Benfica Lissabon (20. Oktober 2021, 21 Uhr, live auf DAZN) gemeinsam mit Köllner zu Besuch in der Haunerschen Kinderklinik und dem Kinder-Palliativ-Zentrum sowie der Herzstation des Klinikums Großhadern und brachte sonst oft traurige Kinderaugen zum Leuchten. Fußball lässt dann auch große Sorgen für einen Moment vergessen.

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Gemeinsam brachten die beiden Fußballer den Kindern Geschenke aus den Fan-Shops mit. „Es macht einen schon betroffen. Auf der einen Seite dass es einem selbst gut geht. Auf der anderen Seite sieht man, dass es Kinder gibt, die um ihr Leben kämpfen. Dass es Familien gibt, die das aushalten müssen, das ist schon schlimm“, zeigte sich Köllner tief gerührt.

Heiko Herrlich besiegte den Krebs

Organisiert hatte das Treffen der Münchner Mentaltrainer David Kadel (54). Der versucht mit dem Buch „Wie man Riesen bekämpft“ mit 35 Mutmach-Geschichten von Prominenten auch aus dem Fußball, den Kindern in der Krankheit zu helfen. So erzählt zum Beisiel Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich (49) von seinem erfolgreichen Kampf gegen den Krebs.

Kimmich und Köllner kamen jedenfalls tief ergriffen aus den Begegnungen, haben aber einigen Kindern Mut gemacht, weiter gegen ihr Schicksal zu kämpfen.