„Menschen, die keine Ahnung haben“Noch im Stadion: Max Eberl wütet wegen „Doppelpass“-Unterstellung

Max Eberl hält nach einem TV-Interview bei einem Spiel des FC Bayern noch das Mikrofon in der Hand.

Max Eberl, hier nach einem TV-Interview am 25. August 2024, hat sich nach dem Spiel des FC Bayern gegen Freiburg über eine Unterstellung aus dem „Doppelpass“ geärgert.

Erst die „Doppelpass“-Schelte für Max Eberl – dann der direkte Konter vom Sport-Boss des FC Bayern: In der Allianz-Arena war am Sonntag nicht nur auf dem Platz einiges geboten.

von Béla Csányi  (bc)

Drei Spiele, drei Siege – der Saisonstart beim FC Bayern ist geglückt. Dass in zwei von drei Auftritten unter Trainer Vincent Kompany (38) sogar hinten die Null stand, sorgt an der Säbener Straße nach dem turbulenten Transfer-Sommer für erleichtertes Aufatmen.

In Jubelstürme bricht in München allerdings niemand aus, zu klein fiel am Ende der Umbruch aus, den Sport-Boss Max Eberl (50) eigentlich in Angriff genommen hatte. Zwar gab es Verstärkung auf einigen Positionen, aber die zum Teil auch selbst geschürten hohen Erwartungen konnte Eberl in seiner ersten Transferperiode nur bedingt erfüllen.

Max Eberl reagiert auf Aussage aus dem Sport1-„Doppelpass“

Sky-Experte Didi Hamann (51) etwa watschte Eberl in seiner Bilanz ab, verteilte für die Arbeit im inzwischen geschlossenen Wechsel-Fenster nur eine magere Note vier. Nicht gerade meisterlich, dabei wollen die Bayern nach der Demütigung in der Vorsaison national und international wieder voll angreifen.

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Dass das gar nicht so einfach werden dürfte, befürchtete im „Doppelpass“ am Sonntag (2. September 2024) auch Cedric Pick. Der Moderator (u.a. Sky und Magenta Sport) prophezeite Trainer Kompany gar ein frühes Aus ohne Titel in München und ließ auch mit einer Unterstellung über Eberl aufhorchen.

Über dessen positives Transfer-Fazit sagte Pick: „Max Eberl muss diese Botschaft ja senden. Ich würde das in seiner Position auch tun. Es gibt ja den Leitsatz fürs Leben: Wenn du dir ständig dasselbe sagst, dann glaubst du es auch irgendwann – und dann gefällt dir auch irgendwann dieser Kader.“

Ein Verdacht, der ganz offensichtlich nicht allzu lange brauchte, um auch bei besagtem Eberl selbst zu landen. In der Mixed-Zone ging der Bayern-Funktionär am Sonntagabend gleich nach dem 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg auf die „Doppelpass“-Theorie ein. Und ließ dabei erkennen, dass ihm die Mutmaßung mal so gar nicht schmeckte.

„Wir sind mit unserem Kader sehr glücklich – auch, wenn manche Menschen sagen, dass ich das immer nur sage und ich es auch irgendwann glauben werde, wenn ich es immer sage“, erklärte Eberl bereits erkennbar säuerlich. Dann schob er sogar noch wütend gegen Pick hinterher: „Das sind Menschen, die keine Ahnung haben.“

Eberl verteidigte seine Arbeit im Sommer damit vehement – auch wenn sich viele Fans tatsächlich noch mehr Kader-Änderungen gewünscht hätten. Gerade die angestrebte Trennung von mehreren Großverdienern bereitete Eberl bis zuletzt Kopfzerbrechen.

Aus dem Kreis etablierter Stars wie Leroy Sané (28), Joshua Kimmich (29), Leon Goretzka (29), Kingsley Coman (28), Alphonso Davies (23) oder Serge Gnabry (29) hätten die Münchner dem Vernehmen nach gerne mehrere Spieler abgegeben, um das angespannte Gehaltsbudget zu entlasten.

Am Ende wurde aus dem obersten Regal lediglich Verteidiger Matthijs de Ligt (25) verkauft – ein Schachzug, für den auch viele Experten nur wenig Verständnis gezeigt hatten. So klar wie auf Pick hatte Eberl bislang allerdings auf keine andere öffentliche Einlassung reagiert.