Nach seiner verbalen Attacke auf Manuel Neuer bekommt Didi Hamann nicht nur aus dem Bayern-Lager Gegenwind. Auch ein anderer TV-Experte wird deutlich.
„Hat mit Realität nichts zu tun“Experten-Zoff vor Bundesliga-Topspiel: Was Effenberg über Hamann denkt

Copyright: IMAGO/Sven Simon
Stefan Effenberg, hier am 16. Oktober 2022, hat zu einem Bayern-Star eine ganz andere Meinung als Didi Hamann.
Vor dem Bundesliga-Klassiker zwischen Borussia Dortmund und Bayern München hat Dietmar Hamann (51) Bayern-Torwart Manuel Neuer (38) scharf kritisiert. Beim Rekordmeister sorgte das für Kopfschütteln. Und auch ein TV-Kollege kann die Hamann-Kritik überhaupt nicht nachvollziehen.
Experten-Zoff um den deutschen Weltmeister-Torwart! Stefan Effenberg (56) sieht die Sache nämlich ganz anders – und hat für den Sky-Mann nur ein müdes Lächeln übrig.
Effenberg kontert Hamann-Aussagen: „Darüber kann ich nur lächeln“
Worum geht’s bei der Meinungsverschiedenheit? Hamann stört sich besonders an Neuers Risikobereitschaft. „Er spielt mit unglaublich viel Risiko und hat zuletzt einige Situationen gehabt, wo das ganze Stadion den Atem angehalten hat. Solche Aktionen, dass er da Ausflüge an den Mittelkreis macht, gefallen mir nicht“, sagte Hamann zuletzt bei einer Medienrunde. „Für mich hat das mit Torwartspiel nichts zu tun. Es hat in dieser Saison schon einige Situationen gegeben, wo er an Gegentoren Schuld war oder Glück hatte, dass wie in Bochum Minjae Kim den Ball noch von der Linie gekratzt hat.“
Diese Aussagen hatten vor der Reise nach Dortmund bereits die Bayern-Verantwortlichen auf den Plan gerufen. „Wir leben in einem Land, in dem es Meinungsfreiheit gibt. Das ist ja gut“, sagte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund (47), der angesichts der Erfolgsserie der Münchner diesmal entspannt auf die Hamann-Kritik reagierte. „Manuel Neuer ist ein herausragender Torhüter, der sich auch aktuell in einer sehr guten Verfassung zeigt. Nicht umsonst haben wir in den letzten sieben Spielen zu null gespielt.“
Ähnlich äußerte sich nun auch der ehemalige Bayern-Profi Effenberg, der Hamann zumindest indirekt seine Expertise absprach. Hamann habe Neuer als vermeintliche Schwachstelle ausgemacht, so „Effe“ in seiner Kolumne für t-online. „Darüber kann ich nur lächeln. Denn das hat nichts mit der Realität zu tun.“
Deutliche Worte des Tigers, der sich Freunds Worten anschloss. „Wenn eine Mannschaft siebenmal in Folge zu null spielt, dann ist dafür auch der Torwart mitverantwortlich.“
Effenberg glaubt, dass die herbe Champions-League-Pleite in Barcelona die Sinne der Münchner geschärft hat. „Diese Niederlage war sehr fruchtbar. Kompany und die Bayern haben daraus gelernt,“ so der Sport1-„Doppelpass“-Experte, der den Rekordmeister aber vor dem Duell in Dortmund warnt.
Der BVB sei zu Hause eine Macht, „das habe ich als Spieler selbst oft erlebt. Dortmund wird heiß sein, besonders nach ihrem Champions-League-Erfolg“, sagte Effenberg. „Es wird ein mega spannendes und interessantes Spiel.“