Nach Bayern Münchens Vereinspräsident Herbert Hainer hat auch der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn kein Interesse an einer Verpflichtung des Dortmunder Topstürmers Erling Haaland signalisiert.
„Wir haben Robert Lewandowski“Bayern-Boss Kahn mit klarer Ansage zum Thema Haaland-Transfer
Der FC Bayern München hat erneut betont, nicht an einer Verpflichtung von Dortmunds Super-Stürmer Erling Haaland (21) interessiert zu sein. Nach Präsident Herbert Hainer (67) hat auch Münchens Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn (52) ein Interesse des Rekordmeisters klar dementiert.
„Wir haben Robert Lewandowski“, sagte Kahn der SZ: „Der wird auch noch ein paar Jahre lang 30, 40 Tore schießen.“ Der 33 Jahre alte polnische Torjäger besitzt beim FC Bayern noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023.
Grundsätzlich äußerte sich Ex-Nationaltorwart eher zurückhaltend zu möglichen Transferaktivitäten. Man sei in einer Beobachtungsphase und müsse erst noch ein Gefühl entwickeln, wohin sich die aktuelle Situation in der Corona-Pandemie entwickele. „Aber klar ist: Wir sind keine Hasardeure“, unterstrich Kahn. „Wirtschaftlich sind wir zu einigem in der Lage. Aber aktuell tun uns erneut pandemiebedingt die fehlenden Zuschauereinnahmen weh.“
Der Tabellenführer wolle zudem eine harte Grenze bei der Summe, die maximal von einem Klub für Gehälter aufgewendet werden dürfe. Zusätzlich könne es eine relative Größe geben. Kahn nannte dabei 60 oder 70 Prozent der Einnahmen als Größenordnung, die maximal in Gehälter investiert werden dürften. Dabei dürfe die feste Obergrenze, die für alle gelte, nicht überschritten werden.
Viele europäische Top-Vereine wie Paris Saint-Germain oder auch englische Vereine werden maßgeblich durch ausländische Sponsoren unterstützt, auch aus der Golf-Region. Zuletzt war der Premier-League-Club Newcastle United an ein Konsortium mit saudischer Beteiligung verkauft worden. Mit Blick auf die künftige internationale Wettbewerbsfähigkeit des FC Bayern bemerkte Kahn, viel werde von neuen Regeln für das Financial Fairplay abhängen.
Kahn verlangt harte Strafen beim Verstoß gegen das Financial Fairplay
Zudem solle es auch für Investoren klare Grenzen geben, wie viel sie in einen Fußballclub hineingeben könnten und wie viel Verlust sie ausgleichen dürften. „Aber beide Punkte wären sinnlos ohne Punkt drei: Es muss Strafen geben, die wehtun und wirklich vollzogen werden, auch bei den großen Clubs. Wir wollen letztendlich nichts anderes als eine Kostenkontrolle im Fußball“, sagte Oliver Kahn. Er ist auch stellvertretender Vorsitzender der europäischen Club-Vereinigung ECA.
Im nächsten WM-Gastgeberland Katar sei sicher vieles nicht so, wie sich das die Menschen „nach unseren Maßstäben vorstellen, aber meine Überzeugung ist: Es kann auch keine Lösung sein, auszugrenzen oder einen Dialog nicht zu führen“, betonte Kahn. Der 52-Jährige sagte, dass es natürlich immer auch um wirtschaftliche Interessen gehe, fragte aber auch, ob sich durch einen Boykott der WM in einem Jahr in Katar dort dann etwas zum Besseren entwickele. (dpa)