Nach dem 5:0-Sieg des FC Bayern in Bochum weigerte sich Vincent Kompany, eine kritische Frage zu beantworten. Laura Wontorra erklärte ihm die Hintergründe.
„Aber ich wollte dabei sein“Kompany von DAZN enttäuscht – Wontorra sieht die Schuld beim Bayern-Trainer
Nach dem Champions-League-Debakel in Barcelona hat der FC Bayern München in der Bundesliga zurück in die Spur gefunden. Am 8. Spieltag gab's am Sonntag (27. Oktober 2024) einen klaren 5:0-Auswärtssieg beim VfL Bochum.
Unter Flutlicht und in stimmungsvoller Atmosphäre erledigten die Bayern ihre Pflicht zunächst mit zwei Freistößen von der Strafraumgrenze. Den ersten schlenzte Michael Olise (16.) über die Mauer direkt ins Bochumer Tor, den zweiten lupfte Joshua Kimmich kurz auf Musiala (26.), der ein rares Kopfballtor erzielte und sich fassungslos mit der Hand aufs Haupt klopfte.
DAZN zeigt Kompany die Bayern-Tore nicht
Harry Kane (58.) traf später nach starker Musiala-Vorarbeit noch mit seinem schwächeren linken Fuß, Joker Leroy Sane (65.) und Kingsley Coman (71.) legten dem bemitleidenswerten Bochumer Torhüter Patrick Drewes zwei weitere Male den Ball in den Winkel.
Ein ungefährdeter Sieg in einem Stadion, in dem der FC Bayern in der vergangenen Saison noch verloren hatte – und der nach der Pleite in Barcelona guttun dürfte.
Entsprechend entspannt gab sich Bayern-Trainer Vincent Kompany (38), über dessen offensive Taktik zuletzt intensiv diskutiert worden war, im DAZN-Interview mit Moderatorin Laura Wontorra (35) und Experte Sebastian Kneißl (41). „Wir haben hier in den letzten drei Jahren zweimal verloren, ich bin richtig happy mit dem Ergebnis“, sagte der Belgier.
Eine Frage passte ihm dann aber nicht in den Kram. Wontorra wollte seine Meinung zum Defensivverhalten von Minjae Kim und Manuel Neuer in einer Szene hören, als der Bochumer Moritz Broschinski beim Stand von 2:0 für die Gäste plötzlich alleine auf das Münchner Tor zulief. Kim klärte in höchster auf der Linie.
Kompany reagierte mit einem leicht sarkastischen Lachen auf die Frage und betonte: „Ich werde null Prozent dazu sagen!“ Warum, erklärte er direkt hinterher. „Wir haben letztes Mal 9:2 (gegen Dinamo Zagreb, d.Red.) gewonnen und ich habe die Hälfte der PK über die zwei Gegentore gesprochen. Und jetzt gewinnen wir 5:0 – ich sage nichts dazu!“
Er gab zwar zu, dass im Bayern-Spiel noch nicht alles perfekt sei, „aber wir können diese Szene noch zehnmal anschauen ... Ich würde die Tore zeigen.“
Da musste ihn Wontorra aber enttäuschen. Die Moderatorin gab Kompany augenwzinkernd die Schuld dafür, dass er die Treffer nicht nochmal in der DAZN-Analyse zu sehen bekam. „Zu unserer Verteidigung muss ich sagen, dass wir alle fünf Tore schon geguckt haben, weil wir so lange aufs Trainerinterview gewartet haben“, erklärte die Sportmoderatorin.
„Ach so“, zeigte sich Kompany enttäuscht, sagte dann aber lachend: „Aber ich wollte dabei sein, wenn Sie die Tore zeigen!“ Dann betonte der Bayern-Trainer, dass er die Frage nach dem Fehler in der Defensive durchaus verstehe: „Ich habe totalen Respekt für die Frage, aber aus meiner Sicht bin ich heute sehr zufrieden, das war eine gute Leistung.“
Dank des Erfolgs beim Kellerkind liegen die Bayern in der Liga wieder auf Platz eins, punktgleich mit Verfolger RB Leipzig. Den Beweis, dass sein Fußball auch gegen Mannschaften auf Augenhöhe zum Erfolg führt, ist Kompany aber nach wie vor schuldig. (mit sid)