Was kostete Julian Nagelsmann beim FC Bayern München den Kopf? War es „nur“ die negative Formkurve im neuen Jahr? BVB-Weltmeister Roman Weidenfeller sprach im „Doppelpass“ über weitere Faktoren.
„Fettnäpfchen“Nagelsmann heißer Chelsea-Kandidat – aber BVB-Held lästert live im TV
Über eine Woche liegt die Trennung von Trainer Julian Nagelsmann (35) beim FC Bayern inzwischen schon zurück, beim FC Chelsea winkt nach dem Aus von Graham Potter (47) sogar schon ein schneller neuer Job. Umso verwunderlicher, dass jetzt sogar aus dem Lager von Borussia Dortmund gegen den ehemaligen Coach der Münchner geschossen wird.
Am Sonntag (2. April 2023) sprach der frühere BVB-Meisterkeeper Roman Weidenfeller (42) im „Doppelpass“ überraschend offen über das Aus von Nagelsmann und wusste daher vom „einen oder anderen Fettnäpfchen“ zu berichten, in das der am 24. März von seinen Aufgaben entbundene Coach getreten sei.
Roman Weidenfeller keilt im Doppelpass gegen Julian Nagelsmann
Brisant: Weidenfeller saß durchaus in offizieller Rolle im Experten-Talk von Sport1 – er fungiert seit 2018 als Klubrepräsentant von Borussia Dortmund. Dass er aus dieser Position derart offen über die Belange beim Meisterschafts-Konkurrenten sprach, überraschte daher.
Er wisse, dass mehrfach „trainiert wurde an der Säbener Straße und der Cheftrainer war nicht da“, erklärte der frühere Nationalkeeper, der 2014 als dritter Torwart Weltmeister geworden war. Die Arbeit habe Nagelsmann dann seinen Assistenten übertragen: „Das war schon das eine oder andere Mal.“
Sein Aus in München erlebte Nagelsmann im Ski-Urlaub mit Freundin Lena Wurzenberger in Tirol, während seine Schützlinge um Thomas Müller (33) und Bouna Sarr (31) auf dem Trainingsplatz reduzierte Einheiten absolvierten.
Nach dem blutleeren Auftritt beim 1:2 gegen Bayer Leverkusen vor der Länderspielpause wurde es im Umfeld des FCB als falsches Signal aufgefasst, dass Nagelsmann zunächst einen Abstecher zu den österreichischen Alpen-Gipfeln unternahm – ausgerechnet vor dem Bundesliga-Gipfel gegen den BVB. Den erlebte er am Samstag (1. April) schließlich nur noch als Zuschauer auf dem heimischen Sofa.
Wollte Nagelsmann den Bayern-Bossen „das Fußballspielen erklären“?
Weidenfeller ging aber sogar noch einen Schritt weiter, kritisierte Nagelsmann indirekt als Besserwisser und stellte den Umgang mit der Führungsriege um Oliver Kahn (53) und Hasan Salihamidzic (46) infrage: „Er versucht den Ikonen des deutschen Fußballs das Fußballspielen zu erklären“, ätzte er.
Kritisch äußerte sich auch Bayern-Ikone Hermann Gerland (68). Der langjährige Co-Trainer hatte bei Amtsantritt von Nagelsmann wegen Streitigkeiten mit Salihamidzic die Brocken hingeschmissen und betonte im „Doppelpass“: „Ich fand das sehr mutig von den Verantwortlichen, nach Hansi Flick, den ich für einen Welttrainer halte, so einen jungen Trainer zu verpflichten. Dann muss man ihm Hilfestellung geben.“ (bc)