Oliver Kahn ist beim FC Bayern München Geschichte. Auch die Meisterschaft konnte den Vorstands-Boss und Sport-Vorstand Hasan Salihamidzic nicht retten. Kahn ging direkt zum Gegenangriff über.
Wilde Posse beim MeisterOliver Kahn schießt mit böser Enthüllung gegen den FC Bayern
Der FC Bayern ist der Meister der Bundesliga-Saison 2022/2023 – und dennoch fühlen sich die Münchner am Tag ihres dramatischen Liga-Triumphs wie geprügelte Hunde.
Der Jubel über die Meisterschaft nach dem späten 2:1 beim 1. FC Köln am Samstag (27. Mai 2023) ging im Chaos um das Aus des Führungs-Duos Oliver Kahn (53) und Hasan Salihamidzic (46) komplett unter. Praktisch mit Schlusspfiff sickerte die Entlassung durch, eine halbe Stunde nach Übergabe der Schale machte der FCB die Entscheidung dann offiziell. Oliver Kahn sprach da schon nicht mehr als Vertreter des Klubs.
Oliver Kahn schießt bei Twitter gegen den FC Bayern
Bei Twitter vermischte der Vorstands-Boss seine Glückwünsche an die Mannschaft („Ein ganz großes Kompliment und Gratulation Jungs! Ich hab’s euch immer gesagt!“) mit einer Abrechnung mit dem bisherigen Arbeitgeber.
Kahn, der offiziell wegen einer Grippe im Rhein-Energie-Stadion gefehlt hatte, schrieb auf der Kurznachrichten-Plattform ungewohnt offenherzig: „Ich würde gerne mit euch mitfeiern, aber leider kann ich heute nicht bei euch sein, weil es mir untersagt wurde.“ Woher das Verbot kam? Vieles deutete auf den FC Bayern hin, der nach der beschlossenen Abberufung vom Vortag offenbar den Daumen gesenkt hatte.
Kurz darauf vermeldete Sky live in der Nachberichterstattung, mutmaßlich auf Hinweis aus München, dass nicht die Münchner, sondern „der Doktor“ Kahn den Stadionbesuch in Köln untersagt habe – offenbar wegen dessen Gesundheitszustand. Die Grippe …
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Und Kahn? Der saß zumindest gedanklich topfit vor dem Fernseher. Keine fünf Minuten nach der Sky-Information von Reporter Michael Leopold (51) bearbeitete der scheidende Bayern-Vorstand seinen vorigen Tweet, fügte zwei Worte ein. Plötzlich hieß es in der brisanten Passage unmissverständlich: „Leider kann ich heute nicht bei euch sein, weil es mir vom Club untersagt wurde.“ Missverständnisse ausgeschlossen! Sehen Sie hier den Tweet von Oliver Kahn:
Damit ist klar: Im Frieden gehen Kahn und sein Herzensklub definitiv nicht auseinander, trotz der Meisterschaft ist das Tischtuch zerschnitten. Dass Kahn, der beim Aus von Trainer Julian Nagelsmann (35) vor wenigen Wochen selbst unglücklich agiert hatte, derart forsch in die Offensive geht, kommt extrem überraschend. Bei Sky wurde er zudem mit den Worten „das war der schlimmste Tag meines Lebens, es mir zu nehmen, mit den Jungs zu feiern“ zitiert.
In einer Pressemitteilung äußerte sich Hainer zu Kahn: „Die Entscheidung, sich von Oliver Kahn zu trennen, hat sich der Aufsichtsrat alles andere als leicht gemacht. Dennoch sind wir aufgrund der Gesamtentwicklung zu dem Entschluss gekommen, eine Neubesetzung an der Spitze des Vorstands vorzunehmen.“ Kahn werde „immer eine große Persönlichkeit des FC Bayern bleiben“.
Am Sonntagmittag hat der FC Bayern im Rahmen einer Pressekonferenz über genauere Details zum Kahn- und Brazzo-Aus aufgeklärt (Link klicken und mehr lesen).
Vereinschef Herbert Hainer zeigte sich dabei irritiert über den Kahn-Tweet: „Bin verwundert über den neuen Tweet von Oliver Kahn. Uli und ich haben mit Oliver am Donnerstag um 11 Uhr das Gespräch geführt, haben ihm gesagt, dass er eine Nacht darüber schlafen soll. Freitagmittag hatten wir dann ein ruhiges und sachliches Telefonat. Danach wurde er abgerufen und konnte deshalb natürlich nicht mehr mitkommen. Am Samstagmittag hat er uns mitgeteilt, dass er eine Sommergrippe hat und im Bett liegt.“
Eins zeigt die PK zumindest deutlich: die Kahn-Trennung beim FC Bayern alles andere als einvernehmlich. Beide Seiten haben ihre eigene Version von den Vorgängen. (bc)