Er ist gerade mal 24 Jahre alt, doch seine Karriere hat schon jetzt mehr Wendungen vollzogen als die Laufbahn von so manchem routinierten Kollegen.

Als Flügelstürmer empfahl sich Alphonso Davies in Kanada für den europäischen Fußball, wechselte dann als Transfer-Versprechen zum FC Bayern und reifte dort zu einem der besten Linksverteidiger der Welt. Zuletzt verfing sich der Modellathlet dann im ausgedehnten Formtief – ehe die Kurve in der laufenden Saison wieder steil nach oben verläuft.

Alphonso Davies beim FC Bayern so stark wie lange nicht mehr

Trainer Vincent Kompany (38) machte nach der Verletzung von Neuzugang Hiroki Ito (25) aus der Not eine Tugend, vertraute voll auf den wechselwilligen und sogar von Uli Hoeneß (72) angezählten Davies – der wiederum zahlte auf dem Rasen zurück.

Fast immer durfte Davies hinten links über die vollen 90 Minuten ran, vom Sicherheitsrisiko wurde er dabei auch wieder zur einst gefürchteten Waffe im Offensivspiel. Kompany lobte: „Er bringt überragende Leistungen. Er soll genauso weitermachen. Seine Konstanz ist im Moment sehr gut, das wollen wir auch so behalten.“

Allerdings schauen aktuell nicht nur der Bayern-Coach und die Fans des Rekordmeisters verzückt auf die Leistungen des Linksverteidigers: Auch Real Madrid schnalzt mit der Zunge. Schon lange werden die Königlichen als heißer Anwärter auf einen Davies-Transfer gehandelt, im Sommer könnte es schließlich endlich so weit sein. Und das ablösefrei!

Eigentlich wollten die Münchner ungern mit dem Jahr Restvertrag in die Saison gehen, doch Real hielt trotz des verbrieften Interesses die Füße still, visiert wie im Fall Kylian Mbappé (25) einen Wechsel zum Nulltarif an. Und in der spanischen Hauptstadt rechnen sich die Verantwortlichen weiter beste Chancen aus, den Poker um Davies für sich zu entscheiden.

„Sein Traum, für Real Madrid zu spielen, ist so nah wie nie“, schrieb die Sport-Tageszeitung „AS“ noch in dieser Woche. Dem Rekord-Sieger der Champions League kommt das gerade recht: Weil der von Trainer Carlo Ancelotti (65) als „bester defensiver Linksverteidiger der Welt“ geadelte Ferland Mendy (29) zuletzt merklich schwächelte, wäre die Frischzellenkur im Sommer willkommener denn je.

Abgeschrieben haben allerdings auch die Bayern Davies noch nicht endgültig, wenngleich das bislang letzte Verlängerungs-Angebot finanziell deutlich unter den Vorstellungen des Spielers lag. Und auf dem Weg zu einer dringend nötigen Verschlankung des Gehalts-Budgets bleibt Sport-Boss Max Eberl (51) nur wenig Spielraum, um den Spieler von einer erneuten Unterschrift zu überzeugen.