Der FC Bayern München ist der unumstrittene Bundesliga-Krösus. Das ist Uli Hoeneß zu verdanken. 1989 hätte aber alles anders laufen können. Da hatte der Manager gekündigt. Und dabei spielte auch der EXPRESS eine wichtige Rolle.
Uli Hoeneß verrätDarum lag meine Bayern-Kündigung beim EXPRESS
Die Vormachtstellung des FC Bayern München im deutschen Fußball ist untrennbar mit der Arbeit von Uli Hoeneß (69) verbunden. Der heutige Ehrenpräsident hat nach seiner Karriere als Spieler erst als Manager, dann als Vorstandsvorsitzender und später als Präsident die Geschicke des Rekordmeisters gelenkt wie kein Zweiter.
Im Podcast „11 Leben. Die Welt von Uli Hoeneß“ von „Rasenfunk“-Macher Max-Jacob Ost wird seine Geschichte nun noch einmal aufgerollt, es ist eine Reise durch die Historie des FC Bayern München und der Bundesliga – und Hoeneß' Zukunft in München stand sogar einmal auf des Messers Schneide: 1989 hatte Hoeneß seine Kündigung geschrieben und auch zugestellt, das alles kam raus nach einem Besuch beim EXPRESS!
Uli Hoeneß vergaß seinen Koffer in der EXPRESS-Redaktion
Seinerzeit tobte der Titel-Kampf zwischen dem 1. FC Köln und den Bayern. Hoeneß war in der EXPRESS-Redaktion zu Besuch – und vergaß dort seinen Aktenkoffer! Trotz des Verbots des Büroleiters („Das Ding packt mir keiner an!“) schaute ein Mitarbeiter rein, und ganz oben lag das Schreiben an den FC Bayern! „Ich hatte beim EXPRESS eine Telefonaktion gemacht und habe den Koffer dort liegen lassen. Im Hotel habe ich es gemerkt und bin zurückgefahren. Aber ein Redakteur hatte da reingeschaut – und es war passiert“, erinnerte sich Hoeneß nun.
Hoeneß erklärte den Hintergrund, verriet: „Ja, da war meine Kündigung drin. Ich hatte mit Opel, damals mit Hans-Wilhelm Gäb und dem späteren Vorstandsvorsitzenden Louis Hughes, den Vertrag machen wollen. Wir hatten vorher von Commodore 1,5 Millionen bekommen, Opel bot 4,5 Millionen. Aber unser Schatzmeister, der inzwischen verstorbene Kurt Hegerich, hat mich zwingen wollen, eine Münchner Lösung zu finden. Er hat mit Paulaner gesprochen und einer anderen Brauerei verhandelt, die nicht so viel bezahlt hätten. Die Begründung war, dass wir, der FC Bayern München, nicht mit einem amerikanischen Konzern zusammengehen könnte. Opel gehörte ja damals zu General Motors. Das passe nicht zum FC Bayern.“
Hoeneß-Kündigung lag dem FC Bayern München vor
Für den damals erst 37-jährigen Uli Hoeneß war es ein Signal, dass er den FC Bayern München nicht nach seinen Vorstellungen lenken könne, wie er nun bei „11 Leben“ berichtete. „Ich sah meine Arbeitsweise, die Sicht auf meinen Beruf total eingeschränkt. Ich wollte international mitspielen und mich nach draußen orientieren. Und das war für mich in diesem Moment entscheidend. Das Schreiben war ja nur eine Kopie, die Kündigung war schon zugestellt beim FC Bayern.“
Doch Hoeneß setzte sich schließlich doch noch durch. Ob es wirklich Zufall war mit dem vergessenen Koffer? Oder ob am Ende nach Publikwerden der Geschichte nicht auch der öffentliche Druck entscheidend war, dass die Bayern-Boss einknickten, das ließ er offen.
Sondern stellte lediglich fest: „Wir haben den Vertrag mit Opel gemacht. Und der Vorstand hat die Kündigung dann zerrissen. Wir sind ja dann meinen Weg gegangen.“ Für den FC Bayern war es jedenfalls die richtige Entscheidung.