„Hintern ein bisschen dick“Harte Urbig-Kritik: Legende widerspricht Matthäus – hat aber selbst was auszusetzen

Jonas Urbig steht vor seinem dritten Spiel im Bayern-Trikot. Eine Torwart-Ikone nimmt den Ex-Kölner in Schutz, sieht aber noch Verbesserungspotenzial.

von Antje Rehse  (are)

Feuertaufe für Jonas Urbig (21): Im Rückspiel bei Bayer Leverkusen wartet auf den jungen Torwart von Bayern München am Dienstagabend (11. März 2025) das vielleicht schwerste Spiel seiner bisherigen Laufbahn auf ihn.

Die Werkself muss einen 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen, wird voll in die Offensive gehen. Und Urbig, der von den Bayer-Fans aufgrund seiner Kölner Vergangenheit noch weniger freundlich als seine Teamkollegen empfangen werden dürfte, muss einen kühlen Kopf bewahren.

Pfaff schießt gegen Matthäus: „Verstehe nicht, dass er da nicht mitdenkt“

Lothar Matthäus (63) hatte den durch Manuel Neuers (38) Verletzung nötig gewordenen Wechsel im Bayern-Tor zuletzt als klare Schwächung bezeichnet. Eine Torwart-Legende widerspricht nun dem Sky-Experten.

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„Lothar erlaubt es sich gerne mal, viel zu erzählen. Aber junge Torhüter oder junge Spieler generell muss man unterstützen“, sagte Jean-Marie Pfaff (71) im Interview mit ran. „Ich verstehe nicht, dass er da nicht mitdenkt. Wir müssen hoffen und gönnen, dass er das schafft. Wenn Lothar nicht dabei war, dann war das auch eine Schwächung für uns. Aber wir mussten auch weiterspielen.“

Die Rolle des Torwarts bringt es mit sich, dass man schon mal länger auf seine Chance warten muss als viele Feldspieler. Aber „die jungen Torhüter werden nicht gekauft, um ihr ganzes Leben auf der Bank zu sitzen. Man muss Vertrauen in ihn haben. Wenn man so in ein Spiel geht und der Junge das Negative fühlt, dann ist das nicht gut für die Mentalität“, so Pfaff.

Der frühere Torwart des FC Bayern glaubt nicht, dass Urbig für die Bayern zum Problem werden könnte – auch wenn er vor einer großen Herausforderung steht. „Das wird sicher nicht leicht, denn es ist nicht einfach, einen Manuel Neuer zu ersetzen“, so Pfaff. „Er muss sich nur darauf konzentrieren, dass er gut trainiert hat, denn du spielst, wie du trainierst. Und daran muss er glauben. Und wenn er das macht, wird er ein großes Spiel machen.“

Jean-Marie Pfaff und Lothar Matthäus begrüßen sich mit Handschlag.

Hier begrüßen sich Jean-Marie Pfaff und Lothar Matthäus am 20. Mai 2017 beim Legenden-Treffen vor einem Bayern-Spiel. Bei Jonas Urbig sind sich die beiden aber nicht einig.

Trotz seines Seitenhiebs auf Matthäus spart allerdings auch der Kult-Keeper nicht mit Kritik an Urbig, die allerdings recht oberflächlich wirkt.

„Er muss ein bisschen mehr trainieren, glaube ich. Denn sein Hintern ist ein bisschen dick in seiner Hose. Ich glaube, dass er noch zwei, drei Kilo durch das Training abnehmen kann“, so Pfaff. Vielen Fans war zuletzt allerdings aufgefallen, wie sehr Urbig im Vergleich zu seinen Anfängen vor allem an Muskelmasse zugelegt hat.

Pfaff rät Urbig, in dem ganzen Theater rund um das Spiel ruhig zu bleiben und sich nicht verrückt machen zu lassen. „Aber er muss vor allem nach einem guten Spiel immer wieder zeigen, dass er der Beste ist. Ich hoffe für den Jungen, dass er das erreicht.“