Wut über Sky-InterviewVerwirrung nach Schalke-Debakel: „Hast du schon gespielt?“

Marc Wilmots im Sky-Interview nach dem Spiel von Schalke 04 beim 1. FC Magdeburg.

Marc Wilmots am 24. Februar 2024 im Sky-Interview nach dem Spiel von Schalke 04 beim 1. FC Magdeburg.

Bei Schalke 04 läuft aktuell auf und neben dem Platz nichts zusammen. Das Sky-Interview mit Sport-Boss Marc Wilmots passte da am Samstagabend ins Bild und sorgte entsprechend für Frust bei den Fans.

von Béla Csányi  (bc)

Alarmstufe Königsblau! Bei Schalke 04 ist das kurze Zwischenhoch aus dem Herbst längst wieder verflogen. Wegen zahlreicher desolater Rückrunden-Auftritte hängt der Bundesliga-Absteiger weiter in der Abstiegszone der 2. Bundesliga fest, hat das Horror-Szenario 3. Liga auch nach zwei Saisondritteln dicht vor Augen.

Der sportlichen Form von praktisch allen Spielern passte sich nach dem blamablen 0:3 beim 1. FC Magdeburg kurzerhand auch Sport-Boss Marc Wilmots (55) an, dessen Sky-Interview nach Abpfiff ähnlich unglücklich wirkte wie das Gastspiel der Knappen in der MDCC-Arena.

Marc Wilmots redet sich bei Sky um Kopf und Kragen

Vor dem Spiel hatte Wilmots eigentlich den richtigen Ton getroffen und klar und deutlich erklärt: „Eines muss allen klar sein: Schalke 04 und Champions League – das ist vorbei. Wenn jemand das nicht versteht, hat er ein Problem.“ Doch dass Magdeburg seine Schalker anschließend schon vor der Pause schwindelig gespielt hatte, ging offenbar auch am früheren Eurofighter nicht spurlos vorbei.

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Auf Nachfrage von Moderator Stefan Hempel (49), wie dramatisch die Lage auf Schalke sei, wiegelte Wilmots zum Entsetzen vieler Fans ab: „Dramatik … okay. Wir sind immer noch drei Punkte vor den Abstiegsplätzen. Das ist noch nicht dramatisch, aber wir müssen wach bleiben. Jedes Mal, wenn wir einen Schritt nach oben machen, machen wir einen Schritt nach unten.“

In den sozialen Medien machten viele gebeutelte Schalker Fans ihrem Ärger umgehend Luft. „Wahnsinn, mit was für einer Arroganz und Überheblichkeit Wilmots auftritt. Habe ja nix von dieser Folklorelösung erwartet, aber das übertrifft einfach alles“, schrieb ein Anhänger über den im Winter verpflichteten früheren Publikumsliebling. Ein anderer kommentierte: „Okay, Wilmots sagt, die Lage ist noch nicht dramatisch. Jetzt hab ich wirklich alles gesehen und gehört.“

Schon vor dem Spiel hatten viele Fans ihren Ohren kaum trauen können. Da hatte der Belgier den von ihm im Januar ausdrücklich als Soforthilfe vorgestellten Winter-Zugang Brandon Soppy (22) plötzlich nur noch als Perspektivspieler bewertet und seine vorigen Zitate aus der Transfer-Meldung geleugnet: „Nein, nein. Wer hat das gesagt? Wer hat das gesagt? Ich nicht! Ich habe nur den Transfer gemacht.“

Doch auch die weitere Analyse nach Abpfiff verlief holprig, etwa als Sky-Experte Torsten Mattuschka (43) nachhakte, wie Wilmots die oftmals „katastrophalen“ Auswärtsspiele seines Klubs erklären könne. Wilmots klopfte erst mal die Expertise des 171-fachen Zweitliga-Profis ab, fragte: „Hast du schon gespielt?“

Mattuschka darauf: „Aber Marc, natürlich! Ja klar habe ich auch ein bisschen Fußball gespielt. Aber dann habe ich auch einen Trainer, dann muss ich mal was umstellen, muss ich auch was ändern. Ich kann die Mannschaft nicht so 45 Minuten Fußball spielen lassen.“