Der FC St. Pauli setzt mal wieder ein Zeichen! Im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg wird das Team von Trainer Timo Schultz in einem Sondertrikot auflaufen.
Gender-TrikotFC St. Pauli steht für LGBTQ+-Community ein – „zieht endlos AfD-Trolle an“
Der FC St. Pauli steht für Toleranz, Diversität und Gleichberechtigung. Wie sehr diese Werte dem Verein am Herzen am Herzen liegen, demonstrieren die Hamburger am Sonntag (14. August 2022/13.30 Uhr) beim Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg.
Eigens für diese Botschaft werden die „Kiezkicker“ gegen den Klub aus Sachsen-Anhalt mit einem ganz besonderen Detail auf den Trikots auflaufen.
FC St. Pauli: Gendersternchen ziert Trikot gegen Magdeburg
Das Anliegen des als progressiv geltenden FC St. Pauli ist es, auf gendergerechte Sprache aufmerksam zu machen: Deshalb wird auf dem braunen Heimtrikot ein Gendersternchen über dem Wappen zu sehen sein.
Christian Prüß, Leiter des Creative-Marketing-Abteilung bei den Kiezkickern, erklärte, dass das Gendersternchen auf dem Sondertrikot „eine Abwandlung der Sterne im Vereinswappen“ sei, der „mit einem grafischen Kniff“ wirke wie ein Fußball.
„Wo bei anderen Klubs der Meisterstern prangt, strahlt bei uns das Sternchen des Nordens“, konstatierte Oke Göttlich (46), der Präsident des Zweitligisten. Das Tragen des Sondertrikots ist dem FC St. Pauli offenbar möglich, da es laut Klub eine neue DFL-Richtlinie gibt.
Diese Richtlinie der Deutschen Fußball Liga besage – laut dem Hamburger Verein –, dass der Einsatz eines weiteren Trikots erlaubt sei, „sofern es thematisch mit Diversität oder Nachhaltigkeit in Verbindung steht“.
Das Gendersternchen hat in der geschriebenen Sprache die Funktion, alle Mitglieder der LGBTQ+-Community anzusprechen und somit Diskriminierung zu vermeiden. Optional zu dem Gendersternchen nutzen Vertreterinnen und Vertreter einer gendergerechten Sprache einen Doppelpunkt oder einen Unterstrich.
FC St. Pauli: Gender-Trikot „zieht endlos AfD-Trolle an“
Seit zwei Jahren sei die Satzung des FC St. Pauli gegendert, „im Sprach- und Schriftverkehr nutzen wir den Genderstern regelmäßig. Für uns ist das mittlerweile Alltag“, betonte der gebürtige Hamburger Göttlich.
Doch nicht alle sind von der Idee des Genderns begeistert. Nicht nur einige erzürnte Twitter-User sehen darin eine Verkomplizierung der Sprache. Weil das Thema Gendern sehr emotionalisiert, wird jedoch nicht immer sachlich miteinander diskutiert. An „einigen Meinungsäußerungen in der Genderdiskussion“ erkenne man laut Göttlich, „wie nötig das Ganze nach wie vor ist.“
Ein Twitter-User stimmt Oke Göttlichs Aussage zu: „Hui, das zieht ja endlos AfD-Trolle an. Zeigt wieder einmal, wie wichtig das Thema Inklusion in der Sprache ist.“
Die diskriminierungsfreie Sprache findet übrigens auch auf dem Twitter-Account des FC St. Pauli Anwendung. Vor dem Duell mit Magdeburg heißt es dort: „Wir wollen unsere Zuschauer*innen mitnehmen und den Gegner einschüchtern.“ (jm/sid)