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Zu wenig Torgefahr beim DFB-TeamFlick zählt Werner an: Klare Botschaft an Chelsea-Stürmer

Hansi Flick spricht mit Timo Werner auf dem Trainingsplatz.

Bundestrainer Hansi Flick unterhält sich mit Timo Werner im Rahmen des Trainings (hier am 3. Juni 2022) in Herzogenaurach.

Die deutsche Nationalmannschaft schießt derzeit zu wenig Tore. Hansi Flick nimmt vor allem Timo Werner in die Verantwortung. Der Chelsea-Star hat keinen Stammplatz im Verein.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Als am Donnerstag Miroslav Klose seinen 44. Geburtstag feierte, schickte der DFB noch einmal Zahlen, Bilder und Erinnerungen an den Weltmeister, der insgesamt 71 Tore für Deutschland geschossen hat, durch die sozialen Netzwerke. In dem Moment wurde wieder klar, was der DFB-Elf derzeit fehlt: ein klassischer Knipser.

Englands Harry Kane (28) erzielte gegen Deutschland trotz schwacher Leistung sein 50. Länderspiel-Tor. Polen kann sich auf Robert Lewandowski (33) verlassen, Frankreich auf Karim Benzema (34). Hansi Flick (57) hat schon viel Leben in die zuletzt so schwächelnde deutsche Auswahl gebracht. Klassische Strafraum-Stürmer kann er aber auch nicht herbeizaubern.

Thomas Müller kann in Torschützenliste noch vorrücken

Drei 1:1-Unentschieden zuletzt in Folge dokumentieren auch, wo der Schuh drückt. Die eigentlich so hochtalentierte Offensive erzeugt zu wenig Torgefahr.

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Im Kader für das Spiel in Ungarn (Samstag, 11. Juni 2022, 20.45 Uhr/RTL) ist Thomas Müller (32) mit 43 Treffern der erfolgreichste Schütze. Mit Karl-Heinz Rummenigge (45 Tore), Rudi Völler und Jürgen Klinsmann (je 47) sowie Lukas Podolski (49) könnte er noch einige in der DFB-Torjägerliste einholen.

„Ein paar Tore habe ich mir schon noch vorgenommen. Wie viele es genau werden, kann ich nicht sagen. Wie viele am Ende rauskommen, ist nicht entscheidend“, sagt der Münchner. Ihm sei viel wichtiger, dass sich das Team endlich für die Leistungen in den vergangenen Spielen belohne.

Die Spieler  der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Thomas Müller (l-r), Julian Brandt und Kai Havertz kommen auf dem Rad zum Training gefahren.

Thomas Müller kommt mit Julian Brandt und Kai Havertz auf dem Rad zum Abschlusstraining der Nationalmannschaft am 10. Juni 2022.

Belohnen sollte sich gegen Ungarn auch Timo Werner (26). Der Chelsea-Spieler gilt für viele als personifiziertes Sturm-Problem. Flick stärkt ihm oft den Rücken. „Er kann uns mit seinem Tempo helfen und ist einer, der Tore schießen kann. Er hat in den Spielen eine gute Quote“, sagte er auch am Freitag (10. Juni 2022) wieder.

Doch gleichzeitig gab es vom Bundestrainer auch eine klare Ansage: „Wir brauchen Spieler, die im Rhythmus sind. Gerade für Katar ist das entscheidend, dass wir Spieler mit vielen Minuten haben. Wir haben überhaupt keine Zeit, irgendwas nochmal nachzubessern. Wenn da konditionelle Defizite sind, ist es unmöglich, im Verlauf eines Turniers da noch mal dran zu arbeiten.“

Hansi Flick zu Timo Werner: „Schauen ganz genau drauf“

Flick sieht also Werner Situation in Chelsea, wo er nicht kontinuierlich zum Einsatz kommt, als Problem an und zählt den Spieler an. In diesem Jahr stand er nur dreimal über die komplette Spielzeit in der Premier League auf dem Platz.

Zu wenig, um den benötigten Rhythmus für das Turnier zu erlangen. „Wir erwarten von jedem einzelnen, der in den Kader kommt, ist oder möchte, dass er seine Fitness auf einem Top-Niveau hält. Dafür ist jeder einzelne in der Verantwortung. Da schauen wir genau drauf“, sagte er deutlich.