Dieses Länderspiel bei den Niederländern (1:1) am 29. März 2022 hat weitere wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf die Fußball-WM in Katar gebracht. Vor allem Jamal Musiala stach heraus.
Kommentar zu Flicks ProblemDieser Musiala muss immer spielen – Kimmich könnte das Problem lösen
Jamal Musiala begeisterte Fans, Trainer und Mitspieler mit seiner Leistung gegen die Niederlande. Hansi Flick muss deshalb eine Rolle im deutschen Team für ihn finden. Ein Kommentar zu dieser Herausforderung.
Dass Hansi Flick (57) der Ruf, ein erstklassiger Menschenfänger zu sein, vorauseilt, hat seine Berechtigung. Der Bundestrainer versteht es perfekt, alle um sich herum für seine Arbeit zu begeistern. Durch die passenden Gesten und Worte fühlen sich alle mitgenommen – auf und abseits des Platzes.
Diese Stärke könnte dem Bundestrainer auch dabei helfen, eine knifflige Personalentscheidung in diesem Jahr zu lösen. „Es ist noch ein weiter Weg bis November. Da kann noch so viel passieren“, sagt er zwar jetzt mit Blick auf seinen möglichen WM-Kader. Aber es deutet sich schon an, dass in seiner Katar-Truppe ein Überangebot an erstklassigen Mittelfeldspielern herrschen wird. In der Abwehr hingegen müssen eventuell kreative Lösungen her.
Jamal Musiala (19) machte in den beiden jüngsten Länderspielen derart positiv auf sich aufmerksam, dass an einem WM-Stammplatz für ihn eigentlich kein Weg vorbeiführt. In der Offensive sind aber auch Akteure wie Thomas Müller (32), Kai Havertz (22), Leroy Sané (26), Timo Werner (26), Serge Gnabry (26) und eventuell auch noch Florian Wirtz (18) für die erste Elf vorgesehen.
Im defensiven Mittelfeld machen sich İlkay Gündoğan (31) und Leon Goretzka (27) berechtigte Hoffnungen auf eine wichtige Rolle. Und dann wäre da auch noch Joshua Kimmich (27), der die beiden Testspiele verpasste. Wenn Kimmich auf seiner Stammposition ran dürfte, wäre kein Platz mehr für Musiala – oder für einen der anderen Star-Kicker.
Hansi Flick hatte das Problem schon mal als Trainer des FC Bayern
Flick kann jedoch das Problem so elegant lösen, wie er es 2020 schon einmal als Bayern-Trainer in der Champions-League-Endrunde in Lissabon gemacht hat. Damals versetzte er Kimmich aufgrund einer Verletzung von Benjamin Pavard (26) wieder auf die Rechtsverteidiger-Position. Gegen Barcelona, Lyon und PSG führte er die Münchner so aus dieser Rolle mit zum Titel.
Nicht erst die schwache Leistung von Thilo Kehrer (25) in Amsterdam zeigte, dass die Position des Rechtsverteidigers in der DFB-Elf noch nicht optimal gefunden ist. Mit Kimmich hat Flick einen erstklassigen Kandidaten in seinen Reihen – und gleichzeitig würde er beim Mittelfeld-Gedränge Platz für einen weiteren Könner schaffen.