„Hauptsache auf dem Platz“Appelkamp in Relegation außen vor: Hätte er die Wende bringen können?

Shinta Appelkamp im Zweikampf Anthony Losilla.

Shinta Appelkamp musste im Rückspiel der Relegation von der Bank aus die Niederlage seiner Mannschaft beobachten. (Foto: 23. Mai 2024)

Warum wurde Shinta Appelkamp in der Relegation nicht berücksichtigt? Eigentlich gehört der Deutsch-Japaner zu den Stammelf-Kandidaten der Rheinländer, doch beim Saison-Showdown musste er zusehen.

von Viktoria Silz  (vis)

Tief sitzt der Schmerz nach der verlorenen Relegation. Trotz des 3:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel (23. Mai 2024) konnte die Fortuna den Traum vom Bundesliga-Aufstieg nicht vollenden, verlor zu Hause gegen den VfL Bochum nach Elfmeterschießen.

Doch noch schmerzhafter als die Niederlage auf dem Platz war der Abend in der Merkur-Spiel-Arena für jene Spieler, die gar nicht erst ins Geschehen eingreifen durften und von der Bank aus zuschauen mussten, wie der Traum vom Bundesliga-Aufstieg platzte.

Fortuna: Shinta Appelkamp musste bei Relegation zuschauen

So erging es unter anderem Shinta Appelkamp. Während der 23-Jährige im Hinspiel wenigstens noch einen Kurzeinsatz von drei Minuten bekam, spielte er beim Rückspiel (27. Mai, 5:6 n.E.) keine Rolle mehr und musste das gesamte Spiel von der Bank aus ertragen.

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Gelegenheiten für eine Einwechslung des Deutsch-Japaners hätten sich durchaus geboten. In der 75. Minute wurde zum Beispiel Routinier Felix Klaus (31) ausgewechselt. Doch statt Appelkamp bekam Jona Niemiec (22) den Vorzug, obwohl der Mittelfeld-Mann mehr Erfahrung aufweist, die in solch einem Spiel zweifellos nicht geschadet hätte.

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Wiederum war Niemiec der positionsgetreuere Wechsel, da er wie Klaus auf dem rechten Flügel zu Hause ist. Appelkamp hingegen ist in der Offensive eine absolute Allzweckwaffe – wurde im Laufe der Saison schon als rechter und linker Flügelspieler eingesetzt, ebenso in der Mitte. Klar ist: Der verwehrte Einsatz wird Appelkamp ordentlich gewurmt haben.

„Hauptsache man steht auf dem Platz, das will jeder. Ich will einfach auf der Position, auf die der Trainer mich stellt, das Beste geben“, zitierte ihn die „Rheinische Post“ bereits Anfang des Monats. Doch diese Chance wurde ihm dieses Mal nicht gewährt. Obwohl der in Tokio geborene Appelkamp gerade wieder in die Saison herein gefunden hatte.

Zuvor kämpfte er viele Monate mit Muskelverletzungen: erst ein Muskelfaserriss, dann muskuläre Beschwerden. Zuletzt stand er aber wieder vermehrt in der Startelf und lieferte souverän ab. Warum er dieses Mal nicht die Chance erhielt, seine Mannschaft vielleicht doch noch vor der Niederlage zu retten, weiß letztlich wohl nur Trainer Daniel Thioune (49).

Jemand, der ebenso vergeblich auf einen Einsatz wartete, war Marlon Mustapha (23). Die Leihgabe des italienischen Erstliga-Aufsteigers Como 1907 stand im Hinspiel gar nicht erst im Kader – im Rückspiel blieb der Angreifer dann ohne Einsatz. Im Gegensatz zu Appelkamp hatte er bei der Fortuna aber ohnehin eine mehr als durchwachsene Saison.

In der diesjährigen Winterpause holten die Rot-Weißen den gebürtigen Österreicher, sein Leih-Vertrag läuft diesen Sommer aus. Bis auf einen Einsatz beim VfL Osnabrück spielte der Wiener nie länger als 55 Minuten, wenn er überhaupt auf dem Platz stand.

Bei ihm ist es also deutlich verständlicher, dass er in der Relegation nur zugucken durfte. Ähnlich wie für andere Leihspieler der Fortuna könnte seine Zeit in Düsseldorf bald zu Ende sein. Zwar besitzen die Rheinländer eine Kaufoption – angesichts der mittelprächtigen Entwicklung von Mustapha ist es wohl aber kaum zu vermuten, dass er bei den Rot-Weißen bleiben wird.