Fortuna-Trainer Thioune bleibt trotz des starken 3:0-Erfolgs in Bochum demütig und hält seine Mannschaft dazu an, den Fokus zu behalten. Am Montagabend will er das Stadion aber zum Brennen bringen.
„Unser Stadion wird brennen“Thioune baut auf Fan-Support – Lösungs-Suche nach Bochum-Überraschung
Einfach abschalten? Das wünscht sich Daniel Thioune (49) von seiner Mannschaft vor dem alles entscheidenden Spiel am Montagabend (27. Mai 2024, 20.30 Uhr) gegen den VfL Bochum in der ausverkauften Merkur-Spiel-Arena.
Für F95-Coach Thioune gilt es, den Fokus zu bewahren und alles andere auszublenden. Doch wie stellt ein Trainer, der vor dem vielleicht wichtigsten Spiel seiner Karriere steht, das an?
Fortuna Düsseldorf: Daniel Thioune cool vor Relegations-Finale
„Ich habe die Mannschaft daran erinnert, dass der Weg unser Ziel ist und das sie auf diesem Weg einfach das machen sollten, was sie in dem Augenblick dann eben machen: Wenn sie sich die Zähne putzen, sollen sie daran denken, dass sie sich die Zähne putzen, wenn sie essen, sollen sie das Essen schmecken und wenn sie mit ihren Kindern spielen, mit ihren Kindern spielen“, so der Auftrag des Trainers.
„Sie sollen gar nicht den Raum betreten, dass irgendwo ein Energieverlust da ist, denn genau diese Augenblicke werden dazu führen, dass die Energie morgen Abend dann auch wieder da ist. Ich glaube, das gelingt allen ganz gut – natürlich lassen sie mich alle an ihrem Innenleben nicht teilhaben.“
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Dass Thioune die Gemüter ruhig halten will, macht er unmissverständlich klar: „Euphorie ist, glaube ich, definitiv erstens deplatziert und zweitens gar kein Begleiter von uns aktuell.“ Eine sicherlich streitbare Aussage des Trainers, nachdem seine Mannschaft im Hinspiel 3:0 gewonnen hat und sich auf bestem Wege Richtung Bundesliga befindet. Vielleicht will der Erfolgscoach aber eben auch genau deswegen im Vorhinein nichts beschreien.
Zumindest äußerlich erscheint Thioune mehr als gelassen. Von dieser Coolness würde sich sicherlich so mancher Fortuna-Kicker gerne eine Scheibe abschneiden. Zwar gab er zu: „Für uns Trainer war es gefühlt auch sehr intensiv am Donnerstagabend. Also dann irgendwann in diesen Bus zu steigen – ich glaube, die wichtigste Botschaft habe ich von einem Freund bekommen: Zu atmen.“
Jedoch erklärte er weiter: „Das ist mir aber relativ schnell gelungen, auch am nächsten Morgen mit wenig Schlaf. Der Tag danach war dann relativ cool für mich. Ich habe ein bisschen Sport gemacht, mich mit dem Spiel beschäftigt und es im Nachgang nochmal angeschaut und war dann auch schon wieder in Lösungen unterwegs.“
Beim Thema Lösungen finden räumt der Coach auch ein, dass sie im Hinspiel von der Spielweise Bochums zunächst ein wenig überrascht wurden: „Wir haben nicht unbedingt das bekommen, was wir erwartet haben. Wir sind dann doch eher von einer Vierer-Kette ausgegangen, haben dann aber vor Ort feststellen müssen, dass der Gegner auf eine Dreier-Kette gependelt hat und das Zentrum überladen hat.“
Für Montagabend gilt also: „Wir müssen morgen in der Lage sein, auf alles reagieren zu können. Ich glaube, die Bochumer werden eins nicht tun: Verhalten Fußball spielen, sondern sie werden alles auf eine Karte setzen, sie werden mit maximaler Energie, mit maximaler Intensität in dieses Spiel reingehen. Darauf sind wir vorbereitet und dazu sind wir auch in der Lage. Das haben wir ja gerade in den 90 Minuten in Bochum auch gezeigt.“
Zudem haben die Fortunen bei dem Duell mit Bochum einen großen Vorteil: Sie haben noch den berühmten 12. Mann hinter sich stehen. Auch Thioune ist sich sicher, dass sich die Fortunen auf ihre Fans verlassen können: „Ich glaube, unser Stadion wird brennen. Ich glaube, dass wir die maximale Unterstützung bekommen vom Publikum und wir brauchen das in jedem einzelnen Pass, den wir nach vorne spielen, wir brauchen es bei jedem einzelnen Zweikampf, den wir defensiv zu absolvieren haben.“
Und wenn sich die Fortuna mit der Unterstützung ihrer Fans den großen Aufstiegs-Traum erfüllen kann, dann geht auch ein ganz persönlicher Traum von Trainer Thioune in Erfüllung. Schon oft hat er betont, wie gerne er um 15.30 Uhr mal an der Linie stehen will: „Als kleiner Junge habe ich irgendwann angefangen Fußball zu spielen, hab meinen Idolen nachgeeifert und habe dann irgendwann festgestellt, dass die meisten von diesen guten Idolen, dann um 15.30 Uhr Fußball spielen. Dann hab ich gedacht, das ist ganz cool und das ist eine ganz gute Uhrzeit. Samstagnachmittags hab ich auch meistens Zeit“, witzelt der Coach.