Nach dem Bochum-Trauma startet Fortuna Düsseldorf einen neuen Anlauf. Daniel Thioune gibt sich optimistisch.
„Kann ich auch mal sagen“Fortuna-Aderlass? Thioune redet Kader vor Liga-Auftakt stark
Es geht wieder los! Nach dem Relegations-Drama der vergangenen Saison startet Fortuna Düsseldorf einen neuen Anlauf in Sachen Aufstieg.
Im ersten Pflichtspiel geht es am Sonntag (4. August 2024, 13.30 Uhr) zum SV Darmstadt, der in der vergangenen Spielzeit noch im Fußball-Oberhaus spielte, dort aber chancenlos nach nur einem Jahr wieder abstieg.
Thioune über Fortuna-Kader: „Noch nicht final“
Ist das Trauma überwunden und von der Vorfreude abgelöst worden? Bei Daniel Thioune (50) kribbelt es jedenfalls wieder. „Es ist natürlich schön zu hören, dass wir den Gästeblock wieder komplett gefüllt haben“, so der Fortuna-Trainer über die Nachricht, dass der Auswärtsbereich am Böllenfalltor ausverkauft ist.
Thioune muss gegen die Hessen zwar auf einige Profis verzichten, von Personalsorgen möchte der Coach aber nicht sprechen. „Wir haben einige Ausfälle, aufgrund der Stärke und Größe des Kaders sind diese für den Moment zu kompensieren“, sagte Thioune am Freitag (2. August).
Nicht zur Verfügung stehen werden die Langzeitverletzten Jamil Siebert (Sehenriss im Oberschenkel) und Vincent Vermej (Fersenentzündung). Auch Nicolas Gavory (muskuläre Probleme), Dzenan Pejcinovic (Aufbautraining nach Mittelfußbruch), Noah Mbamba (Knieprobleme und King Manu (Muskelfaserriss) können gegen Darmstadt nicht mitwirken.
Bei Takashi Uchino, der im Relegations-Drama gegen Bochum mit seinem verschossenen Elfmeter zur tragischen Figur wurde, wünschte sich Thioune ausdrücklich, dass dieser mit Japan bei den Olympischen Spielen weiterkommt und damit aus positivem Grund zum Liga-Start noch nicht dabei ist. Japan spielt am späten Freitagnachmittag (17 Uhr) im Viertelfinale gegen Spanien. Bei einem Aus würde Uchino mit nach Darmstadt reisen.
Dass Fortuna in Christos Tzolis und Yannik Engelhardt zwei Leistungsträger der Vorsaison verloren hat, bringt Thioune nicht von seinem Optimismus ab. Er sieht das vielmehr als Qualitätsnachweis.
„In den letzten Jahren habe ich mit meinem Team – und das kann ich glaube ich auch mal so sagen – gute Arbeit geleistet, um diese Mannschaft zu entwickeln und besser zu machen.“ Kader-Veränderungen seien völlig normal. „Und dann steht im Kleingedruckten in meinem Vertrag, dass ich Spieler besser mache“, sagte Thioune mit einem gewissen Stolz.
Thioune erinnerte an die kritischen Stimmen gegen Engelhardt nach dem ersten Spiel der vergangenen Saison gegen Hertha BSC. Es sei viel geschimpft worden, so Thioune. „Jetzt reden alle darüber, dass es völlig klar war, dass dieser Spieler sich so entwickelt und mal ein Acht-Millionen-Paket wird.“ Engelhardt wechselt zum italienischen Serie-A-Aufsteiger Como 1907.
Von den Neuzugängen habe er bislang einen positiven Eindruck. „Es ist zudem eine Riesen-Chance für die anderen im Kader, diese Lücken auszufüllen“, betonte Thioune, kündigte zudem weitere Transfers an: „Unser Kader ist noch nicht final, wir haben sicherlich Positionen, die wir noch verändern werden.“ Vor allem im Angriff ist der Zweitligist nach dem Abgang von Top-Torjäger Tzolis zum FC Brügge dringend auf Verstärkung angewiesen.
Fortuna-Sportdirektor Christian Weber (40) verwies darauf, dass Fortuna in der Nahrungskette in einer Postion sei, „in der wir auf abgebende Vereine angewiesen sind“. Geduld ist gefragt: „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Qualität wichtiger ist als Dinge übers Knie zu brechen.“