Bei Kownacki-Rückkehr nach Pokal-DebakelFortuna jubelt nach verrückter Doppelpack-Minute in Ulm

Dawid Kownacki bei seinem ersten Auftriit mit der Fortuna am 25. August 2024 beim den SSV Ulm.

Der verlorene Sohn ist zurückgekehrt: Dawid Kownacki bei seinem ersten Auftritt mit der Fortuna am 25. August 2024 beim SSV Ulm nach seiner Rückkehr.

Fortuna Düsseldorf sicherte sich drei Punkte in Ulm – doch mit mehr Glück als Verstand. Die starken Ulmer waren lange das deutlich bessere Team: Am Ende gelang den Rot-Weißen dann doch noch der knappe Sieg.

von Viktoria Silz  (vis)

Drei Punkte in Ulm! Am 25. August 2024 traf Fortuna Düsseldorf auf den SSV Ulm. Lange Zeit dominierten die Spatzen das Spiel, doch die Rheinländer immer wieder mit den besseren Chancen. Nach einem 0:1-Rückstand, holten die Rot-Weißen schließlich noch einen 2:1-Sieg raus.

Am Freitagabend (30. August, 18:30) geht es für die Fortuna gegen Hannover 96 zur Sache. Die Niedersachsen haben bislang noch kein Spiel verloren. In der vergangenen Spielzeit endeten beide Duelle mit den Hannoveraner mit einem Remis.

Fortuna Düsseldorf: Glücklicher Sieg gegen starke Ulmer

In Ulm setzte Fortuna-Trainer Daniel Thioune (50) im Vergleich zum Pokal-Debakel in Dresden (18. August, 0:2) auf zwei neue Gesichter. Der Altbekannte Dawid Kownacki (27) startet vorne in der Zentrale, Jona Niemiec (22) wich dafür auf die linke Seite aus. Für ihn blieb Tim Rossmann (20) auf der Bank und statt Jordy de Wijs (29) durfte Andre Hoffmann (31) in der Innenverteidigung neben Tim Oberdorf (28) ran.

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Überraschender Start in Ulm: Die Hausherren gaben von Beginn an Gas und waren ordentlich am Drücker. Fortuna musste ganz schön zusehen, den Spatzen nicht zu viel Raum zu lassen. Nach acht Minuten dann der zurückgekehrte Kownacki mit der ersten, aber harmlosen Chance, die weit über das Tor hinweg flog.

Ulm kam das erste Mal in der 12. Minute gefährlich vor den Fortuna-Kasten: Über Dennis Chessa (31) und Johannes Reichert (33) kam der Ball zu Stoll, der auf dem rechten Flügel zur Grundlinie zog und von dort aus scharf ins Zentrum spielte. Dort fehlte dem heraneilenden Felix Higl (27) ein Schritt, sodass Florian Kastenmeier (27) die Kugel sicher aufnehmen konnte.

Nach 20 Minuten war klar: Ulm war die deutlich bessere Mannschaft. Die Rot-Weißen hatten sichtlich damit zu kämpfen, ihren Strafraum abzusichern. Trotzdem sicherten sich die Düsseldorfer die vorerst beste Torchance im Spiel (24.). Ao Tanaka (25) flankte gekonnt ins Zentrum, Kownacki war zur Stelle, anstatt des Tors traf er jedoch Ulm-Torwart Christian Ortag (29).

In der 37. Minute, dann die bittere Szene für die Rheinländer: Elfmeter für die Hausherren. Emmanuel Iyoha und Philipp Strompf (26) eilten im Strafraum der Fortuna gleichzeitig zum heranfliegenden Ball. Iyoha konnte Strompf schlecht sehen und fing das Spielgerät mit einem hohen Bein ab, das genau im Gesicht von Strompf landete.

Schiri Eric Weisbach (27) unterbrach das Spiel, Iyoha sah Gelb und Weisbach zeigte auf den Elfmeter-Punkt. Higl trat zum Strafstoß an, Kastenmeier erwischte sogar die richtige Ecke, doch der Schuss war unerreichbar: 0:1 für die Gastgeber. So ging es dann auch in die Halbzeitpause.

Die zweite Hälfte begann mit sehr viel Körperlichkeit, nach diversen Zweikämpfen hagelte es in den ersten Minuten nach der Pause gleich drei Gelbe Karten. Danach gab es hier und da Versuche, das Spielgerät ins Netz zu bringen, doch so richtig brandgefährlich wurde es auf beiden Seiten nicht.

Auch in der 68. Minute wollte es einfach nicht gelingen: Iyoha bediente Felix Klaus (31), der zauberte einen wunderschönen Kopfball auf den Rasen, doch der Pfosten verhinderte den Ausgleich. Von der besten Offensive der 2. Liga aus dem letzten Jahr, war bei diesem Spiel nicht viel zu sehen. Deshalb wechselte Thioune einen Offensiv-Kicker nach dem anderen ein, bis auf der Bank praktisch keiner mehr überblieb.

Dann endlich der langersehnte Ausgleich in der 81. Minute: Handelfmeter für die Fortuna. Nach einer Ecke von Klaus, der den Ball ins Zentrum brachte, wollte Chessa abblocken, dabei sprang ihm der Ball an die Hand. Neuzugang Dzenan Pejcinovic (19) durfte den Elfer ausführen, doch Ulm-Torwart Ortag war mit den Beinen dran. Aber Pejcinovic mit mehr Glück als Verstand: Der Ball prallte an Ortags Beinen ab, kam zurück zum jungen Stürmer und schließlich netzte dieser dann doch noch ein.

Plötzlich ging alles ganz schnell. Keine Minute später wieder ein eingewechselter Düsseldorfer Offensiv-Kicker, der die Kugel sicher nach Hause brachte. Danny Schmidt (21) kickte den Ball, den Team-Kollege Rossmann flach ins Zentrum gab, gekonnt ins Tor: 2:1 für die Rot-Weißen.

Schließlich konnten die Hausherren dem auch nichts mehr entgegensetzen: Die Fortuna nahm das 2:1 mit nach Hause und die Düsseldorfer durften sich glücklich schätzen, drei Punkte aus dieser wackeligen Partie mitzunehmen.