Fortuna Düsseldorf stolpert weiter durch die 2. Fußball-Bundesliga. Gegen den SV Sandhausen gab es zum Rückrundenauftakt eine 0:1-Schlappe. Für Trainer Christian Preußer geht es trotzdem weiter.
Nach Peinlich-Pleite gegen SandhausenJob-Garantie für Fortuna-Coach Preußer
von Patrick Scherer
Trostlose Kulisse, trostloser Kick – Fortuna Düsseldorf enttäuscht in der 2. Fußball-Liga mal wieder auf ganzer Linie vor den eigenen Fans. Der Rückrunden-Auftakt am Freitag (17. Dezember 2021) gegen den SV Sandhausen ging mit 0:1 voll in die Hose. Trainer Christian Preußer (37) erhält trotzdem eine Job-Garantie von Sportvorstand Uwe Klein.
Es dauerte am Freitag gerade mal sieben Spielminuten, da musste Preußer seine Personalentscheidungen ernsthaft überdenken. Sandhausen war mit 1:0 in Führung gegangen – und Dragos Nedelcu sah bei Pascal Testroets Treffer mal wieder überhaupt nicht gut aus.
Nach der Nicht-Leistung der rumänischen Leihgabe am vergangenen Wochenende war es ein echtes Wagnis erneut auf den 24-Jährigen zu setzen. Bitter: Nedelcu blieb wieder den Nachweis der Zweitligatauglichkeit schuldig.
Das galt aber nicht nur für ihn, sondern auch für einige seiner Teamkameraden. Als Preußer nach 24 Minuten seine Ersatzspieler vor die Fortuna-Kurve schickte, brandete dementsprechend auch Applaus auf. Fortuna wirkte über weite Strecken leb- und ideenlos. Sandhausen brauchte nicht besonders viel Kraft, um die knappe Führung zu verteidigen.
Fortuna Düsseldorf lässt sich wieder den Schneid abkaufen
Einzig wenn Tim Oberdorf oder Ao Tanaka am Ball waren, hatte man als Zuschauer die Hoffnung, dass mal was passieren kann. Insgesamt ließen sich die Hausherren – wie so oft zuvor bereits in dieser Saison – den Schneid abkaufen. Bei kniffligen Zweikämpfen beschwerten sich die Fortunen lieber bei Schiedsrichter Harm Osmers, als sich mal zu wehren und selbst ein Zeichen mit entschiedener Zweikampfhärte zu setzen.
Kurz vor der Halbzeit tauchte dann plötzlich Rouwen Hennings nach guter Balleroberung von Marcel Sobotta frei vor dem Sandhäuser Tor auf, doch auch dem Goalgetter vom Dienst versagten die Nerven. Mit einem Pfeifkonzert ging es in die Kabine. Sportvorstand Uwe Klein bei Sky: „Es war ein richtig schlechtes Spiel von uns in der ersten Halbzeit. Das ärgert mich maßlos, das muss man klar sagen.“
Zur Pause reagierte Preußer: Er nahm Nedelcu vom Platz, brachte Kristoffer Peterson und stellte sein System von 3-5-2 auf 4-3-3. Die Mannschaft wirkte nun etwas galliger, suchte den direkten Weg nach vorne. Bei einer Hereingabe von Khaled Narey verpasste Jakub Piotrowski nur um Zentimeter. Zu einem gefährlichen Abschluss aufs Tor kam F95 erneut nicht.
Nach zehn Minuten in der zweiten Hälfte gingen die Fans mal wieder in Vorleistung. Die Hartgesottenen unter den 10543 Zuschauern skandierten noch einmal lautstark „Fortuna, Fortuna!“ Doch es dauerte bis 20 Minuten vor Schluss, ehe der Ball mal gefährlich aufs Tor von Patrick Drewes kam. Khaled Narey feuerte ein Geschoss ab.
Doch am Ende blieb es beim 0:1, auch weil Osmers erst auf Handelfmeter für Fortuna entschied, diesen aber nach Ansicht der Videobilder zurücknahm. Ex-Fortune Charlison Benschop spielte den Ball wohl eher mit der Brust als mit dem Arm. Preußer sagte: „Wir haben nicht geliefert. Es ist sehr ernüchternd und sehr frustrierend. Wir müssen uns schütteln und nach der kurzen Pause weitermachen.“
Uwe Klein gibt Christian Preußer die Job-Garantie
Damit droht für Fortuna nun zur Winterpause der Absturz auf Rang 15. Fest steht schon jetzt: Der Abstand zum Abstiegs-Relegationsplatz beträgt bis Mitte Januar nur drei Pünktchen. Aber der Trainer sitzt weiter fest im Sattel. Klein: „Es macht keinen Sinn, diese Personalie zu diskutieren. Christian Preußer bleibt unser Trainer, auch im neuen Jahr!“