Es war eine Saison teilweise wie im Rausch. Mit großen Fußballfesten, Pokal- und Aufstiegsträumen und am Ende mit der größten Fortuna-Tragödie seit 45 Jahren, als das Europapokalfinale gegen den FC Barcelona in Basel unglücklich 3:4 nach Verlängerung verloren wurde. Trotz der bitteren Schlusspointe bleiben auch viele schöne Momente und tolle Leistungen in Erinnerung.

EXPRESS.de stellt den Beteiligten ein Abschlusszeugnis aus. Jetzt der 1. Teil: Torwart und die Abwehr (von rechts nach links).

Florian Kastenmeier

Fortunas Keeper, früher oft zwischen Genie und Wahnsinn unterwegs, spielte eine starke und solide Saison. Seine besten Auftritte hatte er jeweils bei Meister St. Pauli. Beim 0:0 am zweiten Spieltag ließ er den späteren Meister mit seinen Reflexen verzweifeln, im Pokal-Viertelfinale wurde er im Elfmeterschießen zum Helden.

Einen Ausreißer nach unten gab es dann aber auch. Sein Flutschfinger-Anfall sorgte dafür, dass es in Karlsruhe nur einen Punkt gab. Alles in allem aber sehr ordentlich. Note: 2-

Matthias Zimmermann

Wie wertvoll er für die Truppe ist, zeigte sich zu Beginn des Jahres. Als „Zimbo“ verletzt fehlte, blieb Fortuna in den Startblöcken hängen und verspielte die womöglich entscheidenden Punkte, die am Ende zu Platz zwei und dem direkten Aufstieg fehlten.

Als der Rechtsverteidiger dann wieder richtig fit war, gab es eine fulminante Serie von 15 ungeschlagenen Spielen. Für leichte Abzüge sorgt nur sein Platzverweis beim HSV, in dessen Folge es eine Niederlage gab. Note: 2

Takashi Uchino

Meist Nebendarsteller, am Ende tragische Figur. Erzielte sein erstes Profi-Tor, verschoss dann gegen Bochum den entscheidenden Elfmeter und war untröstlich. Note: 3-

Jamil Siebert

Startete als Herausforderer in die Saison und wurde nach seiner Rückkehr von Viktoria Köln zur praktisch unverzichtbaren Defensiv-Größe. Dass er sich ausgerechnet vor den entscheidenden Spielen der Saison schwer verletzte, traf Fortuna empfindlich.

Ob es auch mit ihm gegen Bochum drei Gegentore gegeben hätte, werden wir nie erfahren. Siebert wird wiederkommen und sobald er sein altes Level wieder erreicht hat gesetzt sein. Ganz starke Saison vom Eigengewächs! Note: 1-

Jordy de Wijs

Steigerte sich im Vergleich zur Vorsaison, glänzte insbesondere zu Saisonbeginn auch als torgefährliches Standard-Monster. Leider wurde auch die Holland-Kante nicht vom Verletzungspech verschont, kam vielleicht auch deshalb am Ende nicht mehr ganz an das Niveau der Hinserie heran. Note: 3+

Andre Hoffmann

Ziemlich unrunde Saison für den Kapitän, der allerdings auch lange Zeit verletzt ausfiel. Als er dann wieder fit war, hatte sich ein anderes Duo ins Rampenlicht gespielt und Hoffmann war seinen Stammplatz los. Note: 3-

Tim Oberdorf

Schlechter hätte die Saison für ihn nicht beginnen können. Wurde durch Pfeiffersches Drüsenfieber außer Gefecht gesetzt und verpasste die komplette Vorbereitung.

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Dadurch kam er in der Vorbereitung kaum zur Geltung. Als Fortuna dann personell auf der allerletzten Rille lief, schlug seine Stunde in der Innenverteidigung. Dort lieferte er so stark ab, dass er plötzlich absolut gesetzt war. Note: 2

Joshua Quarshie

Kam im Winter aus Hoffenheim als gute Ergänzung. Führte sich im Pokal auf St. Pauli aber mit einer haarsträubenden Szene ein, als er mit einem Querschläger im eigenen Strafraum fast das Aus verschuldete. Macht in der neuen Saison dennoch Appetit auf mehr. Note: 3-

Emmanuel Iyoha

Der frühere Stürmer wurde in dieser Saison endgültig zum Außenverteidiger umgeschult. Meist links, als Not am Mann war auch mal rechts.

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Das löste er in der Regel solide, machte auch oft Power nach vorne. Dennoch bleibt der Eindruck, dass offensiv noch ein Tick mehr drin wäre. Note: 3+

Nicolas Gavory

Verletzungen, ein Trauerfall – am Ende eine Spielzeit, auf die der Franzose hätte verzichten können. Der einstige Stammspieler ist nur noch Ergänzungsmann, Iyoha hat ihm auf der linken Seite längst den Rang abgelaufen. Note: 4+