Aufstieg jetzt zum Greifen nahFortuna-Wahnsinn in Bochum: Rot-Weiß landet drei Wirkungstreffer

Fortuna Düsseldorfs Tim Oberdorf jubelt mit seinen Teamkollegen im Relegations-Hinspiel beim VfL Bochum.

Wahnsinn! Fortuna Düsseldorf um Tim Oberdorf (M.) feierte im Relegations-Hinspiel beim VfL Bochum am Donnerstagabend (23. Mai 2024) einen umjubelten Auswärts-Erfolg.

Fortuna Düsseldorf hat im Relegations-Hinspiel beim VfL Bochum für eine echte Überraschung gesorgt. Die Rot-Weißen siegten beim Bundesligisten mit 3:0.

von Anton Kostudis  (kos)

Der erste Schritt ist getan – und wie! Was war das bitte für ein Wahnsinns-Fußballabend an der Castroper Straße? Mit 3:0 triumphierte Fortuna Düsseldorf am Donnerstagabend (23. Mai 2024) im Relegations-Hinspiel beim Bundesligisten VfL Bochum. Absolut irre!

Die Ausgangslage für das Rückspiel in vier Tagen (Montag, 27. Mai, 20.30 Uhr) in der heimischen Merkur-Spiel-Arena könnte für Coach Daniel Thioune (49) und seine Truppe nun besser nicht sein. Fortunas Traum von der Bundesliga? Er ist zum Greifen nah!

Relegation zur Bundesliga: Fortuna Düsseldorf siegt beim VfL Bochum

Fortuna-Coach Thioune veränderte seine Startelf im Vergleich zum 3:2 beim Liga-Finale gegen Magdeburg gleich auf sieben Positionen. Unter anderem kehrten die geschonten Vincent Vermeij (29) und Yannik Engelhardt (23) zurück in die Startelf. Auch Emmanuel Iyoha (26) – gegen den FCM gelbgesperrt – war wieder von Beginn an mit dabei.

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Auf dem Rasen ging es vom Start weg sofort zur Sache. Angepeitscht vom frenetischen Heim-Anhang machten die Gastgeber direkt ordentlich Alarm in der Düsseldorfer Hälfte. Immer wieder gesucht dabei: Ex-Fortune Kevin Stöger (30). Doch die ersten Bochumer Abschluss-Versuche blieben allesamt in der vielbeinigen Abwehr der Rot-Weißen hängen.

Nachdem die Rot-Weißen die erste Drangphase des VfL überstanden hatten, meldete sich Thiounes Truppe dann ebenfalls in der Partie an. Ao Tanaka (25) probierte es aus der Distanz, doch die Bochumer blockten zur Ecke. Und diese sollte Folgen haben!

Denn Düsseldorfs Topscorer Christos Tzolis (22) schnappte sich das Spielgerät – und zog die Kugel frech direkt auf den Kasten von VfL-Keeper Andreas Luthe (37), der Stamm-Keeper Manuel Riemann (35) vertrat. Die etatmäßige Nummer eins der Bochumer stand nach internen Querelen Anfang der Woche nicht im Relegations-Kader. Der Ball klatschte an den Pfosten und sprang zurück ins Feld. Doch VfL-Stürmer Philipp Hofmann (31) bekam die Pille an den Oberschenkel – und trudelte von dort ins Netz. Das 1:0 für Fortuna nach 13 Minuten!

Es war ein echter Wirkungstreffer für die Platzherren und die zuvor so lauten Heim-Fans. Nur wenige Minuten später waren erste Pfiffe in der Arena zu vernehmen. Und die Fortuna? Die spielte weiter munter mit! Nach tollem langen Ball von Felix Klaus (31) konnte Vermeij die Kugel kurz vor der Halbzeitpause aber nicht im Tor unterbringen (45.+3). Ansonsten wurde viel gerannt, gegrätscht und geackert. Immer wieder musste Referee Robert Schröder (38) seine Pfeife bemühen. Es blieb eine umkämpfte, aber faire Partie.

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Nach dem Seitenwechsel war es dann wieder die Fortuna, die das erste Duftzeichen setzte: Klaus zog mit dem Ball nach innen, passte zu Vermeij, der die Kugel stark behauptete und zurückgab. Klaus nahm sich daraufhin ein Herz und zog mit links ab – Luthe im VfL-Kasten hechtete in die Ecke und klärte den Schuss mit einer starken Parade zur Ecke (50.). Die brachte anschließend jedoch nichts ein.

Dafür aber der nächste toll herausgespielte Fortuna-Angriff! Über Tanaka kam die Kugel nach links zu Tzolis, der Fahrt aufnahm. Dann packte der Grieche einen Zauber-Pass in den gegnerischen Sechzehner aus – wo Klaus mitgelaufen war und mit rechts eiskalt vollstreckte (64.). Das 2:0 für Düsseldorf! Wahnsinn!

Und damit nicht genug: Denn die Fortuna durfte kurz darauf ein drittes Mal jubeln. Und wieder hatte Tzolis seine Füße im Spiel. Der Grieche legte sich 30 Meter vor dem Bochumer Kasten den Ball zum Freistoß zurecht – und brachte das Spielgerät mit Wucht auf den Kasten. Luthe konnte nur nach vorne abprallen lassen. Engelhardt schaltete am schnellsten und ging nach. Und schob humorlos zum 3:0 ein (72.). Unfassbar!

Und die Rot-Weißen machten weiter Dampf, waren dem 4:0 in der Folge näher als die Gastgeber dem Ehrentreffer. Allein der überragende Tzolis hätte gut und gerne noch zwei, drei Tore mehr erzielen können. Bochum taumelte in der Schlussphase nur noch dem Abpfiff entgegen. Schon Minuten vor Schluss verließen viele enttäuschte Heim-Fans vorzeitig das Stadion. Von den Gastgebern kam bis auf einen Zufalls-Lattenschuss von Bernardo (29) am Ende nichts mehr (89.). Dann war Schluss – und die Fortuna-Freude kannte keine Grenzen mehr! „Wir stehen nicht mit einem Bein in der Bundesliga, sondern es ist Halbzeit“, mahnte jedoch Mittelfeld-Routinier Marcel Sobottka (30).

In vier Tagen steht das zweite Aufeinandertreffen beider Teams an. Am Montagabend (27. Mai, 20.30 Uhr) fällt im Rückspiel in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena die endgültige Aufstiegs-Entscheidung.