Die Saison in der 2. Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein. Hinter den Kulissen werden auch bei Fortuna Düsseldorf eifrig die Zukunfts-Planungen vorangetrieben. Sportboss Christian Weber gibt Auskunft.
Sportboss „permanent am Telefon“Weber plant Fortuna-Zukunft – Aus für Millionen-Einkauf offiziell
Langsam aber sicher beginnt die heiße Final-Phase der Zweitliga-Saison. Nicht nur sportlich werden in den kommenden Wochen die wichtigsten Entscheidungen fallen – auch hinter den Kulissen treiben die Klubs die Planungen für die Zukunft fleißig voran. Natürlich auch Fortuna Düsseldorf.
Während Cheftrainer Daniel Thioune (48) seinen Profis nach dem 2:2 gegen den HSV (Freitag, 31. März 2023) am Montag noch einen weiteren Tag zum Durchschnaufen gewährte, stand bei Sportboss Christian Weber (39) das Telefon – wieder einmal – nicht still.
Fortuna Düsseldorf: Christian Weber spricht über Kader-Entscheidungen
Für EXPRESS.de nahm sich der Düsseldorfer Sportdirektor dennoch Zeit – und sprach exklusiv mit unserer Redaktion über die wichtigen Personal-Entscheidungen im Sommer. „Die finale Saisonphase ist eingeläutet. Das bedeutet natürlich, dass interne Entscheidungen fallen und bevorstehen“, erklärte Weber.
Die Kader-Planung beschäftigt den Fortuna-Boss schon seit geraumer Zeit. „Ich bin natürlich permanent am Telefon. Das ist unabhängig vom Zeitpunkt der Saison. Die Kader-Planung ist ein fortwährender Prozess. Wir holen die gesamte Saison über Eindrücke ein. Das betrifft sowohl die Jungs, die da sind, als auch Jungs, die vielleicht zu uns passen könnten.“
Dass für Fortuna im Offensiv-Bereich mit dem anstehenden Abschied von Top-Stürmer Dawid Kownacki (26 – zwölf Liga-Tore, acht Assists) natürlich Handlungsbedarf besteht, liegt auch für Weber auf der Hand. „Wir haben im Sturm natürlich eine Planstelle. Dawid ist in dieser Saison unser formstärkster und beständigster Angreifer. Wir müssen und wollen versuchen, ihn im Sommer qualitativ zu ersetzen“, kündigte der Sportdirektor an.
Mit Youngster Jona Niemiec (21), der unlängst seinen ersten Profi-Kontrakt unterzeichnet hatte, und Sturm-Hüne Daniel Ginczek (31, Vertrag bis 2024) sind zwei Angriff-Personalien für die kommende Spielzeit unter Dach und Fach.
Unklar ist noch, wie es mit Rouwen Hennings (35) weitergeht. Der Vertrag des Routiniers läuft aus. Webers Kommentar: „Sobald es etwas zu verkünden gibt, werden wir es verkünden.“ So oder so: Fortuna schaut sich intensiv auf dem Stürmer-Markt um!
Fortuna-Boss Weber bestätigt: „Befinden uns in Gesprächen“
Zudem gibt es für den Sportboss weitere Schlüssel-Personalien zu klären. Im Fall Michal Karbownik (22) besitzt Fortuna eine Kauf-Option, müsste im Sommer etwa drei Millionen Euro an Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion überweisen, um den polnischen Nationalspieler fest zu binden. Und auch Kapitän Andre Hoffmann (30) steht aktuell nur noch bis Saisonende unter Vertrag.
„Wir sind dabei, Dinge voranzutreiben und befinden uns in Gesprächen. Wir geben aber keine Wasserstandsmeldungen ab“, stellte Weber klar. Dem Vernehmen nach besteht bei beiden Profis aber eine realistische Chance auf einen Verbleib über den Sommer hinaus.
Eine spezielle Situation herrscht unterdessen bei Jorrit Hendrix (28) vor. Der Niederländer hatte sich im Training am vergangenen Samstag (1. April) schwer am Arm verletzt, fällt voraussichtlich für den Rest der Saison aus. Sein auslaufender Vertrag würde sich aber nur im Falle eines Bundesliga-Aufstiegs verlängern. Weber dazu: „Es ist doppelt und dreifach ärgerlich. Jorrit war zuletzt in einer sehr guten Form und hat uns viel von dem gegeben, was wir uns von seiner Verpflichtung erhofft hatten. Wir haben uns im Sommer bewusst und gemeinsam für die Konstellation mit einem Jahr entschieden. Wir stehen in einem sehr guten Austausch, und sowohl Jorrit als auch wir sind sehr entspannt.“Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
Bei zwei weiteren Akteuren stehen die Zeichen hingegen auf Abschied. Sowohl Außenstürmer Kwadwo Baah (20) als auch Offensivmann Nana Ampomah (27) werden in der kommenden Saison nicht mehr für Fortuna auflaufen. Auch wenn Weber bei Leih-Profi Baah noch ein Hintertürchen offen ließ: „Bei Kwadwo ist es leider so, dass er das, was wir uns erhofft haben, bislang noch nicht auf den Platz bringen konnte. Es gibt eine Tendenz, aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.“
Beim wegen diverser Undiszipliniertheiten in Ungnade gefallenen Offensiv-Flop Ampomah (kam im Sommer 2919 für mehr als drei Millionen Euro von Belgien-Klub SK Beveren) ist die Sache derweil klar: „Bei Nana Ampomah ist es so, dass sich die Wege im Sommer trennen werden. Das haben wir dem Spieler auch bereits kommuniziert.“
Christian Weber: „Werden in der Lage sein, etwas zu tun“
Dass ein sportlich erfolgreicher Saisonabschluss auch in wirtschaftlicher Hinsicht wichtig für Fortuna wäre, weiß auch Weber. Der Düsseldorf-Boss appelliert daher: „Wir werden immer in der Lage sein, etwas zu tun. Aber jeder Euro, den wir mehr zur Verfügung haben, ist natürlich gut für uns. Insofern ist jedes Spiel, jeder Sieg und jeder Punkt für die Wirtschaftlichkeit des Vereins wichtig.“
Zur Veranschaulichung: Mitte März belegte Fortuna im TV-Gelder-Ranking der DFL noch Rang 23, unmittelbar hinter dem kommenden Auswärts-Gegner Arminia Bielefeld (Sonntag, 9. April, 13.30 Uhr). Die Arminia könnten die Düsseldorfer mit einem starken Saison-Schlussspurt noch überholen. „Am Ende kann beispielsweise ein Punkt im TV-Ranking entscheidend sein. Und dann hast du womöglich eine Million mehr oder weniger zur Verfügung. Das kann uns neue Möglichkeiten eröffnen – oder verbauen. Von daher wollen wir jedes Spiel gewinnen und die Saison bestmöglich abschließen“, so Weber.
Wie sieht der Fortuna-Kader in der kommenden Saison aus? Das wird sich in den kommenden Wochen final herauskristallisieren. Und sicher ist: Christian Weber wird in der Zwischenzeit noch das eine oder andere Telefonat führen.