Nach VerletzungFortunas Abwehr-Juwel wieder auf dem Platz – aber kommt Köln-Derby zu früh?

Jamil Siebert (r.) und Andre Hoffmann, hier am 21. Juli 2023 zusammen auf dem Platz.

Jamil Siebert (r.) und Andre Hoffmann, hier am 21. Juli 2023 zusammen auf dem Platz.

Fortuna Düsseldorf hat in der Abwehr-Zentrale war nicht mit neuen Spielern nachgelegt, trotzdem ergibt sich dort für Trainer Daniel Thioune jetzt ein Luxus-Problem.

von Tim Schierenbeck  (TS)

Fortuna-Coach Daniel Thioune (50) hat in den nächsten Wochen ein echtes Luxusproblem. In der vergangenen Saison war der Mini-Kader mit gerade einmal 23 Akteuren das leidige Thema bei den Rot-Weißen.

Diese Saison ist das anders, vor allem in der Innenverteidigung. Wenn in den nächsten Wochen Jamil Siebert (22) wieder fit ist, hat Thioune die Qual der Wahl.

Fortuna: Hoffmann und de Wjis mit Erfahrung

Besser so als andersherum wird sich der Trainer denken. Vergangene Spielzeit hatte Thioune teilweise Mühe, den Spieltags Kader mit Profis zu besetzen. Doch die Fortuna-Bosse haben gut eingekauft und die Lücken geschlossen. Interessant ist dabei nur, dass auf der Innenverteidiger-Position gar kein neuer dazu gekommen ist.

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Mit Kapitän Andre Hoffmann (31) kann Thioune auf geballte Erfahrung setzen. Der gebürtige Essener spielte in der Liga bisher jede Partie. Nur bei der Pokal-Pleite in Dresden (0:2) wurde er geschont. Alles deutet darauf hin, dass er weiterhin gesetzt ist. Wieso auch den Kapitän auf die Bank setzen?

Auf der Position neben ihm scheint aber alles möglich zu sein. Mit Jordy de Wijs (29) könnte Fortuna auf den zweiten Spieler mit reichlich Erfahrung setzen.

Letzte Saison war der Niederländer auch noch gesetzt, in der neuen Spielzeit sieht das allerdings anders aus. Bisher reichte es nur für drei Kurzeinsätze. Im Pokal durfte er zwar von Beginn an ran, machte aber, wie alle anderen auch, kein gutes Spiel.

Beim Testspielsieg gegen den FC Twente (4:2) am vergangenen Donnerstag machte er aber wieder auf sich aufmerksam. Hinten stand er stabil und strahlte Ruhe aus, zudem glänzte er mit traumhaften Diagonalbällen auf Jona Niemiec (22).

Könnte er wieder eine Option werden? Oder behält doch Tim Oberdorf (28) seinen Stammplatz neben Hoffmann? Es würde nicht viel dagegen sprechen. Er entwickelte sich vom Rotationsspieler zu Stammkraft und glänzte in dieser Saison mit Top-Leistungen.

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Doch Siebert dürfte heiß auf sein Comeback sein, er fehlt bereits seit Mai aufgrund eines Sehnenrisses. Aktuell trainiert er noch individuell, wird aber in den nächsten Wochen wieder zur Mannschaft stoßen. Es ist eher nicht davon auszugehen, dass das Abwehr-Ass am Ende auf der Bank landet. Nach der Länderspielpause geht es für Fortuna zur Hertha nach Berlin (Sonntag, 15. September), am 21. September kommt dann der 1. FC Köln zum Derby in die Merkur-Spiel-Arena. Ob Siebert dann schon wieder mitwirken kann, ist noch offen.

Fortuna-Leihspieler muss sich hinten anstellen

Für einen Platz auf der Bank hat der gebürtige Düsseldorfer in der letzten Saison eine zu konstante Rolle gespielt. Wenig überraschend feierte er im November 2023 auch sein Debüt in der deutschen U21-Nationalmannschaft und war auch dort sofort gesetzt.

Weniger Chancen auf Spielzeit wird Hoffenheim-Leihgabe Joshua Quarshie (20) haben, er bekam bisher nur fünf Minuten beim Sieg in Darmstadt (2:0).

Quarshie muss eher nach unten schauen, denn aus der 2. Mannschaft spielt sich aktuell auch noch Elias Egouli (22) in den Vordergrund. Er kam vor der Saison vom 1. FC Düren an den Rhein und lieferte bei der Zwoten direkt ab.

Als Belohnung durfte er bereits bei den Profis mittrainieren und bekam im Test gegen Twente sogar 45 Minuten, um sich zu zeigen. Seinen Job machte er neben de Wijs unaufgeregt gut. In dieser Phase der Saison wird er bei der Konkurrenz aber wohl noch keine große Rolle spielen.

Doch wie hält Thioune seine Abwehr-Männer denn jetzt alle bei Laune? Eine Möglichkeit wäre, auf Dreierkette umzustellen. Damit könnte der Coach mit gleich drei Innenverteidigern auflaufen – am Ende entscheidet Thioune.

Klar ist aber auch, dass gerade Hoffmann schon häufig mit Verletzungen zu kämpfen hatte und auch Siebert hat es in der vergangenen Saison mit dem Sehnenriss und dem Innenbandriss im Knie gleich doppelt getroffen.