Vincent Vermeij trifft zwar, dennoch braucht Fortuna-Trainer Daniel Thioune einen Stürmer. Das Problem: Ein großes Budget steht dem Zweitligisten nicht zur Verfügung.
Obwohl Vermeij regelmäßig trifftNeuer Knipser für Fortuna? Drei Profis im Fokus
Fortuna stellt die beste Offensive der Zweiten Liga (37 Tore). Vor allem Vincent Vermeij (29) hat seit der vergangenen Länderspielpause so richtig aufgedreht und traf seitdem satte sieben Mal.
Auch Jona Niemiec (22) machte mit Joker-Toren auf sich aufmerksam. Trotzdem will Fortuna im Winter einen weiteren Stürmer, so könnten sich jetzt zwei Drittliga-Knipser ins Visier gespielt haben.
Ex-Kölner für den Sturm?
Der Sturm sorgte immer wieder für Diskussionen. Daniel Ginczek (32) traf bisher nur einmal am 1. Spieltag gegen Hertha (1:0). Zuletzt fehlte er aufgrund von muskulären Problemen und kam bei der Heim-Pleite gegen Holstein Kiel (0:1) nur zu einem Kurzeinsatz und musste in Magdeburg (3:2) 90 Minuten auf der Bank Platz nehmen. Zumindest bisher keine verlässliche Option.
Vermeij kam vor der laufenden Saison von der Zweitvertretung des SC Freiburg und hatte zu Beginn Startschwierigkeiten. Doch zuletzt lieferte der Niederländer wie am Fließband. „Ich bin seit ein paar Jahren dabei und es war bei mir immer so, dass meine Tore irgendwann gekommen sind. Ich weiß das. Dass es jetzt so passiert ist, ist natürlich super. Trotz ein paar verpassten Spielen schon neun Tore ist besser, als ich mir es gewünscht habe“, sagte Vermeij.
Vermeij wird trotz guter Leistungen ab Januar wohl wieder um seinen Stammplatz kämpfen müssen. Ein weiterer Stürmer soll kommen, doch das Fortuna-Budget erlaubt nicht viel Spielraum.
Darum lohnt sich auch ein Blick in die 3. Liga. Dort steht ganz oben in der Torschützenliste Jannik Mause (25, 13 Tore). Der gebürtige Baseweiler wechselte im Sommer ablösefrei aus Aachen (Regionalliga) zum FC Ingolstadt und schießt alles kurz und klein. In der Jugend spielte er unter anderem für den 1. FC Köln und arbeitete sich mit guten Leistungen bis zu den Schanzern. Folgt jetzt also der Durchmarsch in die 2. Bundesliga?
Wieso nicht? Finanziell wäre ein Transfer von Mause, der einen Marktwert von unter eine Million Euro hat, stemmbar für die Fortuna. Bei einem passenden Angebot würde man wohl auch in Ingolstadt schwach werden, denn nach dem gekürzten Audi-Engegament fehlt auch bei den Schanzern das Geld. Auf der anderen Seite stehen die Ingolstädter derzeit auf Platz vier und kämpfen noch um den Aufstieg in die Zweite Liga. Fraglich also, ob sie ihren besten Offensiv-Mann in dieser Situation abgeben würden.
Ex-Bayern-Juwel an den Rhein?
Wahrscheinlicher wäre wohl ein Transfer des ehemaligen Bayern-Talents Oliver Batista-Meier (22), der beim Drittliga-Konkurrenten SC Verl unterwegs ist. Mit neun Toren und zehn Vorlagen ist er der beste Scorer der Liga. Besonders bei ihm ist, dass er eine Leihgabe vom Liga-Konkurrenten Dynamo Dresden ist. Die Dresdner besitzen eine Rückholoption für den Winter und werden die wohl auch ziehen.
Seit seiner Leihe nach Verl hat Batista-Meier eine wahre Leistungs-Explosion hingelegt und ist mit Verl ein ernstzunehmender Konkurrent für seinen Stammverein. Soll die Leihe deshalb abgebrochen werden? Möglich ist es. Fortuna könnte davon profitieren, denn Dresden möchte den Stürmer dann gewinnbringend verkaufen, anstatt einen Liga-Konkurrenten weiter zu stärken. Allerdings sollen auch andere Zweitligisten dem Spieler dran sein. Auch wenn Batista-Meier kein gelernter Stürmer ist, sondern ein offensiver Mittelfeldspieler, wäre er für die Rot-Weißen eine große Verstärkung.
Bei Liga-Konkurrent FC Schalke 04 spielt Sebastian Polter (32) keine Rolle mehr, seitdem Karel Geraerts (41) Ende Oktober als neuer Coach vorgestellt wurde. Es reichte seitdem lediglich für vier Kurzeinsätze. Aktuell fehlt der Angreifer zudem mit einem Leistenbruch, sollte zu Beginn der Rückrunde aber wieder fit sein.
Die Schalker wollen ihn wohl loswerden, doch auch hier stellt sich die Frage der Finanzierbarkeit für Fortuna. Polter soll für Zweitliga-Verhältnisse ein stolzes Gehalt bekommen. Ob die Rot-Weißen das tragen können, ist fraglich. Aber der Markt ist überschaubar. Im Zweifelsfall gilt daher: Zugreifen, bevor es zu spät ist!