Nach den langen Leidenswochen der Fortuna hat Trainer Thioune nun wieder mehr Auswahl und muss entscheiden, wen er mit zum Betzenberg nimmt.
Thioune-Experiment in Lautern?Fortuna-Trainer nennt mögliche Formationen – drei Spieler fallen aus
Qual der Wahl! Die hat Fortuna-Trainer Daniel Thioune (49), wenn er am Karsamstag (30. März, 13 Uhr) mit seiner Truppe beim 1. FC Kaiserslautern gastiert. Die Personallage der Rot-Weißen hat sich während der Länderspielpause deutlich verbessert. Nichtsdestotrotz startet Thioune nun doch mit zwei Spielern weniger als erwartet.
Linksverteidiger Nicolas Gavory (29), fällt wegen muskulärer Probleme aus. Nach einer Zerrung konnte er zuletzt zwar wieder mittrainieren, scheint nun aber doch erneut zu hadern. Ebenso fällt Marcel Sobottka (29) kurzfristig aus. Der Mittelfeld-Akteur der Fortuna war fast fünf Monate am Stück verletzt und hätte auf dem Betzenberg sein Comeback geben sollen. Doch nun ist er erkrankt.
Fortuna Düsseldorf: Drei Spieler fallen für Duell mit Kaiserslautern aus
Dass der erneute Ausfall von Sobottka mehr als bedauerlich ist, daraus machte auch Trainer Thioune bei der Spieltags-Pressekonferenz keinen Hehl: „Es ist sicherlich kein Geheimnis gewesen, dass Marcel Sobottka uns unterstützt hätte und die Reise nach Kaiserslautern angetreten hätte, falls er gesund gewesen wäre. Aber das ist er nicht.“
Neben den beiden Stammspielern Gavory und Sobottka fällt auch Youngster King Manu (20) weiterhin aus. Der junge Fortune hat eine Entzündung im Knie. Wann er wieder zurückkehren kann, ist laut Thioune noch nicht abzusehen. Der Ausfall von Manu kam jedoch wenig überraschend, da er schon seit geraumer Zeit an den Knieproblemen laboriert und auch noch nicht ins Training einsteigen konnte.
Doch es gibt auch erfreuliche Nachrichten aus Fortuna-Sicht. So kam es nun – trotz der drei Ausfälle – zu einem Umstand, den sich Trainer Thioune wohl schon länger erhofft hatte: Aufgrund der großen Auswahl musste er Entscheidungen zwecks Kaderplanung treffen. Und getroffen hat es Youngster Sima Suso (18). Er wird am Wochenende in der Regionalliga beim Spiel der U23 (30. März, 14 Uhr gegen Rot Weiss Ahlen) aushelfen.
Die Begründung für diese Entscheidung: „Suso war jetzt auch länger verletzt und ist erst seit ein paar Tagen im Training. Es ist eine Entscheidung für Sima, dass er Platzzeit bekommt, weil er auch morgen nicht unbedingt von Beginn an gespielt hätte“, so Thioune.
Obwohl bei Suso nun schonmal eine Entscheidung gefällt wurde, gibt es noch einige Unklarheiten – vor allen Dingen, da Thioune nun selbst neue Fragen aufgeworfen hat. Zuletzt startete er eigentlich immer in einer 4-1-4-1-Formation, doch vor den entscheidenden Saison-Duellen spielt der Trainer mit dem Gedanken, einige Experimente zu wagen. Besonders bei den drei Stürmern Vincent Vermeij (29), Christoph Daferner (26) und Marlon Mustapha (22) könnte es zu Neuaufstellungen kommen.
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„Ich könnte ja mal wieder mit drei Stürmern spielen. Das habe ich im letzten Jahr mal mit Hennings, Ginczek und Kownacki versucht. Das kann man sich erlauben, deswegen lasse ich das so weit auch noch offen. Wir haben offensiv jetzt sehr viel Vielfalt. Ich glaube, da mache ich nichts falsch, wenn ich einen, zwei oder drei der Stürmer aufstelle“, so das Gedankenexperiment von Thioune.
Weiter machte er klar: „Spielen zwei Stürmer, dann verzichte ich auf einen Mittelfeld-Spieler. Spielt nur einer, dann sieht es nach Shinta Appelkamp im Zentrum aus.“
Zuletzt spielte dort eigentlich auch immer Isak Johannesson (21), doch der Isländer muss eine Gelbsperre absitzen und kann folglich nicht gegen die „Roten Teufel“ antreten: „Appelkamp als Alternative für Johannesson wäre sicherlich der einfachste Weg, weil es dann auch ein positionsgetreuer Wechsel wäre.“
Geht Daniel Thioune mit Düsseldorf den „einfachsten Weg“?
Der laut Thioune einfachste Weg lässt vermuten, dass er letztlich doch mit der gewohnten 4-1-4-1-Aufstellung ins Rennen gehen wird. Um diese umzusetzen, muss er allerdings nicht nur auf den offensiven Positionen Entscheidungen treffen, sondern auch in der Defensive – und da wird es besonders in der Innenverteidigung knifflig.
„Ich glaube, dass alle fünf Innenverteidiger ihre Qualitäten besitzen und das habe ich mir immer gewünscht, dass ich auf unterschiedliche Gegner mit unterschiedlichen Spielern reagieren kann.“
Nahe liegt, die Innenverteidigung mit Jamil Siebert (21) und Tim Oberdorf (27) zu besetzen. Zum einen hat das schon in Osnabrück (15. März, 4:0) gut funktioniert, zum anderen sind die beiden aktuell die fittesten Kicker der Innenverteidigung, wie auch der Trainer betont.
„Wir brauchen alle Spieler noch in den nächsten Wochen. Und bei zwei einhundert Prozent gesunden Spielern, würde ich grundsätzlich sagen, es spricht nichts dagegen, dass die beiden auch wieder die Innenverteidigung bilden“, so Thioune.
Zwar wären theoretisch auch die restlichen Innenverteidiger Andre Hoffmann (31), Jordy de Wijs (29) und Joshua Quarshie (19) infrage gekommen, jedoch stellte Thioune klar: „Wir haben zwei Führungsspieler, die längere Zeit verletzt waren. Ich habe mir die Spieler einen längeren Zeitraum nach der Verletzung angesehen. Bei Andre waren es im Testspiel nur 45 Minuten und Jordy ist seit Montag eingestiegen, aber auch noch etwas reduzierter. Da seh ich auch keine 90 Minuten, das muss er sich erst wieder erarbeiten. Und bei Joshua verhält es sich ähnlich.“
Die Besetzung der Abwehr dürfte damit klar sein. Siebert und Oberdorf in der Innenverteidigung. Rechts ist Stammspieler Matthias Zimmermann (31) zumeist gesetzt und links könnte der lange ausgefallene Emmanuel Iyoha (26) als Gavory-Vertreter sein Comeback feiern. Der Allrounder agierte auch in der Vergangenheit bereits auf dieser Position und war schon oft die naheliegendste Alternative zum Franzosen.
So könnte Fortuna Düsseldorf beim 1. FC Kaiserslautern spielen: Kastenmeier – Zimmermann, Siebert, Oberdorf, Iyoha – Engelhardt – Klaus, Tanaka, Appelkamp, Tzolis – Mustapha