Bei der Fortuna gibt es in Sachen Personal wichtige Entscheidungen zu treffen. Im Fokus: Christos Tzolis. Warum die Düsseldorfer alles daran setzen sollten, den Topscorer zu halten. Ein Kommentar.
Nicht am falschen Ende sparenFortuna muss wichtige Personal-Entscheidungen treffen
Es gibt Vereine, die in den letzten 15 Jahren wesentlich erfolgreicher waren als Fortuna. Dafür gab es in Düsseldorf oft was zu feiern. Geht aber in diesem Regal nur, wenn man eine Fahrstuhl-Mannschaft ist. Sollte das Ding am Montagabend (27. Mai 2024, 20.30 Uhr) gegen den VfL Boochum nach Hause gefahren werden, sollte sich das endlich mal ändern.
Doch es gibt ein Problem: Nach den glorreichen Siebziger Jahren, die bis in die frühen Achtziger reichten, wurde der Verein sportlich und wirtschaftlich so heruntergewirtschaftet, dass sich Fortuna 2002 in Liga 4 wiederfand, und das mit Millionen-Schulden, bei denen niemand zunächst annähernd eine Idee hatte, wie man das noch mal reparieren soll.
Fortuna: Christos Tzoliss muss für Bundesliga in Düsseldorf bleiben
Es klappte. Mit Bedacht, ein bisschen Mut und guten Ideen. Das alles reicht aber nicht, wenn man sich langfristig in der Bundesliga etablieren will. Deshalb muss der maximal vorsichtige Aufsichtsrat jetzt mal ein bisschen Kohle locker machen. Und das ist sogar kalkulierbar, man muss ja nicht zwingend Schulden machen.
Christos Tzolis (22) ist eine Attraktion, wie man sie in Düsseldorf lange nicht mehr gesehen hat. Fünf Millionen Euro Ablöse wären für so einen Spieler als Bundesligist geradezu ein Schnäppchen. Und 1,5 Millionen Gehalt? Ist dann eben Bundesliga, das ist der Super-Grieche auf jeden Fall wert. Zumal er nicht in die Söldner-Abteilung fällt. Nein, Tzolis erzählt bei jeder Gelegenheit, wie gut es ihm in Düsseldorf gefällt.
Und auch das Gehaltsgefüge darf da kein Thema sein. Durch ihn verdienen seine Kollegen bei einem Aufstieg viel mehr Kohle, bei Klassenerhalt in der Bundesliga auch. Und der ist so schon vor Saisonbeginn so wahrscheinlich wie nie, man muss sich nur mal anschauen, wer nächstes Jahr Bundesliga und wer zweite Liga spielt.
Das zweite große Ding ist Ao Tanaka (25). Absolut überragend, sein Vertrag sollte verlängert werden! Oder Fortuna verkauft ihn als Rekord-Transfer. Wer in Düsseldorf spielt, hat zwar aus irgendwelchen Gründen immer einen viel geringeren Marktwert als jemand, der in der Nähe spielt und so gut wie null Leistung bringt, aber er zeigt es ja auch in der japanischen Nationalmannschaft ständig. Das war vielleicht vor 20 Jahren mal kein Argument, aber Japan ist inzwischen von der Stärke her nur noch kurz hinter den Top-Nationen.
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Auch Isak Johannesson (21) würden die Fans gerne weiter in Düsseldorf sehen, ist etwas billiger als Tzolis. Jetzt kann man natürlich sagen, dass ich hier fordere, das gesamte Budget für diese drei Spieler zu verballern. Meine Antwort: Ja! Diese Mannschaft bleibt für mich mit einem gesunden Jamil Siebert (22) in der Bundesliga. Und für ein bisschen frisches Blut ist dann auch noch was da. Zwei Spieler wurden ja schon ganz früh verpflichtet.
Wenn alle, die jetzt da sind, bleiben, klappt das auch mit der Bundesliga. Inklusive Überraschungs-Siegen, wenn zum Beispiel Tzolis mal wieder einen Gala-Tag erwischt. Und nicht zu vergessen: Es gibt ein warnendes Beispiel in der unmittelbaren Nachbarschaft: Der 1. FC Köln hat sich gerade tot gespart, ist in die Zweite Liga abgestiegen und hat dort eine äußerst mäßige Perspektive. Wer diesem Beispiel nacheifern will, dem ist nicht mehr zu helfen.