Jubiläums-Heimspiel für Fortuna Köln. In der Regionalliga West stand das Duell gegen den 1. FC Bocholt unter einem ganz besonderen Stern. Zahlreiche bekannte Gesichter gaben sich am Freitag im Südstadion die Ehre.
Promi-Auflauf im SüdstadionGroße Namen und Legenden bejubeln Fortuna-Sieg zum Jubiläum
75 Jahre Fortuna Köln! In der langen und bewegten Geschichte des Stadtteil-Klubs ging es schon mal um mehr als drei Punkte im Regionalliga-Mittelfeld. Trotzdem machten die Südstädter ihren knappen 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Bocholt am Freitagabend (3. März 2023) zu einem ganz besonderen.
Mit zehn Tagen Verspätung wurde im Südstadion schon vor Anpfiff kräftig gefeiert: Lokale Prominenz, Klub-Legenden und große Namen gaben sich die Ehre, auch die Fan-Kulisse fiel dem Anlass entsprechend deutlich größer aus als im üblichen Viertliga-Alltag.
Fortuna Köln feiert 75-jähriges Jubiläum
Mit 500 Gästen war das VIP-Zelt schon weit vor Spielbeginn prall gefüllt. Darunter Bürgermeister Ralph Elster, der Kölner CDU-Vorsitzende Bernd Petelkau (58) und zahlreiche weitere Politiker.
Auch Jean Lörings Witwe Käthe und unvergessene Fortuna-Gesichter wie Legende Hannes Linßen (73), der frühere Coach Uwe Koschinat (51) sowie Ex-Profi Hans Sarpei (46) wollten sich den Abend nicht entgehen lassen.
Wildes Treiben auch auf den Tribünen – wenn auch mit Verspätung. Durch den KVB-Streik zog sich die Ankunft vieler Fans, der für 19.30 Uhr geplante Anstoß musste 20 zusätzliche Minuten warten. Auf der Gegentribüne präsentierten die Fans beim Einlauf der Teams dann eine liebevolle Jubiläums-Choreo. Motto: „Mit Herz & Seele stonn mer zu dir“.
Der treue Anhang wurde für seine Mühen mit drei Punkten belohnt. Sascha Marquet erzielte vor 3031 Zuschauerinnen und Zuschauern kurz nach der Pause den goldenen Treffer (52.), sorgte für das achte Spiel in Folge ohne Niederlage und den vorläufigen Sprung auf Rang fünf. Trainer Markus von Ahlen lobte nach dem Spiel: „Die Choreo war super. Wir haben nervös angefangen. Ein knapper und verdienter Sieg. Es war ein Sieg der Leidenschaft und vom Teamgeist.“
An noch erfolgreichere Zeiten erinnerte sich Fortuna-Ikone Linßen, der vor dem Spiel scherzhaft auf seine Ära in der Südstadt zurückblickte: „Karl-Heinz Mödrath hat die meisten Tore geschossen. Hansjörg Schneider hat die meisten Spiele gemacht. Ich möchte, dass künftig gesagt wird, dass ich in der Vereinsgeschichte der Spieler war, der am meisten gelaufen ist.“
Unter den prominenten Gästen ließ sich auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) von der gelösten Stimmung anstecken. „Es war Ehrensache, dass ich hier bin. Alle reden über die 36 Profivereine, ich komme auch gerade von der Mitgliederversammlung der DFL. Wir schätzen die Arbeit der Amateure. Ich weiß, mit welchem Engagement der Fortuna-Präsident bei der Sache ist“, sagte der Verbands-Boss.
Fortuna Köln hofft wieder auf bessere Zeiten
Das Neundorf-Lob nahm Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf dankbar auf. Er erklärte: „Wir haben viele Höhen und einige Tiefen erlebt. Einen Traditionsverein zeichnet aus, dass er immer wieder aufsteht. Wir werden alles geben, um in den bezahlten Fußball zurückzukehren“
FC-Vizepräsident Carsten Wettich überreichte neben besten Wünschen einen Gips-Hennes. Ob Maskottchen Hennes der IX. in Zukunft dann auch mal ein Fortuna-Gastspiel im Rhein-Energie-Stadion erlebt?
Wettich würde es freuen: „Wir arbeiten seit vielen Jahren gut zusammen, sind auch der Heimat verbunden wie Fortuna der Südstadt. Wir hoffen, dass wieder gemeinsame Zeiten kommen, dann in höheren Regionen.“