Acht Tage nach dem FCNächster Kölner Kult-Verein feiert 75-jähriges Jubiläum

Köln: Blick auf den Kölner Süden. Im Vordergrund das Südstadion, Flutlichtanlage und im Hintergrund der Kölner Dom.

Die Heimat der Fortuna: Das Südstadion in Zollstock (hier am 22. September 2021) mit den markanten Flutlichtmasten.

Südstadt-Verein Fortuna Köln feiert seinen 75. Geburtstag. Die Vereins-Geschichte bot viele besondere Momente, Skandale und Erfolge. Aber immer ging es um große Emotionen.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Der 1. FC Köln hat gerade erst seine Jubiläums-Feierlichkeiten hinter sich. Schon darf beim nächsten Kölner Kult-Verein angestoßen werden. Fortuna Köln feiert am 21. Februar 2023 ebenfalls sein 75-jähriges Bestehen.

Beide Vereine trennen nur acht Tage. Eigentlich trennen die Klubs sogar nur knapp drei Kilometer, die zwischen dem Südstadion in Kölner Stadtteil Zollstock und dem Geißbockheim im Grüngürtel liegen. Viertligist Fortuna gilt für viele Kölner als der herzliche, offen-ehrliche und familiäre Klub.

Fortuna Köln: Gründung durch Fusion von drei Vereinen 1948

Der S.C. Fortuna Köln wurde 1948 durch eine Fusion der SV Victoria 1911, des Sport-Verein Köln 1927 und des Bayenthaler SV im Kasino der Bayenthaler Maschinenfabrik gegründet. Der FC entstand durch Zusammenschluss der beiden Fußballvereine Kölner BC 01 und SpVgg Sülz 07.

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Damals versuchten die Verantwortlichen in der Nachkriegszeit, durch Fusionen bisheriger Kölner Stadtteilvereine einen Großverein zu etablieren, der auch um die Deutsche Meisterschaft mitspielen kann.

Nach einer mehrjährigen sportlichen Konsolidierung gelang der Fortuna am 13. Mai 1973 der bis dahin größte Erfolg der Vereinsgeschichte: der Aufstieg in die Bundesliga. Am Ende der Saison stand aber der direkte Wiederabstieg. In der ewigen Tabelle der 2. Liga liegt der Südstadt-Klub weiterhin mit 1376 Punkten aus 970 Spielen auf Rang fünf.

Der größte sportliche Erfolg in der Vereinsgeschichte bleibt das Erreichen des DFB-Pokalfinals 1983, das nach tollem Kampf unglücklich mit 0:1 verloren wurde – ausgerechnet gegen den Lokalrivalen 1. FC Köln.

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Jean Löring (†70), der von 1967 bis 2001 als Präsident die Geschicke des Vereins lenkte, viel Geld investierte und sogar für drei Spiele als Interimscoach auf der Bank saß, war eine schillernde Person und übernahm sich beim Versuch, mit der Fortuna die Nummer eins in der Stadt zu werden.

In der Saison 2004/2005 musste der Spielbetrieb deshalb sogar eingestellt werden. Eine Spendenaktion und ein Benefizspiel gegen den FC halfen, um den Verein zu retten. Maßgeblichen Anteil hatte auch der mittlerweile verstorbene Präsident Klaus Ulonska (†72) als gute Seele des Vereins. 2014 konnte der mit Cheftrainer Uwe Koschinat (51) den Aufstieg in die 3. Liga feiern.

Fortuna Köln feiert Vereins-Jubiläum gegen Bocholt mit Fan-Choreo

Der Verein wird mittlerweile von Hanns-Jörg Westendorf (57) geführt, der im November 2015 von den Mitgliedern einstimmig als neuer Vorsitzender gewählt wurde. Der freut sich jetzt bereits auf das Jubiläumsspiel am 3. März (19.30 Uhr) gegen den 1. FC Bocholt im Südstadion. Dann werden die Ultras eine große Choreografie präsentieren.

Zudem hat der Verein die Aufstiegsmannschaft von 1973, die Pokalfinalisten von 1983 sowie die Drittliga-Aufsteiger von 2014 eingeladen. Auch DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) soll kommen. Nach zuletzt sechs Regionalliga-Begegnungen in Folge ohne Niederlage soll der Aufschwung fortgesetzt werden.