Zustände im Jean-Löring-SportparkFortuna-Boss Westendorf wettert gegen Stadt Köln

Hanns-Jörg-Westendorf

Fortuna Kölns Präsident Hanns-Jörg Westerdorf hofft auf die Hilfe der Stadt Köln.

von Frank Neußer  (neu)

Köln – Seit Jahren versuchen die Macher von Fortuna Köln nun schon, auf die Missstände im Jean-Löring-Sportpark hinzuweisen. Für die 30 Jugendmannschaften, die Damen und das Regionalliga-Team stehen nur wenige vernünftige Trainingsplätze zur Verfügung.

Jetzt unternehmen Präsident Hanns-Jörg Westendorf (55) und seine Mitstreiter Rafael Iborra (Marketing) und Jürgen Drolshagen (Finanzen) den nächsten Anlauf, um auf die schlimmen Zustände hinzuweisen – und wollen endlich in einen Dialog mit der Stadt Köln treten.

Fortuna Köln ist eng mit der Südstadt verwurzelt

„Fortuna Köln ist bis heute in der Südstadt verwurzelt und möchte dies auch bleiben. Uns zeichnet besonders die familiäre Atmosphäre des Vereins aus. Viele Attribute, die die Kölner der Südstadt zuschreiben, gelten auch für Fortuna, strahlen aber weit über den Süden hinaus. Zu diesem familiären Charakter gehört auch das hohe soziale Engagement der Fortuna in über 30 Jugendmannschaften, zu denen auch die erfolgreiche Mädchen- und Damenabteilung gehört. Leider sind die infrastrukturellen Rahmenbedingungen im Jean-Löring-Sportpark alles andere als zufriedenstellend“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins.

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Fortuna-Köln-U17

Jay-Katumbay Mbayabu spielt mit Fortunas U17 in der Junioren Bundesliga.

Westendorf schreibt weiter: „Sowohl die zahlreichen Jugendmannschaften als auch die Profimannschaft leiden darunter. Ganz zu schweigen von unserer Damenabteilung, die sich unter diesen Bedingungen keinesfalls so entwickeln kann, wie sie es verdient hätte.“

Trotz weniger finanzieller Mittel und nur wenigen Trainingsmöglichkeiten ist der Erfolg beachtlich und soll dank Hilfen weiter ausgebaut werden. „Unsere Nachwuchsmannschaften U19, U17, U16 und U15 spielen in den höchsten Ligen. Das heißt, unsere Teams spielen in denselben Klassen wie die Mannschaften des 1. FC Köln oder Bayer Leverkusen. Die Trainings- und lnfrastrukturbedingungen unterscheiden sich jedoch erheblich. Es ist bei uns leider Normalität, dass die Bundesliga-Mannschaften der U19 und U17 parallel mit der U23 auf unserem einzigen Kunstrasenplatz trainieren müssen.“

Fortuna Köln: Vier Teams müssen sich einen Platz teilen

Fortuna zeigt sich enttäuscht über die fehlenden Möglichkeiten in der Südstadt. „Alle anderen Mannschaften, die uns genauso wie die vorgenannten Teams am Herzen liegen, erleiden das gleiche Schicksal. Dass sich bis zu vier Mannschaften einen Platz zum Training teilen müssen, ist gängige Praxis. Dass dieser Sachverhalt der Entwicklung von Jugendlichen nicht zuträglich ist, versteht sich von selbst. Mit nur einem Kunstrasen- und einem Aschenplatz sind unsere Kapazitäten mehr als bescheiden.“

Bisher sind alle Versuche einer Lösung aber gescheitert: „Wir als Verein sind schon seit vielen Jahren mit der Stadt Köln in Kontakt, ohne tatsächliche Verbesserungen der Infrastruktur erzielen zu können. Die Stadt Köln zeigt sich hier in keiner Weise als Sportstadt, die sie so gerne sein möchte. Sie kann noch nicht einmal Minimalbedingungen für die Jugend- und Seniorenbereiche erfüllen“, lautet der Vorwurf der Fortuna-Verantwortlichen.

Fortuna Köln: Ausbau des Sportparks stockt bereits seit Jahren

In der Aufforderung heißt es weiter: „Der angedachte Ausbau des Jean-Löring-Sportparks im Rahmen der Parkstadt Süd stockt schon seit Jahren. Hier werden uns seit 2015 der Neubau einer Sechsfach-Sporthalle sowie die Schaffung von vier zusätzlichen Fußballfeldern in Aussicht gestellt. Bisher leider ohne sichtbaren Erfolg. Ein Ausbau beziehungsweise eine Sanierung des Südstadions wird mit dem Hinweis auf Restriktionen im Zuge des Emissionsschutzes immer wieder abgelehnt. Die Folgen sind für uns alle spürbar und sichtbar. Der Zustand der Plätze wird immer maroder und unsere Halle verfällt.“

Die Hoffnung bei den Rot-Weißen ist nun, dass sich nach der Kommunalwahl etwas verändert. „Es muss ein neuer Verstoß in Richtung Politik unternommen werden, um auf die längst bekannten Missstände aufmerksam zu machen. Es muss sich etwas ändern. Wir brauchen keine Versprechungen mehr, sondern erwarten hier schnellstmöglich spürbare Verbesserungen. Wir richten eine Petition an die Stadt Köln, um unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen.“

Fortuna Köln hofft auf Unterstützung der Anhänger

Fortuna hofft auch auf die Unterstützung der Anhänger: „Bitte unterstützen Sie daher unsere Unterschriftenaktion. Wir brauchen Ihre Mithilfe! Wir sind stolz darauf, dass bei uns circa 500 Jungen und Mädchen aller Nationen und Hautfarben in der Südstadt gemeinsam Sport treiben. Unsere aktiven Mitglieder haben es verdient, angemessene Rahmenbedingungen zur Verfügung gestellt zu bekommen. Schließlich sind sie unsere Zukunft.“

Eine Unterschriftenliste ist in der Geschäftsstelle ausgelegt.