Frauen-WMChristina Graf: Ein Schicksalsschlag änderte ihr Leben komplett – „Knochen abgesplittert“

Christina Graf steht mit einem Mikrofon von Sky im Stadion.

Christina Graf, hier am 3. Februar 2013, kommentiert bei der Frauen-WM 2023.

Christina Graf ist bei der Frauen-WM 2023 als Kommentatorin im Einsatz. Dass das mal so kommen würde, war eigentlich nie geplant. Ein Schicksalsschlag veränderte schließlich alles!

von Gianluca Reucher  (gr)

Der Hype ist groß! Am 20. Juli startet die Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland, die deutsche Nationalmannschaft bestreitet ihr erstes Spiel am 24. Juli gegen Marokko, ehe es gegen Kolumbien (30. Juli) und Südkorea (3. August) in der Gruppenphase weitergeht. Mit beim Turnier dabei sein wird auch Kommentatorin Christina Graf – obwohl dieser Karriere-Weg eigentlich überhaupt nicht geplant war.

Die 37-Jährige ist eine absolute Pionierin auf ihrem Gebiet. Als allererste Frau kommentierte Christina Graf 2013 ein Spiel der zweiten Bundesliga live im Fernsehen (Jahn Regensburg gegen Hertha BSC). Daraufhin war sie als Reporterin auch in der ersten Bundesliga und der Europa League unterwegs, 2018 bei den Olympischen Spielen in Tokio sowie bei der Schwimm-WM 2022 in Budapest.

Frauen-WM 2023: Die Karriere von Kommentatorin Christina Graf

Damit nicht genug, ist Christina Graf auch die erste Frau, die für die ARD ein WM-Spiel der Männer live kommentierte. Bei der WM 2022 in Katar setzte sie damit ein wichtiges Zeichen für Frauen im Sport-Journalismus. Zuvor kam sie bereits bei der Frauen-EM 2022 zum Einsatz, nun folgt mit der Frauen-WM 2023 das nächste internationale Spitzen-Turnier. Diese steile Karriere war jedoch lange Zeit überhaupt nicht abzusehen. Der Grund: ein folgenschwerer Schicksalsschlag.

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Denn Christina Graf spielte eigentlich selbst Fußball. Für den SC Bad Neuenahr und FFC Heike Rheine war sie in der Bundesliga aktiv, hatte eine vielversprechende Profi-Laufbahn noch vor sich. Dann änderte sich plötzlich alles.

Im Alter von 22 Jahren knickte Christina Graf böse um, verletzte sich am Sprunggelenk und riss sich die Bänder. „Auch vom Knochen war etwas abgesplittert. Leider hat man das erst sehr spät erkannt. Kompletter Knorpelschaden. Ein Jahr lang habe ich versucht, weiterzuspielen. Es ging nicht“, erzählte die Reporterin gegenüber der „Westfalenpost“ im Februar 2020.

Mit gerade einmal 23 Jahren musste sie ihre noch junge Profi-Karriere an den Nagel hängen. Ihr Leben änderte sich komplett. Der Weg in den Journalismus war der logische Karriere-Schritt der Ex-Fußballerin, die schon mit 14 Jahren ein Praktikum bei der „Westfalenpost“ absolviert hatte und zwischenzeitlich als freie Mitarbeiterin für RTL/ntv aktiv war. In den Sportjournalismus wollte Christina Graf aber eigentlich nie.

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„Ich wollte Kriegsreporterin werden“, so Christina Graf in der „Westfalenpost“. „Ich habe Politikwissenschaften studiert. Und habe mich parallel unheimlich viel mit dem Nahen Osten, den USA und Berichten von Antonia Rados, zum Beispiel über Iran und Afghanistan beschäftigt, als ich bei ntv war. Das hat mich sehr beeindruckt.“ Ihre Verletzung bewirkte dann den Entschluss, dem Sport und dem Fußball als Journalistin treu bleiben zu wollen.

Hat Christina Graf einen Freund?

2012 setzte sich die Kommentatorin daraufhin in einem Sky-Casting gegen 1200 Mitbewerber und Mitbewerberinnen durch. Viele Jahre war sie für den Pay-TV-Sender als Kommentatorin und Field-Reporterin unterwegs, ehe sie 2018 schließlich zur ARD wechselte. Für den Sender wird Christina Graf nun auch bei der Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland vor Ort sein, das Geschehen auf dem Platz zusammen mit Stefanie Baczyk (36) und Bernd Schmelzer (57) besprechen und analysieren.

Über das Privatleben der Kommentatorin ist übrigens kaum etwas bekannt. Auf ihrem Instagram-Account teilt sie zwar hin und wieder Bilder aus dem Urlaub, posiert dort aber stets alleine. Ob Christina Graf einen Freund hat, ist unklar. (gr)