Die Ausbotung eines HSV-Profis aus seiner Nationalmannschaft verdeutlicht erneut, wie schnell sich die Situation eines Spielers ändern kann. Zu Jahresbeginn war er noch unangefochtene Stammkraft, nun gehört er nicht mal mehr zum Kader.
HSV-Legende greift durchBaumgart-Profi fliegt bei Nationalmannschaft raus
Parallel zum deutschen Kantersieg über Ungarn (5:0) trafen am Samstagabend (7. September 2024) mit den Niederlanden und Bosnien und Herzegowina auch die beiden anderen Teams der DFB-Gruppe A3 aufeinander. Im Eindhovener Philips Stadion sah es lange nach einem knappen Spiel mit besserem Ausgang für die Hausherren aus, ehe Wout Weghorst (88.) und Xavi Simons (90. +2) kurz vor Schluss das Ergebnis verschönerten.
Somit gewann die Niederlande am Ende standesgemäß mit 5:2 und zeigte sich vor dem anstehenden Duell mit Deutschland (Dienstag, 10. September 2024, 20:45 Uhr) ebenfalls in Torlaune. Beim Gegner sorgte neben der schwachen Defensivleistung auch die Abwesenheit eines insbesondere den HSV-Fans bekannten Gesichts für Aufsehen.
Bosnien-Trainer lief über 200-mal für den HSV auf
Obwohl er in der bisherigen Zweitligasaison unter Steffen Baumgart (52) gesetzt ist und in allen vier absolvierten Partien über die volle Distanz auf dem Rasen stand, kam Dennis Hadzikadunic (26) gegen die Niederlande nicht zum Einsatz. Der großgewachsene Innenverteidiger schaffte es nicht einmal in den Spieltagskader der Bosnier und musste die derbe Niederlage von der Tribüne aus verfolgen.
Wer jetzt aber an eine Verletzung des Hamburger Leistungsträgers als möglichen Grund für die Zuschauerrolle denkt, irrt sich. „Wir waren aus sportlichen Gründen nicht zufrieden mit Dennis. Deshalb hat das Trainerteam entschieden, ganz auf ihn gegen die Niederländer zu verzichten“, erklärte Bosniens Trainer Sergej Barbarez das Fehlen seines Abwehrspielers gegenüber der „Bild“.
Der 52-Jährige war selbst einmal für die Rothosen aktiv und bestritt zwischen 2000 und 2006 216 Pflichtspiele für die Hanseaten. In seiner Zeit an der Elbe gelangen dem ehemaligen Angreifer 76 Treffer, weshalb er noch heute einen guten Ruf bei den Anhängern des Hamburger SV genießt.
In die Entscheidung, Hadzikadunic aus dem Kader zu werfen, waren neben Barbarez auch dessen Assistenztrainer Ninoslav Milenkovic (46), Zlatan Bajramovic (45) und Mirko Hrgovic (45) involviert. Grund für die letztendliche Ausbootung sollen aber keineswegs die Leistungen beim Verein gewesen sein, sondern vielmehr das Auftreten des 26-Jährigen mit der Nationalmannschaft.
So soll Hadzikadunic insgesamt lustlos und unmotiviert gewirkt haben. Der HSV-Verteidiger hat bereits seit Barbarez’ Amtsübernahme im April einen schweren Stand und kam zuletzt nicht über Kurzeinsätze hinaus. Vorher war er unumstrittener Stammspieler und führte sein Team bis ins Halbfinale der EM-Playoffs, wo Bosnien jedoch unglücklich an der Ukraine (1:2) scheiterte.
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Ganz raus aus der Nationalmannschaft ist der Abwehrspieler jedoch noch nicht. Wie sein Trainer verriet, gibt es weiterhin Hoffnung für den 26-Jährigen. „Es ist nur eine Momentaufnahme. Jeder hat eine neue Chance verdient“, so Barbarez zur Zukunft von Hadzikadunic.
Als Nächstes geht es für Bosnien und Herzegowina am Dienstagabend (10. September 2024, 20:45 Uhr) gegen Ungarn um den ersten Sieg in der diesjährigen Ausgabe der Nations League. Ob Hadzikadunic wieder mitwirken darf, bleibt abzuwarten.