von Béla Csányi (bc)
„Wehre mich mit Händen und Füßen“Jörg Dahlmann nach Sky-Rauswurf fassungslos
Unterföhring – Sein jüngster Ausrutscher war einer zu viel. Seit Januar steht fest, dass Kommentator Jörg Dahlmann (62) nach Saisonende nicht mehr für Sky kommentieren wird. Doch weil er am Wochenende erneut ins Fettnäpfchen trat, beendete der TV-Sender die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung.
- Sky beendet Zusammenarbeit mit Jörg Dahlmann
- Neuer flapsiger Spruch sorgte wieder für Ärger
- Dahlmann reagiert bei Instagram auf Rauswurf
Beim Zweitliga-Spiel zwischen Erzgebirge Aue und Hannover 96 (1:1) am Samstag (6. März) hatte Dahlmann für einen Spruch über Hannovers Rechtsverteidiger Sei Muroya (26) erneute Kritik geerntet. Auf Instagram verteidigte er sich zwar noch, dennoch zog Sky Konsequenzen. Das bestätigte der Sender am Freitag (12. März) der dpa. Dahlmann reagierte wenig später ernüchtert.
Sky trennt sich nach Sushi-Spruch vorzeitig von Jörg Dahlmann
Was war passiert? Nach einer vergebenen Torchance durch Muroya bemerkte Dahlmann flapsig: „Es wäre sein erster Treffer für 96 gewesen. Den letzten hat er im Land der Sushis geschossen.“ Statt einfach auf Muroyas Vergangenheit beim FC Tokio in Japan einzugehen, entschied sich Jörg Dahlmann für die Sushi-Anspielung.
Das sorgte bei einigen Fans für Empörung. Bei Twitter kritisierte ein User: „Der Rassismus von Dahlmann ist unerträglich“, auch weitere Zuschauer regten sich über Dahlmanns Äußerungen auf.
Der Kommentator hatte für die Anschuldigungen kein Verständnis. „Das ist doch nicht dein Ernst, oder?“, schrieb er bei Instagram. Am Mittwoch versuchte er außerdem mit einem neuen Foto die Wogen zu glätten. Zu sehen: Dahlmann beim Sushi-Essen, dazu die Unterschrift: „Ja zu Sushi, nein zu Rassismus“.
Angesichts der regelmäßigen Unmutsäußerungen kündigte Dahlmann außerdem an, künftig nicht mehr auf Kritik in den sozialen Medien eingehen zu wollen.
Jörg Dahlmann reagiert enttäuscht auf Kündigung bei Sky
Dazu wird es jetzt auch nicht mehr kommen. Nachdem Sky bereits Anfang des Jahres Dahlmanns Aus zum Saisonende verkündet hatte, ist jetzt mit sofortiger Wirkung Schluss. „Sky hat über viele Jahre hinweg gut mit Jörg Dahlmann zusammen gearbeitet. Allerdings hat er sich aus unserer Sicht bei seinen Kommentaren nun mehrfach unsensibel und unpassend verhalten“, erklärte ein Sprecher des Senders.
Dahlmann reagierte am Freitagabend (12. März) mit einem Statement bei Instagram und zeigte sich entsetzt über das Vorgehen des Senders: „Dass sich manch einer dem Diktat dieser Hater beugt, macht mich sehr traurig. Es ist ein Sieg „sozialer Hater“ über den freien Journalismus. Ich fühle mich nun durch die sofortige Trennung in eine rassistische Ecke gedrängt. Ich wehre mich aber mit Händen und Füßen gegen diese absurden Vorwürfe. Ich hasse Rassismus!“
Dahlmann betonte, die Trennung sei daher „nicht okay und nicht fair“. Er sei von der Sky-Entscheidung enttäuscht. Gleichzeitig bedankte sich der Kommentator für die Solidarität, die ihn in den vergangenen Stunden erreicht habe.
Jörg Dahlmann zuletzt immer wieder bei Sky-Auftritten in der Kritik
Immer wieder hatte Dahlmann in der Vergangenheit in Plauderlaune über die Stränge geschlagen. Die höchsten Wellen schlugen seine Äußerungen über Union Berlins Torhüter Loris Karius (27) und dessen Freundin Sophia Thomalla (31) beim Pokalspiel gegen den SC Paderborn am 22. Dezember.
Damals sagte Dahlmann: „Jetzt in Berlin sitzt er eben nur auf der Bank. Hat den Vorteil, dass er zu Hause kuscheln kann mit seiner Sophia Thomalla. Aber für so eine Kuschelnacht mit Sophia würde ich mich auch auf die Bank setzen.“
Im Anschluss kochte eine Sexismus-Debatte hoch, Sky zog den erfahrenen Reporter zunächst aus dem Verkehr.
Bei Dahlmanns Comeback wurde mit Blick auf die vielen spöttischen Netz-Reaktionen deutlich: Bei vielen Fans hatte er seinen Kredit bereits verspielt. Mit dem Sushi-Spruch am Samstag hat Dahlmann diesen jetzt auch bei Sky endgültig aufgebraucht. (bc)