Lothar Matthäus kann die Entscheidung von Julian Nagelsmann, Keeper Alexander Nübel aus dem EM-Aufgebot zu streichen, nicht verstehen. Dies ist nicht die einzige klare Meinung des Rekord-Nationalspielers.
„Tut mir leid für ihn“Lothar Matthäus kann Nagelsmanns Entscheidung nicht verstehen – düstere FC-Prognose
Eine Borussia-Ikone an der Basis. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus (63) schaute sich am Freitag (7. Juni 2024) interessiert im sogenannten Fanhaus in Mönchengladbach um.
„Hier war ich noch nie. Ich habe aber gehört, dass sich hier vor jedem Spiel 2500 Fans auf das Spiel einstimmen und einige Bierchen trinken“, sagte der Weltmeister, der von 1979 bis 1984 das Gladbacher Trikot getragen hat.
Lothar Matthäus mit deutlicher Kritik an Borussia Mönchengladbach
In seiner Eigenschaft als Interwetten-Markenbotschafter sprach der frühere Weltfußballer über die nahende EM und über die Bundesliga. Im Gespräch mit EXPRESS.de hatte er noch einige weitere interessante Botschaften auf Lager.
Lothar Matthäus über…
…den Verzicht auf Alexander Nübel im EM-Kader: „Ich verstehe es nicht und war sehr überrascht. Es hätte Sinn ergeben, Nübel mitzunehmen und es tut mir leid für ihn. Er ist der einzige jüngere Torwart mit 27 Jahren, der auch in der Zukunft gebraucht wird. Du brauchst auch keine 25 Feldspieler, um Europameister zu werden. Aufgrund von Nagelsmanns Aussagen kann ich die Entscheidung nicht verstehen. Ich hätte ihn mitgenommen. Er hat eine überragende Saison gespielt mit Stuttgart und könnte in der Zukunft Neuer und ter Stegen beerben.“
…die EM-Vorfreude: „Deutschland ist bereit. Wir haben die Qualität, ins Finale zu kommen. Die Stimmung im Team scheint gut, das allein reicht aber nicht. Es sind viele Spieler dabei, die positive Erlebnisse mit ihren Vereinen hatten. Ich glaube, dass viele Tore beim Turnier fallen werden, weil der Fußball offensiver geworden ist“.
...Thomas Müller: „Er ist ehrgeizig, hat Spaß. Es würde mich nicht stören, wenn er meinen Rekord von 150 Länderspielen überbieten würde. Neid ist mir da fremd. Wenn ich in meiner ganzen Karriere alle Länderspiele gemacht hätte, wäre ich auf 250 Länderspiele gekommen. Ich hatte Verletzungen, Probleme mit Berti Vogts.“
…Borussia Mönchengladbach: „Der Verein steckt leider im grauen Niemandsland. Das tut mir weh und leid für die Borussia. Eigentlich muss der Verein europäisch vertreten sein. Aber es wurden Fehler gemacht, wirtschaftlich sind nicht mehr die Möglichkeiten da. Zudem wurden die Ziele tief gestapelt, so konnten sich die Spieler Ausreden suchen. Borussia hat sehr viel an Boden verloren und das wird auch die nächsten Jahre nicht besser. Borussia muss stabil werden, um aus dem Loch herauszukommen. Hoffentlich spielen sie dann in zwei oder drei Jahren wieder europäisch“.
…Bayern-Trainer Vincent Kompany: „Er scheint eine große Persönlichkeit, Ausstrahlung und positive Energie zu haben. Wichtig ist, dass der Verein ihn bedingungslos unterstützt. Kovac, Flick, Nagelsmann oder Tuchel wurden nicht unterstützt, stattdessen allein gelassen. Kompany ist ein Trainer, der eine gute Handschrift hat, fängt aber bei null an. Bei Bayern werden Titel erwartet.“
...Bayerns Personal-Politik: „Ich glaube nicht, dass ein großer personeller Umbruch kommt, weil ich genug Qualitäten im Kader sehe. Einige Spieler sind nicht genug gestützt worden. Der Trainer muss vielmehr Akteure wie Alphonso Davies, Joshua Kimmich oder Leon Goretzka starkmachen. Ich weiß nicht, was da passiert ist, aber man hat bei Bayern in den letzten 18 Monaten viele Spieler schwächer gemacht.“
Lothar Matthäus: Bayern braucht keinen personellen Umbruch
…Borussia Dortmund: „Der BVB ist selbst schuld, die Niederlage gegen Real Madrid war überflüssig. Dortmund kann sich nichts für das Lob kaufen, nur Erfolge geben Selbstbewusstsein. Für die kommende Saison müssen sie sich große Ziele setzen. Sie können Meister werden und die Champions League gewinnen. Solche Ziele müssen ausgesprochen werden“.
...den 1. FC Köln: „Aufgrund der ganzen Umstände sollte man nicht vom Wiederaufstieg träumen. Die 2. Liga ist so stark wie noch nie. Der Verein wird auf viele junge Spieler zurückgreifen müssen. Das riecht für mich nicht nach Aufstieg. Es gibt so viele Traditionsklubs, die früher zum Stamm der Bundesliga gehörten und die den Weg zurück nicht mehr geschafft haben.“
…Hansi Flick: „Es war sein großer Traum, eine Mannschaft wie Barcelona zu trainieren. Von seiner Idee, Fußball zu spielen und junge Spieler zu fördern, ist er der ideale Trainer für Barcelona. Der Verein hat zwar wirtschaftliche Probleme, von seiner menschlichen Art her passt Hansi aber wunderbar da hin“.