Nach dem letzten EM-Test gegen Griechenland muss der DFB seinen Turnier-Kader bei der UEFA melden. Die Entscheidung ist gefallen. Ein Blick auf die Spielerliste der Generalprobe hat es bereits verraten.
Vor Griechenland-SpielNagelsmann erklärt Nübel-Aus im EM-Kader: „So lange ich im Amt bin“
Im Borussia-Park in Mönchengladbach steigt am Freitag (7. Juni 2024, 20.45 Uhr, RTL) die EM-Generalprobe der Nationalmannschaft gegen Griechenland. Beim Testspiel will das Team mit einem begeisternden Spiel endgültig Turnier-Euphorie entfachen.
Nach der Partie dürfen die Spieler noch einmal durchschnaufen und zu ihren Familien reisen. Erst am Montag erwartet Julian Nagelsmann (36) das Team zurück im EM-Camp in Herzogenaurach. Dann beginnt die Vorbereitung auf das Auftaktspiel gegen Schottland.
DFB muss seinen EM-Kader am Freitag bis 24 Uhr der UEFA melden
Der Bundestrainer muss am Freitag noch eine Entscheidung treffen. Bis 24 Uhr muss der DFB den endgültigen EM-Kader bei der UEFA melden. „Die Entscheidung ist gefallen. Wir werden es nach dem Spiel final verkünden“, sagte Nagelsmann am Donnerstagabend. Er habe mit seinem Trainerstab „verschiedene Möglichkeiten diskutiert“.
Verraten wollte der Bundestrainer im Vorfeld noch nichts, weil schließlich noch die Gefahr bestehe, dass sich ein Akteur im Test verletzt. Aber am Freitagmorgen war dann doch klar, dass Nagelsmann eine überraschende Entscheidung getroffen hat.
Aus dem Team-Hotel in Neuss übermittelte der DFB sein Aufgebot für den Griechenland-Test samt Rückennummern an die UEFA. Und diese Liste stimmt mit dem EM-Aufgebot überein. Die Überraschung: Es sind doch nur drei Torhüter nominiert. Neben Manuel Neuer (Rückennummer 1) auch die Stellvertreter Marc-André ter Stegen (Nummer 22) und Oliver Baumann (Nummer 12).
Alexander Nübel, der die bisher zweiwöchige Vorbereitung absolviert hat, ist nicht mehr dabei. Der Stuttgarter hatte beim Test gegen die Ukraine noch die 15 auf dem Trikot. Die übernimmt in Mönchengladbach wieder Nico Schlotterbeck.
Vor der Partie gegen den Griechen sprach Nagelsmann dann doch schon über den Streich-Kandidaten. Am RTL-Mikrofon sagte der Bundestrainer: „Es hat nichts mit der Leistung von Alex zu tun. Er hat sich sehr gut in die Gruppe eingegliedert, hat gute Trainingsleistungen gebracht. Im Gespräch mit mir hat er seine Bedeutung in der Zukunft beim DFB von mir aufgezeigt bekommen – so lange ich im Amt bin, danach kann ich es nicht entscheiden.“
Zwei weitere Namen fehlen im Aufgebot für die Generalprobe. Der Mainzer Brajan Gruda war bereits am Mittwoch wegen einer Wadenverletzung abgereist. Dessen Trikotnummer 9 aus dem Ukraine-Spiel hat nun wieder Niclas Füllkrug. Gladbachs Youngster Rocco Reitz ist ebenfalls nicht nominiert. Die 19, die der Borusse gegen die Ukraine auf dem Shirt hatte, geht jetzt wieder an Leroy Sané.
Der deutsche EM-Kader mit den Rückennummern
- Tor
- 1: Manuel Neuer
- 12: Oliver Baumann
- 22: Marc-André ter Stegen
- Abwehr
- 2: Antonio Rüdiger
- 3: David Raum
- 4: Jonathan Tah
- 6: Joshua Kimmich
- 15: Nico Schlotterbeck
- 16: Waldemar Anton
- 18: Maximilian Mittelstädt
- 20: Benjamin Henrichs
- 24: Robin Koch
- Mittelfeld
- 5: Pascal Gross
- 8: Toni Kroos
- 10: Jamal Musiala
- 11: Chris Führich
- 17: Florian Wirtz
- 19: Leroy Sané
- 21: Ilkay Gündogan
- 23: Robert Andrich
- 25: Aleksandar Pavlović
- Angriff
- 7: Kai Havertz
- 9: Niclas Füllkrug
- 13: Thomas Müller
- 14: Maximilian Beier
- 26: Deniz Undav
Eigentlich hatte Nagelsmann im Vorfeld ein Plädoyer für vier Torhüter gehalten, damit die etablierten Keeper auch Ruhepausen im Trainingsbetrieb erhalten. „Wir brauchen eine gute Anzahl, um die Belastung zu steuern. Jeder, der schon mal im Tor war, weiß, wenn da auf einmal 20 Spieler 400 Schüsse abfeuern, ist das relativ belastend. Und wir haben ja schon eine enge Taktung der Spiele, deswegen werden vier Torhüter mitgehen“, hatte er gesagt.
Auch Gladbachs Rocco Reitz steht nicht mehr im Aufgebot
Aber nun gab es die Rolle rückwärts. Im Kader herrschte unter den Spielern solch eine gute Atmosphäre, da wollte das Trainer-Team keinen Feldspieler aus der Gruppe reißen. Deshalb bleiben die Wackelkandidaten Robin Koch (Nummer 24), Aleksandar Pavlović (25) und Maximilian Beier (14) alle im Kader.
Dazu sagte Nagelsmann: „Wir haben ein paar Unwägbarkeiten bei Leroy Sane, da wissen wir nicht genau, wie viel Belastung er nach seiner Verletzung toleriert. Auf der Torwartposition hast du den Vorteil, wenn sich einer verletzt, darf man nachnominieren so lange man möchte. Das ist bei Feldspielern nicht so. Da mussten wir ein bisschen drauf reagieren. Wir werden aber auch in Trainingseinheiten, wenn wir mal einen vierten Torwart brauchen, einen jungen Nachwuchskeeper dazuholen.“
Ein Austausch von Spielern ist ab Freitagabend nur noch bis zur ersten Partie gegen Schottland am 14. Juni in München möglich, sofern auch ein UEFA-Arzt eine Verletzung bestätigt, die einen EM-Einsatz unmöglich macht.