„Ein bisschen geschädigt“Mitten im DFB-Lob: Mario Basler widerspricht im „Doppelpass“ deutlich

Die Euphorie bei der deutschen Nationalmannschaft steigt von Spiel zu Spiel. Mario Basler lässt der ganz große Hype aber noch kalt, wie er im „Doppelpass“ verriet.

von Béla Csányi  (bc)

Völlig losgelöst von jeglicher Kritik! Die deutsche Nationalmannschaft hat nach ihrer Machtdemonstration gegen Bosnien am Samstag (16. November 2024) praktisch keinen Raum für Nörgeleien gelassen.

Im „Doppelpass“ am Folgetag fiel die Resonanz auf das satte 7:0 in Freiburg entsprechend euphorisch aus. Egal ob Bundestrainer Julian Nagelsmann (37), Offensiv-Künstler Jamal Musiala (21) oder die Vorfreude auf die WM 2026: Es hagelte Lobeshymnen und optimistische Prognosen. Nur einer scherte da kurz mal aus: Mario Basler (55).

Mario Basler: „Mit mir hätten wir auch 5:0 gewonnen“

Ob er die Spannung bis zur Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada überhaupt noch aushalte, wollte Moderator Florian König (57) von seinem Sport1-Experten wissen. Der platzte allerdings nicht gerade vor Vorfreude.

Alles zum Thema Doppelpass

„Ich werde die 20 Monate mit Sicherheit aushalten. Wir werden uns dann noch mal wieder sprechen, wenn wir gegen große Nationen spielen. Ich bin immer ein bisschen vorsichtiger geworden“, mahnte Basler: „7:0 gestern, aber man darf natürlich den Gegner nicht vergessen.“

Hätte er selbst noch auf dem Platz gestanden, „hätten wir auch noch 5:0 gewonnen“, watschte der inzwischen nicht mehr ganz so spielfitte Ex-Nationalspieler die komplett überforderten Bosnier ab: „Kirche im Dorf lassen!“ Er verwies darauf, dass selbst der bosnische Ex-Bundesliga-Profi Zvjezdan Misimovic (42) auf einen deutschen 5:0-Sieg getippt habe.

Als Schwarzmaler wollte sich Basler allerdings nicht verstanden wissen, eher als Realist: „Nicht falsch verstehen, ich bin durch die letzten Jahre ein bisschen geschädigt.“ Mit Verweis auf die vorigen Turniere stellte er daher klar, dass er mit seinen Prognosen stets ins Schwarze getroffen habe.

„Die letzten Jahre habe ich doch immer recht gehabt!“, versicherte er mit breiter Brust: „Ich habe die Vorrunde damals in Katar vorausgesagt, ich habe alles vorausgesagt, die letzten drei Turniere. Eigentlich muss man mich vor jedem Turnier fragen, wie weit wir kommen.“