Julian Nagelsmann steht kurz davor, neuer Bundestrainer zu werden. Doch wer würde davon profitieren? Und wer rückt dadurch in die zweite Reihe? EXPRESS.de erklärt einige Personalien.
EXPRESS.de ordnet einNagelsmann als Bundestrainer: Diese Spieler profitieren – was wird aus Neuer?
Mit Julian Nagelsmann (36) zur Heim-EM 2024! Alles deutet darauf hin, dass der gebürtige Bayer neuer Bundestrainer wird, der DFB bestätigte bereits Gespräche mit dem Coach.
In der Nationalmannschaft würde er auch auf einige alte Weggefährten treffen, unter anderem die Bayern-Fraktion um Manuel Neuer (37) und Joshua Kimmich (28) oder die Leipziger Timo Werner (27) und Benjamin Henrichs (26).
Bundestrainer Nagelsmann: Manuel Neuer nur noch Nummer zwei?
Mit Neuer hatte sich Nagelsmann in seiner Bayern-Zeit überworfen, nachdem er dessen Torwarttrainer und guten Freund Toni Tapalovic (42) rausgeschmissen hatte. Zu Kimmich pflegte Nagelsmann aber ein gutes Verhältnis.
EXPRESS.de erklärt, wer von Julian Nagelsmann als Bundestrainer profitieren würde und wer es schwer haben wird:
Die Torwart-Frage: Seit Jahr und Tag muss sich Marc-Andre ter Stegen (31) hinter Manuel Neuer anstellen. Der Keeper des FC Barcelona kam weder unter Joachim Löw (63) noch unter Hansi Flick (58) am Bayern-Keeper vorbei, durfte immer nur sporadisch ran.
Seit der Neuer-Verletzung im vergangenen Winter ist ter Stegen nun die Nummer eins und will dies auch bleiben, wenn der 37-Jährige wieder fit ist. „Ja, ich bin die Nummer 1 im Moment, weil die Situation aktuell so ist. Ich habe lange auf den Moment gewartet und will ihn jetzt nutzen für mich und meine persönliche Situation. Am Ende muss die Leistung zählen und dem muss man sich unterordnen. Ich werde alles dafür tun, um diesen Status zu behalten und bestmögliche Leistungen zu zeigen“, sagte ter Stegen zuletzt.
EXPRESS.de-Meinung: Ter Stegen wird auch unter Nagelsmann die Nummer eins bleiben, selbst wenn Neuer wieder fit ist. Zu groß ist das Zerwürfnis zwischen dem Trainer und dem Weltmeister-Torwart von 2014 nach dem Tapalovic-Rauswurf (Neuer: „Ein Schlag, als ich bereits am Boden war.“), bei dem Nagelsmann als treibende Kraft galt. Ter Stegen müsste schon schwer patzen, damit er seinen Status verliert. Ob Neuer sich aber überhaupt als Nummer zwei auf die Bank setzen würde, erscheint fraglich.
Kimmich und Goretzka würden von Nagelsmann profitieren
Die Mittelfeld-Chef-Frage: Beim FC Bayern setzte Nagelsmann auf das Duo Joshua Kimmich und Leon Goretzka im zentralen Mittelfeld, alle drei pflegten eine gute Beziehung. Sowohl Kimmich („So ist das Geschäft, wenig Liebe, wenig Herz“), als auch Goretzka („Ein Schock“) waren nach der Nagelsmann-Entlassung bei den Bayern sehr enttäuscht.
Unter Flick musste Kimmich in der Nationalmannschaft bei der 1:4-Peinlich-Pleite gegen Japan hinten rechts ran, wie schon bei der WM 2022 gegen Costa Rica (4:2). Goretzka wurde von Flick für die abgelaufene Länderspielpause gar nicht erst nominiert, seinen Unmut darüber tat der gebürtige Bochumer via Social Media kund. Auf den möglichen Bundestrainer Nagelsmann angesprochen, sagte Goretzka zuletzt: „Ich finde, dass Julian ein super Trainer ist. Wenn er das am Ende wird, haben wir da einen großartigen Trainer.“
Außerdem kennt Nagelsmann auch Timo Werner und Benjamin Henrichs aus der gemeinsamen Zeit in Leipzig noch ganz gut. Vor allem Werner geriet in der DFB-Elf zuletzt ins Hintertreffen (letztes Länderspiel am 28. März 2023), was allerdings auch mit seinen Leistungen im Verein zu tun hat.
EXPRESS.de-Meinung: Kimmich und Goretzka werden durch Nagelsmann als Bundestrainer wieder gestärkt. Der 36-Jährige wird Kimmich wohl nicht als Rechtsverteidiger aufbieten, zudem wird Goretzka wieder eine wichtigere Rolle bekommen, nachdem er von seinen letzten 21 Länderspielen nur fünf über die kompletten 90 Minuten gespielt hat. Auch Werner könnte Nagelsmanns Berufung wieder Auftrieb verleihen – allerdings muss er dafür auch im Klub wieder in die Spur kommen. Henrichs befindet sich momentan ohnehin im Aufwind.
Bestimmt Julian Nagelsmann einen neuen DFB-Kapitän?
Die Kapitäns-Frage: Kurz vor seinem Rauswurf machte Hansi Flick Ilkay Gündogan (32) zum neuen Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Der Champions-League-Sieger von 2023 ging mit seinem Team gegen Japan aber komplett unter, unter Rudi Völler musste er gegen Frankreich (2:1) bereits nach 25 Minuten verletzt ausgewechselt werden, nachdem er unglücklich auf den Rücken gefallen war.
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Die Frage ist nun: Bleibt Gündogan auch unter Nagelsmann der DFB-Kapitän? Oder entscheidet sich der Übungsleiter für einen neuen Anführer in der Nationalmannschaft?
EXPRESS.de-Meinung: Gut möglich, dass Nagelsmann einen neuen Kapitän wählt und sich dabei auf eine Kombination aus vielen Länderspieleinsätzen und Zukunft in der Nationalmannschaft konzentriert. Nahe liegt die Ernennung von Joshua Kimmich, der nach Thomas Müller (34, 123 Länderspiele) aus dem aktuellen Kader die meisten Länderspiele (80) hat und mit seinen 28 Jahren noch einige Jahre auf Top-Niveau performen kann. Er hatte bis vor kurzem schon den verletzten Neuer als Kapitän vertreten.