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Sie wollen es noch mal wissenNagelsmanns Verbindungsspieler: Das letzte Hurra der drei Weltmeister

Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller bei der Ehrenrunde.

Drei Weltmeister, insgesamt 360 Länderspiele. Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller (v.l.) drehten nach dem Eröffnungsspiel am Freitag (15. Juni 2024) zufrieden ihre Runden.

Drei Weltmeister peilen auf der Zielgeraden ihrer Karriere den Griff nach dem EM-Pokal an. Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller haben für die Nationalmannschaft einen großen Wert.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Dieses Bild hatte schon das Zeug zum Gemälde. Nach dem Abpfiff des EM-Eröffnungsspiels gingen Manuel Neuer (38, 120 Länderspiele), Toni Kroos (34, 110 Spiele) und Thomas Müller (34, 130 Spiele) lachend Seite an Seite über den Rasen der Münchner Arena und ließen sich feiern.

Drei Weltmeister nebeneinander, zusammen 360 Länderspiele, ein Stück deutscher Fußball-Geschichte. Beim 5:1 gegen Schottland hatte das Trio am Freitag (14. Juni 2024) den perfekten Turnierstart erlebt. Dieser Erfolg soll aber erst der Anfang einer langen Reise sein, die möglichst am 14. Juli in Berlin mit dem Titel endet.

Thomas Müller erinnert an zweite Turnier-Spiele 2010 und 2014

Als nach der Münchner Tor-Party schon die ersten vom möglichen Durchmarsch ins Achtelfinale sprachen, war ausgerechnet Gute-Laune-Kicker Müller der erste Mahner. „Dieses Emotions-Gedusel liest sich immer ganz nett, aber es trägt dich keiner durchs Turnier. Du musst die Spiele gewinnen. Dementsprechend sind die Punkte entscheidend“, sagte er.

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Der Bayern-Profi erinnerte an den WM-Triumph 2014, als nach einem 2:2 gegen Ghana der Einzug in die K.-o.-Runde trotz des Traumstarts gegen Portugal (4:0) auf dem Spiel stand. „Egal, wie du das erste Spiel gespielt hast, kommt im zweiten wieder ein Gegner, der dir das Leben schwer macht. Auch 2010 haben wir gegen Serbien 0:1 verloren. Die Widerstände werden weiterhin kommen. Das war ein Spiel auf dem Weg zu viel, viel mehr.“

Bundestrainer Julian Nagelsmann mit Thomas Müller.

Thomas Müller tauscht sich an der Seitenlinie stets mit dem Trainerteam aus. Die belohnten seinen Ehrgeiz mit einem Einsatz beim Eröffnungsspiel, ausgerechnet in München.

Müller entwickelt sich bei dieser EM zu einem halben Spielertrainer. Der Angreifer weiß, dass ihm im Turnier höchstens ein paar Joker-Momente winken. Aber mit seiner Rolle auf der Bank identifiziert er sich total. Immer wieder sucht Julian Nagelsmann (36) während des Spiels den Austausch mit dem Routinier.

Der zweite wichtige verlängerte Arm des Bundestrainers ist der Torwart. Neuer eilte auch beim Schottland-Spiel ein ums andere Mal an die Seitenlinie, um sich mit dem Bundestrainer über taktische Veränderungen zu unterhalten. Koa Binde, koa Problem. Der Keeper ist auch ohne Kapitänsamt ein wichtiger Ansprechpartner.

Julian Nagelsmann spricht mit Manuel Neuer.

Manuel Neuer erhielt auch beim Schottland-Spiel immer wieder Anweisungen von Nagelsmann für die Mannschaft.

Während Müller und Neuer Verbindungsspieler des Trainers sind, hält Kroos auf dem Feld alles zusammen. Der Mittelfeld-Maestro des Champions-League-Siegers Real Madrid brachte 101 von 102 Pässen zum Ziel. Das ist die höchste Quote, die seit Beginn der Datenerfassung 1980 je ein Spieler mit mehr als 100 Pässen in einem EM-Spiel erreicht hat.

Nagelsmann war entsprechend begeistert. „Er hat eine unglaubliche Erfahrung und Ruhe. Er gliedert sich total in die Gruppe ein. Das ist bei seiner Vita total außergewöhnlich“, sagte er und betonte: „Das ist nicht bei allen Weltklassespielern so. Er ist der Ruhepol der Mannschaft.“

Deutschlands Spieler Toni Kroos (M) setzt sich gegen Schottlands Ryan Christie (l) und Scott McTominay durch.

Toni Kroos (M.) war im Auftaktspiel gegen Schottland Dreh- und Angelpunkt der Nationalmannschaft.

Kroos, der früher als Bayern-Profi einen schweren Stand hatte, wurde in der Münchner Arena mehrmals mit „Toni“-Sprechchören gefeiert. „Wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, gemacht“, meinte er lapidar. „Ob man nach einem Spiel schon im Flow ist, weiß ich nicht“, ergänzte er und warnte vor dem kommenden Gegner Ungarn: „Im nächsten Spiel erwartet uns eine Mannschaft, die mindestens eine Klasse besser ist als Schottland. Wenn wir es da noch mal beweisen, können wir von Flow sprechen.“

Felix Kroos: „Toni kann andere Spieler besser machen“

Andere waren da euphorischer. „Es ist ein Teamsport, aber er gibt seinem Team die Sicherheit, dass sie auch die Leistung bringen können. Das hat man im Schottland-Spiel gesehen“, lobte ihn sein Bruder Felix bei RTL. „Toni weiß, wie er diese Spieler einzusetzen hat. Wir hatten vorher keinen, der einen Wirtz und einen Musiala mit ihren Stärken einsetzen kann. Er kann andere Spieler besser machen und ist selbst dabei noch ganz gut.“

Klar ist, dass nach der schwarz-rot-goldenen Auftakt-Party am Mittwoch (19. Juni, 18 Uhr) gegen Ungarn der nächste Schritt folgen soll. Nagelsmanns Weltmeister-Trio wird schon dafür sorgen, dass das deutsche Sommermärchen fortgesetzt wird.