„Was denkt dieser Mann?“Weil er von Bundesliga-Entdeckung schwärmte: Fans verspotten Nationalcoach

Luis de la Fuente gestikuliert bei einem Spiel von Spanien.

Spaniens Nationaltrainer Luis de la Fuente, hier am 12. Oktober 2023 beim EM-Qualispiel in Schottland, hat sich in der Heimat erneut Kritik eingehandelt.

Luis de la Fuente hat sich in Spanien reichlich Spott eingehandelt, weil er mit sonderbarer Eigenwahrnehmung über seine Wahl zum Weltfußballer des Jahres gesprochen hat.

von Béla Csányi (bc)

Diesen Satz hätte er sich lieber mal genauer überlegt: Weil Luis de la Fuente (62) in einem Interview von seiner vermeintlichen Bundesliga-Entdeckung schwärmte, ergießt sich in den sozialen Netzwerken reichlich Spott über den spanischen Nationaltrainer.

Im Gespräch mit der Sport-Tageszeitung „AS“ hatte de la Fuente von seiner Stimmabgabe für den Fifa-Award „The Best“ berichtet, der Konkurrenz-Wahl für den kürzlich vergebenen „Ballon d'Or“. Die anschließenden Ausführungen zu seinem Vorjahres-Votum kam bei vielen Fans allerdings nicht wirklich gut an.

Luis de la Fuente: Seltsames Eigenlob wegen Jude Bellingham

Im vergangenen Jahr habe er Argentinien-Weltmeister Julián Álvarez (23) auf Platz eins gewählt, blickte de la Fuente zurück. Dahinter habe er sich nach den Eindrücken des Jahres 2022 für Jude Bellingham (20) entschieden. 

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Der Engländer ist nach seinem Sommer-Wechsel für 103 Millionen Euro direkt zu den Fan-Lieblingen bei Real Madrid aufgestiegen, zählt zu den heißen Kandidaten für einen Weltfußballer-Titel in den kommenden Jahren. Die Ablöse im neunstelligen Bereich, die beim Wechsel an Borussia Dortmund floss, verrät aber auch schon: Ein Geheimtipp war der 27-malige Nationalspieler nicht gerade. 

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Entsprechend verwunderte die Einschätzung von de la Fuente, der erklärte: „Bellingham kannte damals niemand, außer natürlich bei Real Madrid.“ Den Mittelfeldspieler lobte er dabei in den höchsten Tönen: „Er hat eine sensationelle Leistungsexplosion vollzogen.“

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Bellingham, der zum Zeitpunkt der Fifa-Wahl bereits über 100 Pflichtspiele für den BVB absolviert hatte und bei Top-Teams aus England und Spanien schon länger auf dem Zettel stand, als No Name in der Fußball-Welt? Dass sich de la Fuente quasi als frühen Entdecker des englischen Wunderkindes profilierte, stieß vielen Leserinnen und Lesern übel auf.

Viel Spott bei Social Media für Luis de la Fuente

„Was denkt dieser Mann? Dass er den Fußball erfunden hat, oder was?“, fragte ein User bei X (vormals Twitter) spöttisch. „Niemand kannte ihn? Und dieser Typ war früher Junioren-Nationaltrainer? Meine Güte“, zweifelte ein anderer an den Kompetenzen des langjährigen spanischen U21-Nationaltrainers, der erst zu Jahresbeginn zur A-Auswahl befördert wurde und zuvor über den europäischen Talente-Markt eigentlich bestens hätte Bescheid wissen müssen.

Auch in vielen weiteren Kommentaren kam de la Fuente nicht gut weg. „Es ist zum Lachen, dass dieser Mann uns als Nationaltrainer repräsentiert“, nörgelte ein Nutzer bei X. In einem weiteren Kommentar hieß es mit Blick auf Bellingham spöttisch: „Dieser Nobody hat drei Jahre bei Borussia Dortmund gespielt, einem komplett unbekannten Verein.“

In Spanien ist de la Fuente bereits im ersten Amts-Jahr als Nationaltrainer umstritten. Für großen Ärger hatte vor einigen Wochen gesorgt, dass er auf eine Rede des inzwischen zurückgetretenen Verbands-Präsidenten Luis Rubiales (46) mit stehenden Ovationen reagiert hatte.

Rubiales hatte in seinen Ausführungen nach dem Skandal um den Kuss auf den Mund von Weltmeisterin Jennifer Hermoso (33) beim WM-Finale Kritikerinnen und Kritiker scharf attackiert und sich an sein Amt geklammert. De la Fuente erklärte später entschuldigend, dass er sich selbst nicht wiedererkannt und mit seinem Applaus in einer Situation „großer emotionaler Anspannung“ irrtümlich gehandelt habe.