Oft wird die Bundesliga für ihre Fans gelobt und sorgt für Gänsehaut bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern. Doch ein Bundesliga-Trainer kritisiert nun die Unterstützung der Anhänger.
„Pyro-Wahnsinn“Bundesliga-Trainer kritisiert deutsche Fanszenen: „Es ist gefährlich“
Im Vergleich zu einigen anderen Fußball-Ligen glänzt die Bundesliga immer wieder mit ausverkauften Stadien, lauten Fangesängen und spektakulären Choreografien.
Fans sorgen vor allem in der Bundesliga und 2. Bundesliga immer wieder für Gänsehautmomente. Diese Begeisterung bleibt auch Spielern und Trainern nicht verborgen und wird oft gelobt. Doch nun äußert ein Bundesliga-Trainer Kritik.
„Ich habe mit Pyro definitiv ein Problem“ – Trainer äußert Kritik
Der aktuelle Trainer des VfL Wolfsburg, Ralph Hasenhüttl (56), der von 2018 bis 2022 für den FC Southampton arbeitete, äußerte seine Bedenken nun in der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimspiel am Samstag (4. Mai 2024) gegen Union Berlin hinsichtlich der Fan-Unterstützung.
Im Vergleich schneide die Bundesliga für ihn sehr gut ab, doch eine Ausnahme bleibt für den 56-Jährigen. „Ich habe mit Pyro definitiv ein Problem“, äußerte der Österreicher seine Kritik.
„Es ist gefährlich. Es gab mittlerweile schon einige Verletzungen. Und ein Spiel soll für jeden ein positives Erlebnis sein, das man auch mit kleinen Kindern und Familien gemeinsam erleben sollte“, erklärte Hasenhüttl seine Position.
Erst Mitte April wurde ein Mann aufgrund eines Böllerwurfs für mehrere Jahre ins Gefängnis geschickt. Am 11. November 2023 zündete ein Hoffenheim-Fan beim Auswärtsspiel in Augsburg einen in Deutschland nicht zugelassenen Feuerwerkskörper. Zwölf Menschen, darunter mehrere Kinder, wurden verletzt.
Der Vorsitzende Richter Christoph Kern betonte jedoch auch, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Fall von Pyrotechnik im Stadion handelte. Der 28-jährige Täter legte ein umfassendes Geständnis ab und entschuldigte sich mehrfach. „Es war einfach dumm“, schloss er.
Auch wenn dies kein Beispiel für die regelmäßige Pyro-Nutzung in deutschen Stadien ist, bevorzugt der Wolfsburg-Coach die Unterstützung der Fans durch Gesänge.
„Deswegen bin ich Freund eines lautstarken Supports und eines von mir aus auch mit Choreo designten Supports. Da sind wir in Deutschland sehr weit, wie ich finde“, lobte er die Fans in der Bundesliga.
Eine solche Art von Unterstützung fehle in der Premier League fast vollständig, verglich der ehemalige Leipzig-Trainer: „Dafür gibt es dort nicht diesen Pyro-Wahnsinn.“
In Wolfsburg wurde auf das häufige Zünden von Pyrotechnik bereits reagiert. Fahnen ab einer Stocklänge von zwei Metern sind ab sofort verboten, da unter solchen großen Fahnen häufig das Zünden von Pyro vorbereitet wird.
Ob diese strengeren Einlassbedingungen Wirkung zeigen, wird sich am kommenden Spieltag beim Heimspiel gegen Union Berlin zeigen.