Kleiner Sensations-Fund im Keller einer Polizeiwache in Essen. Einem Beamten fiel beim Aufräumen ein verstaubter Fußball in die Hände – bei genauerem Blick ein klarer Fall fürs Museum.
Fußball-Schatz aufgetauchtPolizei in NRW findet wertvolles WM-Souvenir im eigenen Keller
Ein Hauch von Fußballnostalgie bei der Polizei in Essen. Beim Ausmisten im Keller der Wache im Ortsteil Rellinghausen fand ein Beamter einen knapp 50 Jahre alten Schatz, den Sport-Fans künftig im Museum bewundern können.
Das besondere Fundstück: Ein Original-Ball der Fußball-WM von 1974, verziert mit 21 Unterschriften der damaligen brasilianischen Stars um Weltstar Pelé (81). Den hatte die Selecao einst einem Polizisten geschenkt, der das Quartier der Auswahl nahe der Villa Hügel als Objektschützer bewacht hatte.
Polizist findet alten WM-Ball mit Unterschriften von 1974
Der Ball wurde im Keller der Wache Essen-Rellinghausen gelagert und dort vergessen – bis ihn ein Beamter vor kurzem beim Aufräumen mit einer dicken Staubschicht wieder entdeckte. Beim vorsichtigen Reinigen seien dem Polizisten die Unterschriften ins Auge gefallen.
Er sei zwar kein Fußballfan, aber Namen wie Pelé hätten ihn doch stutzig gemacht. Experten des deutschen Fußball-Museums in Dortmund bestätigten die Echtheit des Balls. Er soll künftig in der Krupp-Ausstellung gezeigt werden und wurde am Freitag (1. April 2022) dem Leiter des Krupp-Archivs übergeben.
Hohe Sicherheitsvorkehrungen bei WM 1974
Nach dem Terroranschlag 1972 bei Olympia in München hätten bei der Unterbringung der Gastmannschaft in Essen starke Sicherheitsvorkehrungen gegolten, erzählte die damalige Geschäftsführerin des Hotels „Touring“, Marianne Beerlage (heute Kirschfink).
So sei vor dem Einzug der Mannschaft rund um das Hotel ein hoher Holzzaun errichtet worden, hinter dem deutsche Fußballfans immer wieder als buchstäbliche Zaungäste standen. Pelé sei damals als Fußball-Superstar teils mit einem Rolls Royce chauffiert worden, berichtete sie.
Zu den Aufgaben der Polizisten habe es auch gehört, Telefongespräche aus dem Hotel in die brasilianische Heimat der Spieler zu vermitteln - ganz altmodisch händisch mit Steckern. Bis eine Verbindung stand, habe es manchmal Stunden gedauert. Die Spieler hätten dabei oft auf dem Boden rund um den Polizeibeamten gesessen, der für sie die Verbindung stöpselte, erzählte Beerlage. (dpa/bc)