„Nur Floskeln und null Fußball“Scharfe Kritik an Jürgen Klinsmann: Ex-Schützling wird deutlich

Jürgen Klinsmann im November 2013 zu Zeiten als US-Trainer bei einer Pressekonferenz neben seinem damaligen Torhüter Tim Howard.

Jürgen Klinsmann im November 2013 zu Zeiten als US-Trainer neben seinem damaligen Torhüter Tim Howard.

Fünf Jahre lang drehte Jürgen Klinsmann beim US-Verband als Nationaltrainer jeden Stein um – am Ende erfolglos. Auch Jahre später gibt es noch Kritik an seinen Methoden.

von Klara Indernach  (KI)

Jahrelang mühte sich Jürgen Klinsmann (60) darum, den US-Fußball umzukrempeln, doch am Ende blieb das Werk des früheren Bundestrainers unvollendet.

Tim Howard (45), langjährige Nummer eins im Tor des US-Teams, hat seinen früheren US-Nationaltrainer jetzt beim Blick in den Rückspiegel scharf kritisiert.

Scharfe Schelte für Jürgen Klinsmann

In einer Kolumne für die britische Tageszeitung „Daily Mail“ schrieb Howard: „Ich war vor, während und nach seiner Amtszeit dort. Ich habe 15 Jahre für die Nationalmannschaft gespielt und ich kann mich an keine Zeit erinnern, in der die Kluft zwischen den Spielern und dem Trainer größer war als unter Jürgen Klinsmann“.

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Howards Fazit über Klinsmanns fünfjährige Ära als US-Nationaltrainer war entsprechend vernichtend. „Jürgen hat versucht, das Rad neu zu erfinden, aber er hat uns nicht viel Fußball beigebracht“, kommentierte der Ex-Keeper.

Das Team habe sich zu jener Zeit in erster Linie auf Spieler wie Michael Bradley, Clint Dempsey, Landon Donovan und Jozy Altidore verlassen müssen, um sportlichen Erfolg „trotz des Trainers“ gewährleisten zu können.

Klinsmann habe sich laut Howard mehr auf gemeinschaftliche Aktivitäten und Reisen konzentriert als auf Fußballtraining. „Er organisierte eine Menge Ausflüge mit dem Team. Er spezialisierte sich auf Floskeln und philosophische Rhetorik. Aber es gab null Fußball“, schilderte Howard die Zeit unter Klinsmann.

Die Mannschaft habe unter anderem das Schloss von Versailles, das 9/11-Denkmal und diverse Bootstouren besucht. Zudem habe Klinsmann starke Kontrolle über das tägliche Leben der Spieler ausgeübt: „Er zwang uns, in der Mittagspause die Nationalhymne zu singen. Er bestimmte, wann wir schliefen und wann wir aufwachten. Er entschied, was wir anzogen“, erklärte Howard.

Auch auf die Ernährung der Spieler legte Klinsmann großen Wert, indem er zuckerhaltige Snacks verbot und strengere Ausgangssperren verhängte. Darüber hinaus versuchte er, ihre Atmung zu ändern und schickte sie auf Läufe bei nüchternem Magen im Morgengrauen.

Howard kritisierte außerdem Klinsmanns Personalpolitik, die oft für Chaos gesorgt habe. „Er erfand buchstäblich Personalstellen“, so Howard.

Wegen Klinsmann: Howard-Appell an Mauricio Pochettino

Star-Coach Mauricio Pochettino, der auf dem Sprung zum US-Coach stehen soll, empfahl Howard daher, Lehren aus den Klinsi-Fehlern zu ziehen: „Verstehen Sie den amerikanischen Spieler. Machen Sie nicht Ihre eigene Sache daraus. Jede Kultur hat andere Feinheiten – egal, wo auf der Welt man Trainer ist. Ja, die Spieler müssen aus ihrer Komfortzone herausgeholt werden, aber man muss auch lernen, wie die Leute ticken.“

Klinsmanns Karriere nach dem Aus bei der US-Nationalmannschaft verlief weiterhin turbulent. 2019 stieß er in der Bundesliga zu Hertha BSC – zuerst als Aufsichtsratsmitglied und später als Trainer.

Doch auch dort scheiterte er krachend. Zuletzt trainierte der 60-Jährige die südkoreanische Nationalmannschaft von Februar 2023 bis Februar 2024, doch nach dieser Zeit äußerten Verantwortliche und Experten ebenfalls starke Kritik an seiner Arbeit.

Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und von der Redaktion (Béla Csányi) bearbeitet und geprüft. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.