Zock-Revolution?Tiger hat 'nen neuen Job - aber eine ganz kleine Nummer
Köln – Spielt da einer Fußball-Gott...?
Zumindest klingt das so, wenn man folgenden Slogan liest: „Wir wissen wer das nächste Tor schießt, bevor es gefallen ist.“
So werben zumindest die Macher der neuen App 1x2 Live Tip und beschreiben ihr Angebot wie folgt: „Schluss mit Bauchgefühl und Intuition! 1x2 LiveTip ist die voll automatisierte Live-Datenanalyse von Fußballspielen. Unser Algorithmus verarbeitet 65 Parameter und errechnet eine zielgenaue Wahrscheinlichkeit, welches Team das nächste Tor erzielt.“
Ein Fußball-Orakel für Zocker? Dafür soll man 4,99 € im Monat zahlen.
Klingt gaga. Doch zumindest einen haben sie von ihrer Idee einer Zock-Revolution schon überzeugt: Denn Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg (52) wird im Netz als neuer Markenbotschafter präsentiert.
Zwar haben die Seiten auf Instagram oder Facebook noch kaum Follower, doch Effe gibt in Postings im Tiger-Talk Einschätzungen.
Stefan Effenberg: Tiger-Talk und Tiger-Faust
Dafür setzte man ihn im Dunklen auf einen Kunstrasenplatz und er sinniert z.B. über die Personalsituation bei Ex-Klub FC Bayern, den er bekanntlich in seiner großen Spielerzeit einst als Kapitän zum Champions-League-Sieg dirigierte.
Auf Werbefotos ballt Effe die Tiger-Faust: Hol Dir jetzt den Sieger-Tipp!
Es ist das nächste Engagement des Ex-Nationalspielers im Bereich der Sportwetten. Vor wenigen Jahren gehörte Effenberg neben Diego Maradona (60), Franzi van Almsick (42) und Co. zu den Gesichtern einer Kampagne von Mitbewerber bWin.
Effe, im TV als Sport1-Experte ebenfalls aktiv, ist mit seiner Präsenz somit nicht alleine. Suchtexperten schlagen indes schon länger in Sachen Promiwerbung für Glücksspiel die Hände über dem Kopf zusammen.
Ob Lothar Matthäus (59), Icke Häßler (54), Oliver Kahn (51): Vor allem die etwas ältere Garde der Elitekicker ist auf dem Markt gefragt.
Sportwetten: Prominente auf dem Werbemarkt gefragt - Kritiker warnen
Vorwurf der Forscher und Betroffenen wie z.B. die lange Zeit Glücksspiel-süchtige Reporter-Legende Werner Hansch (82): Gerade so würde das Thema Glücksspiel begatellisiert und verharmlost.
„Solche Gesichter sollten sich auf der anderen Seite engagieren. Dann hätten sie eine Laola verdient. Wenn sie sich also GEGEN Glücksspiel engagieren würden. Gewinnen kann auf Dauer niemand“, hatte Hansch uns gesagt.