Gerade noch so hat die türkische Nationalmannschaft mit einem 2:1-Last-Minute-Sieg über Lettland ihre Chancen auf die WM 2022 gewahrt. Nach dem Spiel kämpfte Neu-Trainer Stefan Kuntz mit den Tränen.
Sieg-Drama in der NachspielzeitTränen bei Kuntz nach Zitter-Erfolg mit Türkei
Riga. Knapp einen Monat nach Vertragsunterschrift bahnte sich am Montagabend (11. Oktober 2021) für Türkei-Trainer Stefan Kuntz (58) schon ein wahres Debakel an. Nach einem Eigentor von Merih Demiral (23) in der 70. Spielminute stand die türkische Nationalmannschaft mit einem 0:1 gegen Lettland in der WM-Qualifikation mit dem Rücken zur Wand. Nur ein Sieg konnte die Hoffnungen auf eine Teilnahme an der WM 2022 in Katar aufrechterhalten.
Kurz vor Schluss war der Jubel des Cheftrainers dann umso größer, als Routinier Burak Yilmaz (36) in der 99. Minute per Elfmeter zum 2:1-Endstand einnetzte. Sichtlich überwältigt schleppte sich Kuntz nach Schlusspfiff mit Tränen in den Augen über den Platz. Trotz der erfolgreichen Aufholjagd wird es mit der Qualifikation für die WM in Katar wohl schwer.
Aktuell liegt die Türkei auf Platz drei der Gruppe G. Um sich direkt zu qualifizieren, müsste das Team in den verbleibenden zwei Partien vier Punkte auf Tabellenführer Niederlande aufholen. Da dieses Szenario wohl Wunschdenken ist, bleibt nur die Chance, sich über die Playoffs zu qualifizieren. Um an diesen aber überhaupt teilnehmen zu können, muss Kuntz seine Mannschaft aber auf Platz zwei führen, den aktuell Norwegen mit zwei Punkten Vorsprung innehat.
Während die Türken sich gegen Gibraltar (13. November) und Montenegro (16. November) beweisen müssen, treffen die Skandinavier noch auf Lettland und die Niederlande. Ein Restprogramm, das für Kuntz durchaus Hoffnung birgt. Nach dem 1:1-Remis im Debüt gegen Norwegen hatte es für den Deutschen bereits ordentlich Kritik gehagelt. Die Sportzeitung „Fanatik“ titelte zum Beispiel: „Die deutsche Impfung hat nicht gewirkt.“
Eingeleitet wurde die Aufholjagd durch den Vorjahres-Torschützenkönig der 2. Bundesliga Serdar Dursun (29) in der 75. Minute. Insgesamt rannte die Türkei in der Schlussphase ununterbrochen an, während das Heimteam mit allen Mitteln versuchten, das Remis über die Zeit zu bringen.
Allerdings gingen die Letten dabei nicht immer fair zu Werke. Ein vermeintliches Handspiel wurde noch nicht sanktioniert. Aber nach einem Foul von Kaspars Dubra (30) schaute sich der Unparteiische Andreas Ekberg (36) die Szene noch einmal an und entschied spät auf Elfmeter. Yilmaz lief an und blieb eiskalt. (dpa/job)