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„Nicht mehr alle Tassen im Schrank“Gender-Diskussion durch Werder Bremen neu entfacht

Die Geschäftsstelle des SV Werder Bremen am 31. März 2020.

Die Geschäftsstelle des SV Werder Bremen am 31. März 2020.

Bundesligist SV Werder Bremen wird ab der kommenden Saison in seiner Vereinskommunikation das Gendersternchen verwenden. Diese Entscheidung sorgte am Dienstag für gemischte Reaktionen. 

Die Debatte ums Gendern in Deutschland sorgt seit längerer Zeit für große Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern jener Sprache, bei der alle Geschlechter gleichberechtigt angesprochen werden sollen. 

Für neuen Wirbel hat jetzt Bundesligist Werder Bremen (eher unfreiwillig) gesorgt: Am Dienstag (2. Juni 2024) teilte der Verein auf X mit, fortan in seiner gesamten Kommunikation das sogenannte Gendersternchen zu verwenden. 

Werder Bremen: „Kann helfen, alte Denkmuster aufzubrechen“

Auf seiner Homepage schreiben die Grün-Weißen: „Der SV Werder Bremen unternimmt einen kleinen, aber wichtigen weiteren Schritt für eine gendersensiblere Sprache und wechselt zur neuen Saison in der gesamten Kommunikation das Genderzeichen.“

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Bereits seit einigen Jahren nutzen die Bremer in ihren Vereinsmitteilungen und Nachrichten den Doppelpunkt, um alle Geschlechter anzusprechen. Jetzt nimmt der Verein jedoch die kleine Änderung vor. 

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„Die positiven Effekte sind hinlänglich untersucht worden. Sie zeigen, dass durch die Nutzung geschlechtersensibler Formulierungen Frauen sowie queere Menschen mehr mitgedacht werden. Gerade im Fußball kann dies helfen, alte Denkmuster aufzubrechen. Der SV Werder Bremen verwendet deshalb nicht nur die männliche und weibliche Form, sondern zeigt mit dem Genderzeichen, dass sich auch alle anderen angesprochen fühlen sollen, also beispielsweise nicht-binäre, genderqueere oder intersexuelle Menschen und Transgender-Personen“, erklärt Werder Bremen. 

Gender-Entscheidung von Werder Bremen sorgt für heftige Reaktionen

Bei den Fans sorgt dieses Vorhaben für gemischte Gefühle. Eine Nutzerin bei X kommentiert: „OMG! Danke. Tausend Dank, von Herzen. Dieser unsägliche, binäre Doppelpunkt ist nicht gendergerecht, nicht inklusiv und nicht barriereärmer als der Stern. Danke, dass ihr das verstanden habt und handelt. This means sooo, so much.“

Andere wiederum sehen das ganze kritisch: „Ihr habt nicht mehr alle Tassen im Schrank“, schreibt ein Nutzer. Ein anderer User schreibt mit einem ironischen Unterton: „Der richtige Zeitpunkt, um als Fan*in zum HSV zu wechseln.“ 

Der Bremer FDP-Politiker Tim Abitzsch kommentiert unter der Meldung: „Wichtiger als Doppelpunkt, Komma, Strich oder Stern ist doch die sportliche Leistung. Lasst uns den Fokus auf besseren Fußball legen!“

Der Klub selbst begründet seine Entscheidung so: „Der Doppelpunkt sollte barriereärmer als der Genderstern sein und vor allem bei Screenreadern, also Programmen, die geschriebenen Text automatisiert vorlesen, besser in den Lesefluss integriert werden. Im Laufe der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass dies in der Praxis so nicht stimmt: Die unterschiedlichen Zeichen werden von den gängigen Programmen identisch behandelt. Hinzu kommt, dass gerade in der queeren Community der Doppelpunkt als Genderzeichen weitestgehend abgelehnt wird.“

Die anderen Vereine in der Bundesliga verzichten weitestgehend auf das explizite Gendern und versuchen, mit Ausdrücken wie Zuschauerinnen und Zuschauern alle Fans anzusprechen. Neben Werder Bremen nutzt beispielsweise auch Aufsteiger St. Pauli das Gendersternchen in seiner Vereinskommunikation.