Der VfB Stuttgart in der Krise: Auch die nächste Patrone auf seiner Rettungs-Mission hat der Klub verschossen, Trainer Bruno Labbadia steht unmittelbar vor dem Aus. Viel Kritik richtet sich gegen Alexander Wehrle.
Wehrle unter BeschussEx-FC-Boss vor heißer Trainer-Frage in Stuttgart – VfB-Fans stinksauer
Untergangsstimmung im Ländle! Der VfB Stuttgart taumelt nach dem 0:3 bei Union Berlin so bedenklich wie kein anderer Liga-Konkurrent Richtung Bundesliga-Abstieg. Beim Schlusslicht steht der nächste Trainerwechsel bevor, bei den Fans herrscht blankes Entsetzen.
Bei Teilen der Anhängerschaft unten durch: Vorstands-Boss Alexander Wehrle (48). Der Frust vieler Fans richtete sich vor allem gegen den früheren Finanz-Chef des 1. FC Köln, der mit seiner Wahl für Feuerwehrmann Bruno Labbadia (57) im Winter kein glückliches Händchen bewiesen hatte.
VfB Stuttgart vor erneutem Trainerwechsel
Übernommen hatte der erfahrene Coach den VfB immerhin auf dem Relegationsrang, mit fünf Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Schalke 04. Weil der vor der WM-Pause verpflichtete Labbadia aber nur haarsträubende sechs Punkte aus elf Spielen holte, liegen die Schwaben inzwischen am Tabellenende. Und suchen jetzt angeblich schon einen neuen Retter.
Interims-Trainer Michael Wimmer (42) hatte im Herbst noch starke zwölf Zähler aus sieben Spielen geholt – im Schnitt mehr als dreimal so viel wie Nachfolger Labbadia. Dennoch senkten die Stuttgart-Bosse im November die Daumen, wollten lieber auf die erfahrene Lösung setzen. Jetzt soll es im Falle eines Labbadia-Abschieds als Alternative zum bereits gehandelten Markus Gisdol (53) womöglich wieder ein No-Name für Bundesliga-Verhältnisse werden – U19-Coach Nico Willig (42).
Das Fehlen eines wirkliches Konzepts hatte Anfang März bereits Ex-Sportdirektor Sven Mislintat (50) beklagt, als er über das Wehrle-Votum für Labbadia sagte: „Ich glaube nicht, dass es ein perfektes Match ist.“ Viele Fans waren ebenfalls schon länger skeptisch – und ließen ihrem Frust jetzt freien Lauf.
Fans beim VfB Stuttgart üben scharfe Kritik an Alexander Wehrle
Bei Twitter sammelten sich etliche Kommentare, zum Teil mit Hunderten Likes, die ein Jahr nach der Verpflichtung vor allem mit der bisherigen Wehrle-Arbeit am Neckar abrechneten.Nehmen Sie hier an der EXPRESS.de-Umfrage teil:
„Wehrle muss schnellstmöglich diesen Verein verlassen, das kannst du niemandem mehr erzählen“, wetterte ein Anhänger. Ein anderer ergänzte: „Das Hauptproblem des VfB sitzt im Vorstand und heißt Alexander Wehrle.“ Lesen Sie hier weitere kritische Fan-Kommentare:
- „Eine sofortige Ablösung von zunächst Wehrle, wäre der Befreiungsschlag für eine Rettung. Dann müsste weitere Köpfe rollen.“
- „Wehrle hat im Alleingang in der Winterpause den kompletten VfB auf den Kopf gestellt, obwohl man mit Wimmer einen guten Ansatz hatte.“
- „Labbadia raus! Wehrle raus! Vogt raus!“
- „Fatale Fehl-Besetzung der Hitzlsperger-Nachfolge mit Wehrle.“
- „Wehrle muss sich gefallen lassen, dass Labbadia komplett auf seine Kappe geht.“
- „Mit Labbadia ist auch Wehrle beim VfB gescheitert.“
- „Labbadia ohne Not einen Zweieinhalb-Jahresvertrag zu geben, ist für mich schon vereinsschädigendes Verhalten.“
Eine Reaktion auf das Debakel bei Union Berlin hatte es am Samstag von Wehrle nicht gegeben, stattdessen nahm Sportdirektor Fabian Wohlgemuth Stellung.
Eine vorschnelle Entscheidung wollte er da zumindest ausschließen: „Aus dem Frust und der Emotion heraus zu Personalfragen nach dem Spiel Stellung zu nehmen, macht überhaupt keinen Sinn.“ Am Sonntag leitete dann zunächst auch Labbadia das Training. Ein Jobgarantie wurde dem Coach zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht ausgesprochen worden. (bc)