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Vor Achtelfinale gegen DänemarkVöller-Klartext zu den Startelf-Debatten um Havertz, Wirtz und Sané

DFB-Sportdirektor Rudi Völler spricht auf einer PK zu Medienvertretern.

DFB-Sportdirektor Rudi Völler äußerte sich am Mittwoch (26. Juni 2024) zu den Debatten rund um einzelne Nationalspieler.

Vor dem Achtelfinal-Duell der Nationalmannschaft gegen Dänemark werden einzelne Personalien im Team diskutiert. DFB-Sportdirektor Rudi Völler äußerte sich zu den Debatten rund um Havertz, Wirtz und Sané.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Während die ersten Nationen ihre EM-Quartiere bereits wieder verlassen und nach Hause fliegen müssen, wird es für die Mannschaften, die das Achtelfinale erreicht haben, nun richtig ernst. „Alles, was bisher war, zählt nicht mehr. Jetzt ist es ein neuer Wettbewerb“, sagte Rudi Völler (64) am Mittwoch (26. Juni 2024).

Am Samstag (29. Juni, 21 Uhr/ZDF und MagentaTV) wartet Dänemark auf die DFB-Elf. Das sei „ein brandgefährlicher Gegner, das wissen wir“, betonte Völler. „Nichtsdestotrotz haben wir auf jeden Fall den Optimismus, das Selbstvertrauen und die Zuversicht, dass wir in die nächste Runde einziehen. Wir sind gewappnet!“

Rudi Völler: „Haben die Zuversicht, dass wir in nächste Runde einziehen“

Er hat selbst zahlreiche Turniere erlebt – als Spieler, als Teamchef und nun als Sportdirektor. Dort halte er sich „mehr im Hintergrund“. Das werde sich erst ändern, „wenn ich das Gefühl habe, ich muss Brände löschen. Die gab es bisher nicht. Die Gruppe ist einmalig, die wir hier haben. Es würde mich freuen, wenn sie sich für diesen Teamspirit mit einer sehr guten Europameisterschaft belohnt.“

Alles zum Thema Rudi Völler

Wie Völler seine Rolle erledigt, wurde auch am Mittwoch einmal mehr deutlich. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen und einem gelegentlichen Zwinkern räumte er gleich mehrere Personalien ab, die derzeit rund um die Nationalmannschaft diskutiert werden.

Die Havertz-Debatte. Viele würden lieber Niclas Füllkrug (31) statt Kai Havertz (25) in der Startelf sehen. Doch das Trainerteam plant keinen Wechsel. „Die Quote von Fülle ist sicherlich außergewöhnlich“, sagte Völler und verwies auf 13 Tore in 19 Länderspielen. Auch die vier Joker-Treffer seien beeindruckend. „Das ist unglaublich, wie er trifft in den Einsatzzeiten, die er hat“, sagte der ehemalige Weltklasse-Stürmer.

Aber auch wenn das Duell in Dortmund steigt, wird Füllkrug wohl keinen Heimbonus bei der Wahl der Startelf bekommen. „Kai ist ein überragender Fußballer, auch wenn er jetzt außer dem Elfmeter noch kein Tor erzielt hat. Aber er ist enorm wichtig für die Mannschaft, die Art und Weise, wie er arbeitet, wie er die Bälle hält vorne, wie er sie fordert. Das merken auch die Mitspieler“, führte Völler aus.

Kai Havertz im Spiel gegen die Schweiz.

Kai Havertz (l., im Spiel gegen die Schweiz) wird von vielen kritisch gesehen. Dennoch behält er vorerst seinen Stammplatz in der Startelf.

„Du brauchst auch einen spielenden Mittelstürmer, das kann Kai wunderbar lösen. Er macht das auf seine Art, aber auch außergewöhnlich gut“, sagte er. Deshalb dürfte der frühere Leverkusener gegen die Dänen seinen 50. Einsatz für Deutschland bestreiten.

Die Wirtz-Debatte. Leverkusens Juwel Florian Wirtz (21) hing im zweiten und dritten EM-Spiel etwas durch. Doch eine Auszeit komme für ihn nicht infrage, sagte der frühere Bayer-Geschäftsführer. „Natürlich habe ich ein besonderes Verhältnis zu ihm. Es ist ein Genuss, ihn zu sehen. Durch seine guten Leistungen für Leverkusen werden seine Spiele schneller als durchschnittlich angesehen. Aber er hat auch gegen die Schweiz seine überragenden Momente gehabt.“

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Daher spricht sich der Weltmeister von 1990 auch gegen eine Wirtz-Pause aus. „Florians Spiel ist wie das von Jamal Musiala etwas risikobehaftet, aber das ist genau das, was wir brauchen. Im Vergleich zu vor sechs, sieben Monaten ist er mittlerweile richtig angekommen in der Nationalmannschaft. Wir wollen ihn alle sehen und ich kann mir nur schwer vorstellen, wie er nicht auflaufen sollte.“

Die Sané-Debatte. Bayerns Leroy Sané (28) konnte bei seinen bisherigen drei Einwechslungen noch keine besonderen Akzente setzen. Völler glaubt aber weiter an den Münchner. „In den Spielen, wo er reinkam, hat er vielleicht noch nicht so seine Qualität gezeigt. Aber er ist trotzdem eine gute Waffe, die wir von der Bank bringen können. Diese Qualität auf der Bank, das gilt ja auch für einen Maxi Beier, einen Chris Führich – wenn du so wechseln kannst, fahren bei den Gegnern die Antennen hoch.“